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Jens Lehmann absolvierte bereits 329 Bundesliga-Spiele und trug 55 Mal das Trikot der deutschen Nationalmannschaft
Jens Lehmann absolvierte bereits 329 Bundesliga-Spiele und trug 55 Mal das Trikot der deutschen Nationalmannschaft

Torwart mit Stürmer-Qualitäten

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Es war der 20. Spieltag der Saison 1997/98, als sich Jens Lehmann, der damalige Torwart des FC Schalke 04, in die Geschichtsbücher der Bundesliga eintrug. Im Revier-Derby zwischen Borussia Dortmund und Schalke 04 führten die "Schwarz-Gelben" mit 2:1. Die letzte Spielminute hatte bereits begonnen, als Schalke nochmals ein Eckball zugesprochen wurde.

Die Hereingabe kam zu Thomas Linke, der mit dem Kopf verlängerte. Auf Jens Lehmann. Der Schlussmann der "Königsblauen" stieg hoch und köpfte den Ball unhaltbar zum 2:2-Ausgleichstreffer ins Dortmunder Tor. Jens Lehmann - der erste Bundesliga-Torhüter, der jemals aus dem freien Spiel heraus ein Tor erzielte.

In der Saison 1997/98 kassierte Schalke dank seines überragend haltenden Torwarts nur 32 Gegentore in 34 Spielen. Europas Top-Clubs machten ihm Angebote und der damals 28-Jährige unternahm den nächsten logischen Schritt. Er verließ S04 und spielte fortan für die europäischen Top-Clubs.

Bei seinem letzten Verein, dem FC Arsenal, verlor er jedoch nach vier Jahren seinen Stammplatz und kam in der vergangenen Saison nur zu sieben Ligaeinsätzen. Somit entschied sich der Stammtorhüter der deutschen Nationalmannschaft kurz vor der EURO, zum VfB Stuttgart in die Bundesliga zurückzukehren.

Stuttgart spielt attraktivsten Fußball

Er freue sich, wieder in den Stadien der Bundesliga zu spielen, erklärte Lehmann. "Insbesondere nach den Erfahrungen bei der Weltmeisterschaft 2006."

Beim Deutschen Meister von 2007 unterschrieb der 38-Jährige einen Einjahresvertrag ohne Option. Während er sich ein Haus oder eine Wohnung in Stuttgart suchen möchte, zieht seine Familie an den Starnberger See. Die Entscheidung fiel für Stuttgart und gegen England, weil die Schwaben in Deutschland den attraktivsten Fußball spielten, so der 1,90 Meter große Schlussmann.

Elfer-Killer im UEFA-Cup-Finale

Das Fußballspielen begann Jens Lehmann bereits im Alter von vier Jahren bei DJK Heisingen - als Torwart und als Mittelstürmer. Später wechselte er zur Jugend von Schwarz-Weiß Essen. Dort, nur noch als Torwart spielend, zog er die Aufmerksamkeit von Schalke 04 auf sich. 1987 unterschrieb er einen Vertrag bei den "Knappen". Nach einer Saison in der A-Jugend schaffte er es 1989/90 zwischenzeitlich zum Stammtorhüter der Profi-Mannschaft, musste aber wieder auf die Bank zurück, nachdem ihm einige Fehler unterlaufen waren.

Der endgültige Durchbruch gelang ihm in der Saison 1990/91, in der Schalke in die Bundesliga aufstieg, woran Lehmann mit nur 25 Gegentoren in 34 Spielen großen Anteil hatte. Auch beim UEFA-Cup-Sieg 1997 gegen Inter Mailand avancierte der Torhüter zum Helden. Er parierte im Elfmeter-Schießen im Final-Rückspiel den ersten Elfer.

Europas Torhüter des Jahres

Nach zehn Jahren bei Schalke wechselte der in Essen geborene Torhüter nach Italien zum AC Mailand, kehrte aber bereits ein halbes Jahr später wieder in die Bundesliga zurück. Er schloss sich den Dortmunder Borussen an, mit denen er 2002 Deutscher Meister wurde. Nach fünf Jahren im Dienste des BVB wechselte Lehmann nach England zum FC Arsenal, mit dem er direkt in seiner ersten Saison die Premier League gewann. In den Jahren 1997 und 2006 wurde er zu Europas Torhüter des Jahres gewählt.

Sein erstes Länderspiel bestritt er 1998, musste aber lange als zweiter Torwart hinter Oliver Kahn zurückstecken. Erst 2005 gelang es ihm, sich auch in der Nationalmannschaft in den Vordergrund zu spielen und Kahn für die WM 2006 als Nummer eins abzulösen.

Von Lehmann erhofft sich VfB-Sportdirektor Horst Heldt, dass er die jungen Spieler führen wird. Auch Nachwuchstorhüter Sven Ulreich wird sicherlich vom erfahrenen Lehmann lernen. Vielleicht sogar als kopfballstarker Mittelstürmer im gegnerischen Strafraum.

Gregor Nentwig