Jonas Hofmann, Leroy Sané und Marco Reus sind die Gesichter des 6. Spieltags - © imago images (3)
Jonas Hofmann, Leroy Sané und Marco Reus sind die Gesichter des 6. Spieltags - © imago images (3)
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Die Themen des 6. Spieltags: Hofmann auf Torejagd, Sané rettet Bayern, Reus kann es noch

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Jonas Hofmann geht bei Bayer 04 Leverkusen weiter auf Torejagd, Leroy Sané hat dem FC Bayern München gegen RB Leipzig einen Punkt gerettet und Marco Reus knipst im vierten Spiel in Folge für den BVB. Die Top-Themen des 6. Spieltags.

1) 2:2 nach 0:2: Wildes Topspiel zwischen Leipzig und dem FC Bayern endet Remis

Zum Schluss wurde es nochmals richtig turbulent im Topspiel am Samstagabend: In einer wilden Nachspielzeit hatten sowohl RB Leipzig als auch der FC Bayern München die Chance, das Spitzenspiel für sich zu entscheiden. Trotz aussichtsreicher Möglichkeiten blieb es allerdings beim 2:2-Remis im Schwergewichtskampf zwischen dem DFB-Pokalsieger und dem Deutschen Meister. Dabei hatte zur Pause nach Treffern von Loïs Openda (20.) und Castello Lukeba (26.) alles nach einem klaren Heimsieg der Sachsen ausgesehen, doch Harry Kane (57., Handelfmeter) und Leroy Sané (70.) retteten den Gästen noch den – letztlich verdienten – Punkt.

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"Wir haben Stolz und Charakter gezeigt", urteilte Thomas Tuchel über das Comeback seiner Schützlinge: "Die Mentalität, der Spirit, die Spielgeschwindigkeit, die Risikobereitschaft, der Biss und die Energie waren in der zweiten Halbzeit viel besser. Deshalb haben wir uns das Comeback verdient", so der FCB-Coach. Doch auch die Leipziger waren zufrieden mit dem Ergebnis: "Ich gehe mit einem guten Gefühl nach Hause", betonte RBL-Trainer Marco Rose: "Die Jungs haben alles auf dem Platz gelassen. Es war ein tolles Spitzenspiel, mit viel Dynamik, hohem Tempo, es ging hoch und runter. Am Ende ist es eine gerechte Punkteteilung. Und: Wir haben wieder gezeigt, dass mit uns zu rechnen ist."

2) Dank Hofmann und Grimaldo: Leverkusen erobert die Tabellenspitze

Bayer 04 Leverkusen hat den kleinen Ausrutscher der Bayern schon im vornherein nicht verstreichen lassen und beim 3:0-Sieg gegen Mainz die Tabellenspitze erobert. Dabei hat die Werkself sich länger schwer getan gegen den 1. FSV Mainz 05. Durch ein Eigentor von Sepp van den Berg ging man zwar früh "etwas glücklich" in Führung, wie Xabi Alonso nach dem Spiel urteilte, doch "mit dem zweiten und dritten Tor haben wir es dann gut gemacht."

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Dabei kam Knipser Victor Boniface kein einziges Mal zum Zug. Alle drei Tore erzielten andere: Das 2:0 setzte Alejandro Grimaldo mit einem Traumfreistoß in den Winkel - und beim dritten Tor? Da zeigte Jonas Hofmann, dass er neben dem Kreieren von Chancen auch den Torabschluss zu einer seiner vielen Stärken zählen kann. Nach starken zwölf Treffern in der Vorsaison steht der Kreativspieler auch in der noch jungen Saison wieder bei drei Toren für seinen neuen Verein und überzeugt damit auch seinen Trainer.

Grimaldo und Hofmann: Wenn Vorbereiter knipsen

"Wir haben in der zweiten Halbzeit zur richtigen Zeit die Tore gemacht", urteilte auch Torschütze Hofmann nach der Partie, "wir haben dieses schwierige Spiel angenommen, schwerer Boden, die Zweikämpfe und viele Standards. Das haben wir angenommen und die Situationen geklärt." Mittelfeld-Neuzugang Granit Xhaka stimmte zu: "Wir haben diesen Kampf zu 100 Prozent angenommen." Die Werkself arbeite hart und nach den klaren Anweisungen von Trainer Alonso, erklärte Xhaka, "deshalb ist der aktuelle Erfolg für mich keine Überraschung!"

3) Auch ohne Guirassy-Tor: VfB Stuttgart im Höhenflug

Serhou Guirassy war an den ersten Spieltagen dieser Saison in absoluter Bestform und traf in fünf Spielen für den VfB Stuttgart zehn Mal. Doch am 6. Spieltag wollte es nicht funktionieren. Er arbeitete zwar viel für das Team, führte die meisten Zweikämpfe im Spiel (15) und war erneut ein wichtiger Faktor. Doch Matchwinner beim 2:0-Sieg in Köln war ein anderer: Sommerneuzugang Deniz Undav kam in der 62. Minute aufs Feld und bewies mit seinen Saisontoren eins und zwei, dass auch er gerne knipst.

