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Arjen Robben (l.) und sein FCB müssen in Regensburg ran, der BVB um Marcel Schmelzer fährt nach Oberneuland
Arjen Robben (l.) und sein FCB müssen in Regensburg ran, der BVB um Marcel Schmelzer fährt nach Oberneuland

Top-Clubs nehmen den Pokal wieder ernst

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München - Der DFB-Pokal feiert runden Geburtstag: In diesem Jahr steigt die 70. Auflage des Wettbewerbs, der am Freitag mit den Partien SG Sonnenhof Großaspach gegen den FSV Frankfurt und VfB Lübeck gegen Eintracht Braunschweig eröffnet wird. Titelverteidiger Borussia Dortmund spielt am Samstag in Oberneuland, zum Abschluss trifft am Montag Jahn Regensburg auf Rekordsieger Bayern München (alle Spiele im Live-Ticker).

Sechs Doubles seit dem Jahr 2000

Wie immer haben die unterklassigen Clubs Heimrecht, sie freuen sich auf ihr Spiel des Jahres und auf den Besuch der Profivereine aus der Bundesliga und der 2. Bundesliga. Und auch in diesem Jahr sind wieder eine Reihe hochinteressanter Paarungen dabei.

Es hat sich viel getan im DFB-Pokal in den letzten Jahren. Gab es früher fast in jedem Jahr einen neuen Pokalsieger, so machen in diesem Jahrtausend nur noch eine Handvoll Vereine den Titel unter sich aus. Bayern München gewann sechs Mal die Trophäe, Schalke 04 drei Mal und Werder Bremen zwei Mal. Hinzu kommen der 1. FC Nürnberg und in der vergangenen Spielzeit Borussia Dortmund. Macht insgesamt gerade einmal fünf verschiedene Pokalsieger in 13 Jahren.



Das ist in der Pokalgeschichte ebenso ungewöhnlich wenig wie die extreme Häufung an Double-Gewinnern. Bis zum Jahr 2000 gab es in den ersten 56 Jahren Pokalhistorie nur vier Doublegewinner: Schalke (1937), Bayern (1969 und 1986) und der 1. FC Köln (1978). Seit der Jahrtausendwende gelangen den Bayern sechs Doubles, Bremen und Dortmund je eins. Fast hätte es auch der VfB Stuttgart im Jahr 2007 ebenfalls geschafft.

Vorbei scheinen also die Zeiten, in denen die Topvereine dem Pokal keinen allzu hohen Stellenwert zumaßen, in den Auftaktrunden oftmals ihre B-Elf aufboten und einen frühzeitigen K.-o. in Kauf nahmen. Und das ist gut so.

Nun also stehen an vier Tagen von Freitag bis Montag zu elf unterschiedlichen Anstoßzeiten 32 attraktive Paarungen auf dem Programm. Auf Titelverteidiger Borussia Dortmund freut sich der FC Oberneuland, der den Knüller am Samstag im Bremer Weserstadion austrägt. Die Dortmunder gehören zu den Vereinen, die im Pokal traditionell ins Stolpern kommen. Schon 16 Mal schied der BVB gegen unterklassige Gegner aus. Doch nach der Niederlage im Supercup sind die Borussen gewarnt. Noch eine Pleite käme dem Doublegewinner äußerst ungelegen.

Schweinsteiger wieder fit?



Der Vorjahresfinalist FC Bayern bekommt es wie schon im Vorjahr zum Auftakt mit einem Aufsteiger der 2. Bundesliga zu tun. Die Münchener gastieren bei Jahn Regensburg, das in der 2. Bundesliga erst ein Gegentor hinnehmen musste und zuletzt den MSV Duisburg mit 2:0 bezwang.

Bei den Bayern dürften Philipp Lahm sowie die zuletzt angeschlagenen Bastian Schweinsteiger und Manuel Neuer einsatzbereit sein. Alle drei fehlten bei der 1:3-Niederlage der deutschen Nationalmannschaft gegen Argentinien. Schweinsteiger spielte allerdings zeitgleich beim Bayern-Testspiel in Seligenporten (3:1) 90 Minuten lang durch.

Brisantes Nachbarschaftsduell



Borussia Mönchengladbach trifft im vielleicht brisantesten Pokalmatch auf Nachbar und Drittliga-Absteiger Alemannia Aachen. Vor acht Jahren schieden die "Fohlen" am Tivoli nach einem dramatischen Spiel im Halbfinale mit 0:1 aus, auch bei der Bundesliga-Partie drei Jahre später gab es beim 2:4 nichts zu holen. Für die neuformierte Gladbacher Elf bildet der Pokal den Auftakt von vier entscheidenden Spielen in Bundesliga und Champions-League-Qualifikation innerhalb von 12 Tagen.

Für den Hamburger Trainer Thorsten Fink wird die Erstrunden-Hürde Karlsruher SC zu einem Wiedersehen mit seiner Vergangenheit, spielte er doch zwischen 1994 und 1997 für die Nordbadener, die wie Aachen inzwischen nur noch in der 3. Liga mitmischen und dort nach fünf Spielen noch sieglos auf einem Abstiegsplatz rangieren.

Sechstligist fordert den VfB



Den auf dem Papier leichtesten Gegner zog der VfB Stuttgart mit einem Sechstligisten, der den klangvollen Namen SV Falkensee-Finkenkrug trägt. Die Partie wird in Babelsberg ausgetragen. Andere Bundesligisten hatten weniger Losglück. Auf sie warten anspruchsvollere Aufgaben.

Die Frankfurter Eintracht muss zum Zweitligisten Erzgebirge Aue. Zu ambitionierten Drittligisten reisen Fürth (nach Offenbach), Bremen (nach Münster), Schalke (nach Saarbrücken) und Düsseldorf (nach Burghausen). Auch einige Vereine der 2. Bundesliga erwischten schwere Lose. Der 1. FC Köln etwa muss zum Drittliga-Tabellenführer Unterhaching, der 1. FC Kaiserslautern nach Rostock, der SC Paderborn zum Derby nach Bielefeld und Dynamo Dresden zum alten Rivalen nach Chemnitz.

Tobias Gonscherowski