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Steven Cherundolo (l.) und Lars Stindl bejubeln mit ihren Teamkameraden den Ausgleich von Mame Diouf (r.)
Steven Cherundolo (l.) und Lars Stindl bejubeln mit ihren Teamkameraden den Ausgleich von Mame Diouf (r.)

"Traum vom Halbfinale lebt"

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Madrid - Am Ende wollte Mirko Slomka nur noch weg. Im Stechschritt marschierte der Trainer von Hannover 96 zum Mannschaftsbus, um den Ort der bittersüßen Niederlage so schnell wie möglich zu verlassen.

Schlaudraff optimistisch

"Es ist ärgerlich, wenn man so spät noch die Niederlage kassiert", sagte Slomka nach dem 1:2 im Viertelfinal-Hinspiel der Europa League bei Atletico Madrid, "das Gegentor ist bitter." Doch irgendwie konnte er dem Ergebnis auch etwas Gutes abgewinnen: "Wir haben im Rückspiel noch alle Möglichkeiten."



So wie Slomka ging es auch seinen Spielern, nachdem Eduardo Salvio Atletico (89.) mit einem Kunstschuss aus rund 20 Metern in den Winkel doch noch zum Sieg geschossen hatte. Schließlich hätte ein Unentschieden das Tor zum Halbfinale noch einen Spalt breiter aufgestoßen.

"Wir haben nicht das Optimale rausgeholt, aber es ist noch alles drin", sagte Jan Schlaudraff, "nächste Woche müssen wir direkt Gas geben, dürfen aber auch nicht ins offene Messer laufen." Ein 1:0-Sieg vor heimischem Publikum würde zum Einzug ins Halbfinale reichen. Atletico-Trainer Diego Simeone meinte: "Wenn ich Fan von Hannover wäre, würde ich ziemlich glücklich sein über das Resultat."

Freude nein, Ärger auch nicht



Wirklich freuen konnte sich aber kein Hannoveraner über die Ausgangslage für das entscheidende Duell kommende Woche. Zu sehr ärgern wollte sich aber auch niemand - schließlich waren sie noch mit einem blauen Auge davongekommen. Allein Madrids Stürmerstar Falcao hatte nach seinem Führungstreffer (9.) drei weitere sehr gute Möglichkeiten vergeben. Und Adrian Lopez machte bis zu seiner Auswechslung mit der 96-Abwehr, was er wollte.

Die "Roten" hätten sich nicht beschweren dürfen, wenn sie schon zur Halbzeit aussichtslos zurückgelegen hätten. Doch stattdessen markierte Torjäger Mame Diouf wie aus dem Nichts den zwischenzeitlichen Ausgleich (38.). Und 96-Präsident Martin Kind frohlockte hinterher: "Der Traum vom Halbfinale geht weiter. In Hannover werden wir sicher von Beginn an besser auftreten."

Slomka har Erfolgsrezept parat



Denn eine gute zweite Halbzeit wie in Madrid wird für den größten internationalen Erfolg der Vereinsgeschichte sicher nicht reichen. Im Stadion Vicente Calderon wählten die Niedersachsen in den ersten 45 Minuten immer die falsche Option: Es wurde gedribbelt, wenn ein Pass besser gewesen wäre, und gepasst, wenn ein Dribbling mehr Sinn ergeben hätte. Ungewohnt viele Ballverluste waren die Folge. "Nervös waren wir nicht, aber sicher beeindruckt", sagte Slomka, dessen "kontrollierte und sachliche" Halbzeitansprache anscheinend fruchtete.

96 ließ plötzlich weniger zu und hatte durch Diouf (63.) und Rausch (69.) selbst beste Möglichkeiten zur Führung. Slomka baut im Rückspiel jetzt auf noch mehr Druck in der Offensive und die Unterstützung der Fans. "Wir haben in Hannover unsere Stärke schon oft unter Beweis gestellt", sagte Slomka, "aber es wird sicher sehr schwer."

Gleiches gilt auch für das kommende Bundesliga-Heimspiel am Sonntag gegen Borussia Mönchengladbach. Trotzdem zählt für den Tabellenachten nur ein Sieg - aus gutem Grund. "Wir wollen auch nächstes Jahr diese geilen Abende erleben", sagte Schlaudraff, "dafür müssen wir unsere Hausaufgaben machen."