Max Kruse traf zuletzt 15 Mal in nur 23 Einsätzen. Was ist drin, wenn er öfter spielt? - © © imago / Eibner
Max Kruse traf zuletzt 15 Mal in nur 23 Einsätzen. Was ist drin, wenn er öfter spielt? - © © imago / Eibner

Torjägerkrone: Wer kann "Auba" und "Lewy" gefährlich werden?

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Köln - Das geht ja gut los: Die beiden Top-Stürmer der Bundesliga sind schon in beängstigender Frühform. Der Torschützenkönig der vergangenen Saison, Pierre-Emerick Aubameyang, traf in der 1. Runde des DFB-Pokals für Borussia Dortmund dreimal. Robert Lewandowski trug sich beim lockeren 5:0 des FC Bayern München in Chemnitz immerhin zweimal in die Torschützenliste ein. Klar, dass den beiden Ausnahmestürmern im Rennen um die Torjägerkrone die größten Chancen zugerechnet werden. Aber wer könnte noch mitmischen?

Aubameyang überflügelt Chapuisat

In der abgelaufenen Bundesliga-Saison gab es zwischen Pierre-Emerick Aubameyang und Robert Lewandowski ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Torjägerkrone. Vor dem letzten Spieltag hatte der Pole mit 30 Treffern vorne gelegen, ehe Aubameyang den Bayern-Star doch noch mit zwei Toren überflügelte und am Ende 31 Mal ins Tor traf. Auch in der kommenden Spielzeit sind diese beide Ausnahmekönner natürlich wieder die Favoriten auf die Torjägerkanone. Am Samstag zeigten beide Stürmer bereits, dass sie in der Sommerpause ihren Torriecher nicht verloren haben.

Lewandowski zieht mit Gomez gleich

In Freiburg ließ der Pokalverteidiger gegen den Verbandsligisten FC Rielasingen-Arlen nichts anbrennen und siegte locker leicht mit 4:0. Drei der vier Tore erzielte der Gabuner, der sich damit mal wieder in die Dortmunder Geschichtsbücher schoss. Mit seinen nun 124 Pflichtspieltoren für die Schwarz-Gelben ist Aubameyang jetzt der erfolgreichste ausländische Rekordtorschütze des BVB und überholte den Schweizer Stephane Chapuisat. Außerdem war es der erste Dreierpack eines Dortmunders im DFB-Pokal seit Dezember 2012 als Mario Götze gegen Hannover 96 dreimal traf.

Geht gut los: Aubameyang gejubelt einen seinen Treffer im Pokal

Wer mischt sich noch ein?

"Wenn du das erste Tor schießt, wird es einfacher“, hatte der Robert Lewandowski schon vor dem Spiel in Chemnitz orakelt. Prompt schnibbelte er dann im Spiel auch einen Freistoß traumhaft zum 1:0 in die Maschen. Später legte er sogar noch das 3:0 per Abstauber nach. Lewandowski schoss im 149. Spiel sein 113. Tor für den FC Bayern; damit zog der Pole mit Mario Gomez (174 Spiele) gleich. Nach dem Spiel wurde er folgerichtig zum "Man of the Match", wie Kollege Aubameyang in Freiburg übrigens auch.

Schon vor dem Saisonstart ist der Kampf um die Torjägerkrone eröffnet. Lewandowski kann dabei vorlegen, denn am kommenden Freitagabend bestreiten die Bayern in der heimischen Allianz Arena das Saison-Eröffnungsspiel gegen Bayer 04 Leverkusen. Einen Tag später trifft der BVB in Wolfsburg auf den VfL.

Die große Frage ist aber nicht, ob Lewandowski sich die Torjägerkrone zum dritten Mal (nach 2014 und 2016), oder Aubameyang sie sich zum zweiten Mal aufsetzen wird. Viel interessanter ist doch, ob es auch dieses Jahr - ähnlich dem inzwischen nach China abgewanderten Anthony Modeste im vergangenen Jahr - einen dritten oder sogar einen vierten Spieler gibt, der mit den beiden mithalten kann. Potenzial dazu haben haben genug Akteure. Eine Auswahl gefällig?

Video: Vergleich der Superstürmer

Typische Geste: Auch Lewandowksi feiert seine Pokal-Tore

    Timo Werner (RB Leipzig): Der 21-Jährige Knipser aus Leipzig hat letzte Saison schon bewiesen, zu was er in der Lage ist. In so manch anderer Spielzeit hätten seine 21 Treffer aus dem Vorjahr zur Krone der Torjäger gereicht. Kann er seine Leistung bestätigen, könnte er "Lewy" und "Auba" gefährlich werden.

    Mario Gomez (VfL Wolfsburg): "Super Mario" hat seinem Namen letztes Jahr mit 16 Saisontoren alle Ehre gemacht. Mit dem erfahrenen Nationalspieler sollte eigentlich ohnehin immer zu rechnen sein, wenn es um den Titel des besten Torjägers geht. 2011 setzte er sich die Krone beim FC Bayern selbst auf, zudem wurde er 2007 und 2009 zweiter im Ranking. Außerdem in seinem Besitz: Die türkische Torjägerkrone aus 2016 bei Besiktas Istanbul.

    Max Kruse (SV Werder Bremen): Ist Max Kruse fit und in Form, ist er der Torgarant bei den Werderaner. Fünfzehn Mal traf er 2016/17 ins Schwarze, in "nur" 23 Spielen. Zum Vergleich: Lewandowski (33) und Aubameyang (32) standen deutlich öfter auf dem Feld.

    Sandro Wagner und Serge Gnabry (beide TSG Hoffenheim): Wagner spricht nicht am Mikrofon Klartext, sondern inzwischen auch auf dem Platz. Kann er seine gute Vorsaison mit elf Treffern bestätigen und sich weiter verbessern, könnte er in den Kampf um die Torjägerkrone eingreifen. Gleiches gilt für seinen Teamkollegen Gnabry, der vom FC Bayern nach Hoffenheim ausgeliehen ist. Auch er traf bei Bremen letzte Saison elf Mal.

Ob nun Werner, Gomez, Kruse, Wagner, Gnabry, oder doch ein ganz anderer Spieler. Zu sicher, dass sie das Torjäger-Duell unter sich ausmachen, sollten sich Robert Lewandowksi und Pierre-Emerick Aubameyang nicht sein. So oder so scheinen jede Menge starke Buden aber garantiert.

Alexander Barklage und Dennis-Julian Gottschlich