Das Premieren-Tor 2014/2015: Thomas Müller fälscht eine Robben-Flanke ins lange Eck ab.
Das Premieren-Tor 2014/2015: Thomas Müller fälscht eine Robben-Flanke ins lange Eck ab.

Fitness? Für Weltmeister Müller kein Problem

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München - Thomas Müller ist ein Wiederholungstäter. Im zehnten Spiel gegen den VfL Wolfsburg traf der 24-Jährige  zum sechsten Mal - gegen keinen anderen Verein präsentierte sich Müller so torhungrig. Und: der frischgebackene Weltmeister zeigte sich nicht nur auf dem Platz schon in Bestform.

"Die letzten zehn Minuten haben wir gebissen."

"Wenn ich drei Wochen Pause mache, geht nicht viel verloren", flachste Müller nach dem 2:1-Sieg und legte sofort nach. Mit Blick auf die Journalisten in den Katakomben der Allianz Arena konterte Müller die erste Frage in der Mixed Zone mit einem Augenzwinkern: "Unter 20 Reportern stelle ich mich normalerweise nicht." Er tat es natürlich trotzdem …

Frage:  Der FC Bayern hat über weite Strecken das Spiel bestimmt. Können Sie also im Großen und Ganzen zufrieden sein?

Thomas Müller: Insgesamt kann man natürlich zufrieden sein. Das Ergebnis war gut. Über größere Strecken des Spiels haben wir auch gut gespielt und ordentlich kombiniert. Die Erleichterung ist groß. So haben wir uns das vorgestellt.

Frage: Wie ordnen Sie den Auftaktsieg ein?

Müller: Ich bin ja auch schon etwas länger dabei und weiß daher, dass es wichtig ist, im ersten Spiel gut aus den Startlöchern zu kommen, um nicht mit ein paar Personalsorgen schon von Anfang an hinterherlaufen zu müssen.

Frage: Nach dem 2:0 durch Arjen Robben sah es nach einem ungefährdeten Sieg für den FC Bayern aus, doch dann machte Ivica Olic die Sache wieder spannend.

Müller: Wir hatten ein paar Phasen, die wir uns anders vorgestellt hatten. Wir mussten blöderweise noch ein bisschen zittern und hatten einmal auch Glück, das hat jeder im Stadion und auf dem ganzen Planeten gesehen. Zunächst hat Manuel Neuer super gehalten gegen Junior Malanda und danach hatten wir einfach ein bisschen Glück. Die letzten zehn Minuten haben wir nur noch gebissen und haben es schließlich über die Zeit gebracht.

Frage: Im Vorfeld wurde viel über die womöglich fehlende Kraft bei den WM-Fahrern gemutmaßt. Sie hatten offensichtlich keine Probleme dahingehend oder täuscht der Eindruck?

Müller: Es geht nicht um die Kraft. Wenn ich drei Wochen Pause mache, geht nicht viel verloren. Außerdem sind wir alle noch nicht im Rentenalter, sondern stehen alle voll im Saft. Von der körperlichen Fitness her sollte es kein Problem sein. Es geht vielmehr um den Kopf oder auch die Spielverständnis mit der Mannschaft. Es ist eben doch etwas anders als bei der Nationalmannschaft. Wir haben andere Mitspieler, die andere Ideen haben. Es geht daher eher um die Abstimmung untereinander. Daran müssen wir jetzt Tag für Tag arbeiten. Ich bin, wie immer, zuversichtlich, dass das klappt. Jetzt können wir eine normale Trainingswoche bestreiten, in der wir noch besser reinkommen und als Team noch besser zusammenfinden.

Frage: Der erst 17-jährige Gianluca Gaudino bei seinem Bundesliga-Debüt einen sehr souveränen Auftritt hingelegt. Wie beurteilen Sie seinen Einsatz?

Müller: Wenn er diese Qualität nicht hätte, hätte er nicht gespielt. Mich hat es nicht gewundert, aber natürlich muss man den Hut vor ihm ziehen. Dennoch sollten wir jetzt keine großen Lorbeeren verteilen, weil ich nicht glaube, dass ihm das weiterhilft. Vielleicht setzt ihn das unter Druck, aber ich glaube, er kommt schon damit klar.

Aus München berichtet Maximilian Lotz