Zuletzt war Klaus Toppmöller zwischen 2006 und 2008 als Nationaltrainer von Georgien aktiv
Zuletzt war Klaus Toppmöller zwischen 2006 und 2008 als Nationaltrainer von Georgien aktiv

Toppmöller sieht Bayer vor Schalke

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Hamburg - Klaus Toppmöller hat als Trainer das erreicht, wovon viele seiner Kollegen träumen: 2002 stand er mit Bayer Leverkusen im Finale der Champions League. Gegen Real Madrid verlor Bayer 04 das Endspiel damals knapp mit 1:2.

Ein weiterer Coup glückte Toppmöller mit dem überraschenden Einzug ins Achtelfinale des UEFA-Pokals als Coach des VfL Bochum. Toppmöller weiß also, worauf es im Kampf um die Plätze fürs europäische Geschäft ankommt. Im bundesliga.de-Interview nimmt der 60-Jährige die Teams der Spitzengruppe unter die Lupe und wagt eine Prognose für die Plätze 1 bis 6.

bundesliga.de: Herr Toppmöller, hätten Sie die Tabelle der Bundesliga nach Abschluss der Hinrunde auch so getippt?

Klaus Toppmöller: Eigentlich schon. Der FC Bayern hätten in meinen Augen ein paar Punkte mehr haben können. Aber wenn die Top-Stars, wie Arjen Robben, Franck Ribery und Bastian Schweinsteiger in der Rückrunde von Verletzungen verschont bleiben, dann werden die Münchner auch souverän Deutscher Meister.

bundesliga.de: Kann Borussia Dortmund da nicht noch ein Wörtchen mitreden?

Toppmöller: Die Dortmunder laufen ebenso souverän als Zweiter ein. An die beiden Teams reicht einfach keine andere Mannschaft heran. Beim BVB ist es einfach toll, was Spieler wie Mario Götze, Kevin Großkreutz und die anderen jungen Spieler Woche für Woche abliefern.

bundesliga.de: Und hinter diesen beiden Dominatoren landet dann Schalke auf Platz 3?

Toppmöller: Schalke 04 spielt eine herausragende Saison - bis jetzt. Aber sie werden sich am Ende Bayer Leverkusen beugen müssen. Denn Bayers Kader ist qualitativ so hochwertig besetzt, dass die Teilnahme an der Champions League Pflicht ist. Das muss einfach der Anspruch von Leverkusen sein.

bundesliga.de: Kann Werder Bremen im Kampf um die Champions-League-Qualifikation noch ein Wörtchen mitreden?

Toppmöller: Nein, das glaube ich nicht. Bei Werder krankt es in der Defensive. Die Abwehr lässt sich einfach zu oft und zu leicht ausspielen. Gerade bei langen Bällen sind sie anfällig. Wenn sie das nicht abstellen, wird es sogar mit einem Platz für die Europa League knapp. Und Claudio Pizarro darf auch nicht ausfallen. Dass er damals nach seinem Wechsel von Bayern zum FC Chelsea nicht der Superstar wurde, ist mir unbegreiflich. Er ist ein absoluter Ausnahmespieler und eine Versicherung für die Bremer.

bundesliga.de: Und die anderen Grün-Weißen in der Spitzengruppe, das Überraschungsteam aus Mönchengladbach?

Toppmöller: Für die Borussia wird es auf jeden Fall für die Europa League reichen. Mit Marc-Andre ter Stegen haben sie einen überragenden Mann im Tor. Und die offensiven Marco Reus und Juan Arango sind ebenfalls eine Klasse für sich. Der Schlüssel zum Erfolg ist aber Trainer Lucien Favre. Er ist ein Meister seines Fachs. Sollte Favre mal beim FC Bayern landen, kann man nur sagen: Das hat er sich verdient. Er ist für mich jetzt schon der Trainer des Jahres in der Bundesliga.

bundesliga.de: Könnte noch ein Team den Sprung unter die ersten sechs schaffen?

Toppmöller: Ich glaube nicht, dass Vereine wie Hoffenheim, Stuttgart oder Hannover noch in den Kampf um das europäische Geschäft eingreifen können. Dafür sind die Leistungen dieser Teams einfach nicht konstant genug. Ich bleibe dabei. Die Bayern werden Meister. Dortmund qualifiziert sich direkt für die Champions League. Genau wie Bayer Leverkusen, die noch vor Schalke landen werden. Gladbach und Bremen versuchen ihr Glück in der Europa League.

Das Gespräch führte Michael Reis


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