"Nach meiner vergebenen Chance letzte Woche gegen Darmstadt war ich sauer auf mich selbst", gab Undav nach dem Spiel einen Einblick in seine Gefühlswelt, "unser Trainer hat mich aufgerichtet, mir gut zugeredet und mich motiviert. Heute treffe ich doppelt - ich bin überglücklich!" Der 27-Jährige "hat es gut gemacht!", urteilte auch VfB-Sportdirektor Fabian Wohlgemuth. "Beim ersten Treffer guckt er den Keeper aus, beim zweiten hat er das richtige Bauchgefühl und steht optimal", lobte er den Leihspieler.

Alle Tore und Highlights des Spieltags im Konferenz-Liveticker

Mit fünf Siegen holten die Schwaben 15 Punkte aus den ersten sechs Spielen und starteten somit historisch gut in die Saison. Nur ein einziges Mal schaffte Stuttgart einen so guten Start; 1996/97 holte der VfB unter dem späteren Bundestrainer Joachim Löw sogar 16 von 18 möglichen Punkten. Obwohl Guirassy nicht knipste und mit Silas und Dan-Axel Zagadou zwei Stammkräfte angeschlagen zunächst auf der Bank saßen, geht der Höhenflug weiter. Weil der FCB schon zum zweiten Mal Punkte liegen gelassen hat, zieht Stuttgart am Rekordmeister vorbei und steht hinter den furiosen Leverkusenern auf dem zweiten Tabellenplatz. 

4) Der wilde Norden in der 2. Bundesliga

Der Norden Deutschlands dominiert die 2. Bundesliga. Tabellenführer ist der FC St. Pauli, der nach dem Auswärtssieg bei Hertha BSC Berlin (2:1) den Stadtrivalen vom Hamburger SV von der Ligaspitze verdrängte. Mit 16 Punkten stehen die beiden Vereine aus Hamburg punktgleich oben. Durch das bessere Torverhältnis (FCSP +8, HSV +7) liegt der Kiez-Club ganz vornedran.

Auch hinter den direkten Aufstiegsplätzen bleibt es norddeutsch. Zunächst kommt auf Platz drei der niedersächsische Hauptstadtclub Hannover 96 (15 Punkte), gefolgt von Holstein Kiel auf Platz (ebenfalls 15 Punkte). Aufgrund von 14 Gegentoren (Torverhältnis +-0) reicht es für die Störche aktuell nur für Platz 4.

Die Zahlen des Spieltags

Etwas weiter hinten, aber auch noch in Schlagdistanz zur Spitzengruppe, steht der F.C. Hansa Rostock mit zwölf Punkten auf dem 8. Tabellenplatz. Die Kogge konnte nach drei Niederlagen in Folge das Ruder wieder rumreißen und im Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig (1:0) dreifach punkten.

Wie viele der Nord-Clubs werden am Ende der Saison noch oben stehen? Wünschenswert wäre, dass zumindest ein norddeutscher Club den Aufstieg schafft, denn in der Bundesliga hält nur der SV Werder Bremen die norddeutsche Fahne hoch. Für den HSV wäre der Aufstieg nach fünf Jahren Bundesliga-Abstinenz höchste Zeit.

5) BVB: "Wieder eine Entwicklung" und weiter "Luft nach oben"

Borussia Dortmund ist in der neuen Saison bislang ein Phänomen. Erneut zeigte der BVB keine überragende Leistung - in Sinsheim stand es nach xGoals am Ende 2,1 zu 1,85 für die TSG - doch erneut gab es einen Sieg. Und zumindest vorübergehend sogar der Sprung an die Tabellenspitze, mit 14 Punkten aus sechs Partien. Nach dem Spieltag blieb immerhin Platz vier. Dabei musste der BVB seine 2:1-Führung durch das Debüttor von Nationalstürmer Niclas Füllkrug und einen weiteren Treffer des wiedererstarkten Routiniers Marco Reus nach Ampelkarte für Ramy Bensebaini sogar fast eine halbe Stunde in Unterzahl verteidigen, in der fünften Minute der Nachspielzeit beseitigte der bärenstarke Julian Ryerson schließlich die letzten Zweifel am Erfolg.

"Bannbrecher" Marco Reus netzt schon wieder!

Vor allem zu Beginn des zweiten Durchgangs drückte Hoffenheim auf den Ausgleich, was Trainer Edin Terzic nicht gefiel. Aber: "Nach der Gelb-Roten Karte wurde es ein anderes Spiel, und dann haben wir auch ein anderes Gesicht gezeigt. Da haben wir gezeigt, was es heißt, einen Sieg zu verteidigen. Das war wieder eine Entwicklung."

Die Trainerstimmen des Spieltags

Eine beeindruckende Entwicklung in Sachen Ergebnisse haben die Schwarz-Gelben nach der Länderspielpause ohnehin genommen. Nach Unentschieden bei Bochum sowie nach einer Zwei-Tore-Führung gegen Aufsteiger Heidenheim gab es nun Dreier gegen Europa-Aspiranten Freiburg, Wolfsburg und Hoffenheim. Darunter waren sogar zwei Auswärtserfolge, nun warten auf das traditionell enorm heimstarke Dortmund zwei Duelle zuhause im Signal Iduna Park gegen Union und Bremen. Doch der BVB ist noch lang nicht bei früheren Topleistungen angekommen: "Es bleibt Luft nach oben", sagte Terzic am Freitagabend.