Timo Werner (Bildmitte) traf in dieser Saison bereits drei Mal für den VfB - © © imago / deFodi
Timo Werner (Bildmitte) traf in dieser Saison bereits drei Mal für den VfB - © © imago / deFodi

Timo Werner: "Wir sind stabiler geworden"

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Köln - Der Saisonstart missriet mit fünf Niederlagen völlig, doch mit zehn Punkten aus den letzten sechs Spielen hat sich der VfB Stuttgart etwas freischwimmen können. Nun treten die Schwaben am Samstag beim FC Bayern an. Vor der Partie beim Tabellenführer spricht Timo Werner im Interview mit bundesliga.de über die Fortschritte der letzten Wochen, sein Verhältnis zu Trainer Alexander Zorniger und die Taktik für das Bayern-Spiel.

"Die Tendenz zuletzt war positiv"

bundesliga.de: Timo Werner, nach dem klassischen Fehlstart mit fünf Niederlagen in Serie hat der VfB in den letzten sechs Partien zehn Punkte geholt. Sehen Sie die Mannschaft schon dauerhaft auf dem Weg der Besserung oder ist sie immer noch ein labiles Gebilde?

Timo Werner: Ich würde nicht sagen, dass wir ein labiles Gebilde waren. Viele der Partien, die wir verloren haben, sind für uns richtig unglücklich gelaufen. Dass dann auch das Selbstvertrauen darunter leidet, ist klar. In drei der vergangenen vier Spielen haben wir beispielweise kein Gegentor kassiert. Das zeigt, dass wir uns weiterentwickeln.

bundesliga.de: Wo hat der VfB in den letzten Wochen die meisten Fortschritte gemacht?

Werner: Wir haben weniger Gegentore bekommen als zu Beginn der Saison und sind in der Defensive insgesamt stabiler geworden. In der Offensive brauchen wir nicht mehr so viele Chancen, um ein Tor zu erzielen.

bundesliga.de: Paradoxerweise hat die Mannschaft zuletzt gegen Ingolstadt oder Darmstadt Spiele gewonnen, die fußballerisch nicht so gut waren, während sie beim starken Auftritt in Leverkusen leer ausgegangen ist. Was fehlt noch, um sich auch für gute Leistungen einmal zu belohnen.

Werner: Die Tendenz zuletzt war positiv, aber wir müssen uns in vielen Bereichen weiter verbessern.

bundesliga.de: Wie sehr hat die Mannschaft das neue System von Trainer Alexander Zorniger verinnerlicht? Inwieweit wurde es in den letzten Wochen etwas modifiziert?

Werner: Das Spielsystem zu verinnerlichen, ist ein andauernder Prozess. Es gibt Situationen im Spiel, in denen wir das schon richtig gut machen. Dann aber auch welche, in denen noch nicht alles passt.

bundesliga.de: Der Trainer hat Sie am 4. Spieltag in Berlin aus dem Kader gestrichen. Seitdem habe Sie sieben Mal in Folge in der Startelf gestanden und drei Tore erzielt. Wie haben Sie damals die Maßnahme des Coaches empfunden? Wie wichtig war sie für Ihre weitere Entwicklung?

Werner: Natürlich ist man enttäuscht, wenn man nicht im Kader steht, zumal ich diese Situation noch nicht oft erlebt habe. Ich habe über einiges nachgedacht und mich mit unserem Team- Psychologen Philipp Laux ausgetauscht.

"Zorniger legt Wert auf Kommunikation"

bundesliga.de: Alexander Zorniger nimmt auch vor den Medien kein Blatt vor den Mund und kritisiert auch die Spieler öffentlich. Wie gehen Sie damit um?

Werner: Er ist der Cheftrainer und hat deshalb auch das Recht uns zu kritisieren, wenn etwas nicht passt. Alexander Zorniger ist ein Trainer, der Wert auf die Kommunikation legt. Für mich als jungen Spieler ist das wichtig, denn so kann man sich weiterentwickeln.

bundesliga.de: In den letzten beiden Jahren steckte der VfB bis kurz Saisonschluss tief im Abstiegskampf. Was macht Ihnen Mut, dass die Mannschaft in dieser Saison früher die Kurve kriegt und nicht so lange zittern muss? Oder haben Sie sich auf eine erneute Nervenprobe eingestellt?

Werner: Unser Punktekonto ist noch nicht so gut gefüllt. Deshalb müssen wir in den verbleibenden Vorrundenspielen noch Punkte sammeln. Die Leidenschaft und die Mentalität, die wir zuletzt gezeigt haben stimmen mich zuversichtlich, dass uns das gelingt.

bundesliga.de: Am Samstag steht das Spiel beim FC Bayern auf dem Programm. Der VfB ist krasser Außenseiter. Ist vielleicht das die Chance? Was rechnen Sie sich aus?

Werner: Wir wollen uns als gut funktionierendes Kollektiv präsentieren, wenig zulassen und Nadelstiche setzen. Dann schauen wir, was am Ende dabei herauskommt.

Die Fragen stellte Tobias Gonscherowski