22. Spieltag im Fokus: Darüber spricht die Bundesliga
Legendärer Pizarro, überragender Coman und Schlüsselspiel für Dortmund - die Themen des 22. Spieltags.
1) Der legendäre Claudio Pizarro
Es läuft die sechste Minute der Nachspielzeit beim Duell zwischen Hertha BSC und dem SV Werder Bremen, als die lebende Bundesliga-Legende Claudio Pizarro beim Stand von 0:1 aus Sicht der Bremer zum Freistoß in zentraler Position vor dem Sechzehner antritt. Zwei Schritte Anlauf, dann hämmert der Peruaner die Kugel unter der Berliner Mauer durch zum späten Ausgleich ins Tor. Zwar wird der Schuss erst von Rekik, dann von Lazaro gleich zwei Mal abgefälscht - geschenkt! Mit 40 Jahren und 136 Tagen avanciert "Pizza" durch seinen Treffer zum ältesten Torschützen der Bundesliga-Historie, löst Mirko Votava (40 Jahre, 121 Tage) ab.
"So ein Tor habe ich in meiner Karriere noch nicht geschossen. Aber das habe ich dann mit meiner Erfahrung und meiner Schlitzohrigkeit gemacht", sagte der Bremer Held nach dem Spiel mit einem breiten Grinsen im Gesicht. "Ich bin sehr stolz, dass ich diesen Rekord erreicht habe", so Pizarro weiter. Dem aber nicht genug. Gleichzeitig ist er nun der einzige Spieler, der in 21 aufeinanderfolgenden Kalenderjahren getroffen hat. Dies war zuvor nicht einmal dem großen Klaus Fischer (20 Jahre in Folge) gelungen. Pizarro bastelt also immer weiter an seinem Legendenstatus.
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2) Coman mit königlicher Leistung
Kingsley Coman sorgte nach dem 3:2-Erfolg des FC Bayern München beim FC Augsburg für Sorgenfalten beim Rekordmeister. Das hatte aber nichts mit seiner Leistung zu tun, denn die war einfach meisterlich. Zwei Tore, eine Vorlage gelangen dem 22-Jährigen, der auch ansonsten ständig unterwegs war. Bei einem dieser Flügelläufe knickte er aber kurz vor Schluss um. Am Tag danach gab es die Entwarnung: Der Franzose wird nicht länger ausfallen und ist wohl schon am Dienstag beim FC Liverpool wieder eine Option.
Das ist neben drei wertvollen Punkten, die Borussia Dortmund im Titelrennen unter Druck setzen, die wichtigste Nachricht für die Münchener. "Immer, wenn er fit ist, kann er einen Riesenunterschied machen", betonte Mats Hummels unter den frischen Eindrücken der Partie in Augsburg. Niemand, der das Spiel gesehen hat, wird dem Abwehrchef des Rekordmeisters da widersprechen wollen.
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3) Leverkusens Aufwärtstrend hält an
Bayer Leverkusen und Peter Bosz - das scheint auch weiterhin eine klasse Kombination zu sein. Am Sonntagabend besiegte die Werkself Fortuna Düsseldorf klar mit 2:0, robbt sich so weiter auf die internationalen Startplätze vor. Rang fünf steht nach dem 22. Spieltag für Bosz und seine Schützlinge zu Buche: Wer hätte das noch zum Ende der Hinrunde vor Amtsbeginn des niederländischen Trainers vermutet?
Seit Bosz bei den Rheinländern am Ruder ist, ging in der Bundesliga lediglich der Rückrundenauftakt gegen Borussia Mönchengladbach in die Hose (0:1). Es folgten überzeugende und deutliche Siege beim VfL Wolfsburg (3:0), gegen den FC Bayern (3:1), beim 1. FSV Mainz 05 (5:1) und nun gegen die Fortuna. Plötzlich ist Bayer 04 damit der Topfavorit auf einen der beiden Plätze, die kommende Saison zur Teilnahme an der Europa League berechtigen - und wer weiß, spielt Leverkusen so weiter, geht es vielleicht sogar noch weiter nach oben...
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4) Duell der Gegensätze zwischen Nürnberg und Dortmund
Der Tabellenletzte empfängt den Spitzenreiter - von der Papierform her sind die Rollen beim Duell 1. FC Nürnberg gegen Borussia Dortmund klar verteilt. Aber ein Blick in die bisherigen Partien des BVB sollte dem Club Mut machen: Die bislang einzige Saisonniederlage musste die Favre-Elf in Düsseldorf hinnehmen, die vor dem Spiel gegen den BVB noch auf dem 16. Platz standen.
Ansonsten spricht aber eigentlich alles für Dortmund. Von den letzten 13 Duellen zwischen Schlusslicht und Spitzenreiter in der Bundesliga gewann der Tabellenführer zwölf (eine Niederlage). Darüber hinaus ist die Borussia seit zwölf Spielen gegen den Club ungeschlagen, verlor nur eine der letzten 29 Partien gegen Nürnberg und fertigte den FCN in der Hinrunde mit 7:0 ab. Aber auch dieser Spieltag hat deutlich gezeigt: In der Bundesliga ist alles möglich.
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5) Spannung pur im Aufstiegsrennen der 2. Bundesliga
So spannend wie derzeit war der Kampf um den Aufstieg in der 2. Bundesliga lange nicht mehr. Gleich sieben Mannschaften kämpfen an der Spitze um die begehrten ersten drei Plätze, liegen innerhalb von nur acht Punkten. Vorne weg geht der Hamburger SV mit 44 Punkten, es folgen der 1. FC Union Berlin (40), der 1. FC Köln (39), der 1. FC Heidenheim (38), der SC Paderborn und der FC St. Pauli (beide 37) sowie Holstein Kiel (36).
Wie eng es zugeht, zeigt folgendes Beispiel sehr schön. Die Kölner Platzierung änderte sich am Samstag zwischen 13 und 15 Uhr im Minutentakt. Zweiter bei Anpfiff. Dritter nach elf Minuten, Vierter nur wenige Sekunden später, Fünfter nach etwas mehr als einer Viertelstunde. Wieder Vierter, wieder Dritter, wieder Zweiter, das alles in Halbzeit eins. Bei Abpfiff belegte der FC bei einem ausstehenden Nachholspiel Rang drei, bleibt dort zumindest bis nächsten Freitag. Die 2. Bundesliga ist derzeit irre spannend. Wohl den Mannschaften, die dort oben mitmischen dürfen.
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