Werders Geschäftsführer Sport Thomas Eichin sucht vor allem für vorderen Bereich nach Verstärkungen
Werders Geschäftsführer Sport Thomas Eichin sucht vor allem für vorderen Bereich nach Verstärkungen

"Wir wollen uns noch in der Offensive verstärken"

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Bremen - Werder Bremen hat das Jahr eins nach der Ära von Thomas Schaaf auf einem respektablen 12. Platz abgeschlossen. Die Mannschaft war nie richtig in Abstiegsgefahr und spielte nach Einschätzung von Thomas Eichin, Werders Geschäftsführer Sport, ein "gutes Aufbruchjahr".

Im Interview mit bundesliga.de spricht der 47-Jährige über die abgelaufene Saison, die Unterstützung durch die Bremer Fans und die Aussichten für die kommende Spielzeit.

bundesliga.de: Herr Eichin, die Bundesliga-Saison 2013/14 ist seit drei Wochen vorbei. Wie bewerten Sie die Spielzeit mit Platz 12 mit diesem zeitlichen Abstand? War es ein gutes Jahr für Werder?

Thomas Eichin: Ja, es war ein gutes Aufbruchjahr für Werder, aber kein Ergebnis, für das wir uns feiern lassen. Unser damals neuer Trainerstab um Robin Dutt und die Mannschaft haben sich schnell aneinander gewöhnt und an einem Strang gezogen. Im Rückblick muss man festhalten, dass wir fast immer fünf, sechs Punkte über den von vielen prognostizierten Abstiegsrängen standen, vier Spieltage vor Schluss gerettet waren und zwölf Punkte Vorsprung hatten.

bundesliga.de: Was hat Ihnen in der letzten Saison gut gefallen? Wo muss sich die Mannschaft verbessern?

Eichin: Die Mannschaft ist als echtes Team aufgetreten, unsere Neuzugänge haben auch menschlich sehr gut in die Gruppe gepasst und sich eingebracht. Defensiv haben wir uns trotz der Gegentore weiterentwickelt, viele Spiele zu Null beendet. In der Offensive muss es uns gelingen durchschlagskräftiger zu werden.

bundesliga.de: Sie sprechen es an. Werder hat immerhin zehn Mal zu null gespielt, in den weiteren 24 Partien allerdings 66 Gegentore gefangen. Warum brach die Mannschaft nach einem Gegentor so oft auseinander, warum fehlte es der Truppe an Stabilität?

Eichin: Das wird der Trainerstab in der Sommerpause sicher analysieren und dann mit der Mannschaft daran arbeiten, es besser zu machen.

bundesliga.de: Muss die Mentalität der Mannschaft verändert werden?

Eichin: Das sehe ich nicht so, die Mentalität hat gestimmt. Wir haben sehr ehrgeizige Typen im Team. Die Mannschaft wird sich aber sicher weiterentwickeln. Aufbauend auf den letzten Auftritten, wird die Mannschaft mit mehr Selbstvertrauen in die Saison gehen als im vergangenen Jahr.

bundesliga.de: Werder hat bislang mit Innenverteidiger Alejandro Galvez und Fin Bartels zwei namhafte Neuzugänge vermelden können. Hinzu kehren einige Leihspieler zurück. Dagegen hat Aaron Hunt den Verein verlassen. Auf welchen Positionen sehen Sie noch Handlungsbedarf?

Eichin: Wir schauen in allen Bereichen nach kreativen Lösungen. Aber auf jeden Fall wollen wir in der Offensive uns noch verstärken.

bundesliga.de: Mit welchen Ambitionen geht Werder nach zwei Jahren Abstiegskampf in die kommende Saison?

Eichin: Wir wollen uns weiter steigern, und das darf sich gern in der Tabelle ausdrücken. Endgültige Einschätzungen kann man aber erst geben, wenn die Transferperiode abgeschlossen ist, wenn der eigene Kader feststeht und man einen Überblick bekommt, wie sich die Konkurrenz verstärkt hat.

bundesliga.de: Wie schwer ist es, den Bremer Fans zu vermitteln, dass die "fetten Jahre" an der Weser erst einmal vorbei sind und Werder kleinere Brötchen backen muss?

Eichin: Das Thema ist durch. Wir haben nicht nur leidenschaftliche Fans, sondern auch Anhänger mit Sachverstand. Wir mussten die Situation zu Beginn der abgelaufenen Saison verdeutlichen, aber unsere Fans hatten damit nie ein Problem. Die phänomenale Unterstützung war Beweis genug dafür.

bundesliga.de: Wie kann Werder wieder an diese erfolgreichen Zeiten anknüpfen?

Eichin: Wir müssen weiter arbeiten, Schritt für Schritt unseren Weg weitergehen, wenn ein bisschen Glück dazukommt, kann es etwas schneller gehen.

bundesliga.de: Werders langjähriger Coach Thomas Schaaf kehrt in der kommenden Saison nach einem Jahr Pause auf die Bundesliga-Bühne zurück. Wie gut tut sein Comeback der Bundesliga?

Eichin: Wir haben immer gewusst, dass er wieder auf die Fußballbühne zurückkehrt. Er ist ein sehr guter Trainer. Wir freuen uns auf das Wiedersehen.

Die Fragen stellte Tobias Gonscherowski