Kapitän Maik Franz gibt die Hoffnung auf den Klassenerhalt seines Karlsruher SC noch nicht auf
Kapitän Maik Franz gibt die Hoffnung auf den Klassenerhalt seines Karlsruher SC noch nicht auf

Telefonieren und simsen für die Erstklassigkeit

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Maik Franz schreibt SMS, Steffen Heidrich greift zum Hörer, und dem Telefonnetz rund um Hannover droht die volle Auslastung: Vor dem letzten Spieltag der Bundesliga sowie der 2. Bundesliga kämpfen sechs Teams um die letzten freien Plätze in der Eliteklasse für die Saison 2009/2010. Vor den entscheidenden Spielen glühen die Drähte zwischen den beteiligten Clubs.

"Unser Ex-Kapitän Mario Eggimann, der ja jetzt für Hannover 96 aufläuft, wird noch ein paar Anrufe und SMS aus Karlsruhe bekommen. Er soll dafür sorgen, dass sich Hannover fair aus der Saison verabschiedet und die Partie in Bielefeld nicht herschenkt. Auch von Bayer Leverkusen erwarte ich vollen Einsatz in Cottbus", sagte Kapitän Franz vom Bundesliga-Schlusslicht Karlsruher SC vor der Entscheidung im Kampf um die Bundesliga-Zugehörigkeit, der durch die Wiedereinführung der Relegation zwischen dem Drittletzten der Bundesliga und dem Dritten der 2. Bundesliga zusätzliche Spannung erhält.

KSC hat Relegationsplatz im Visier

Die Appelle von Franz, der mit seiner Mannschaft gegen Hertha BSC antreten muss, kommen nicht von ungefähr. Der KSC muss mit der schlechtesten Ausgangslage vorliebnehmen. Während die Ligarivalen Borussia Mönchengladbach, Arminia Bielefeld und Energie Cottbus sowie die Zweitligisten 1. FSV Mainz 05 und 1. FC Nürnberg noch die direkte Qualifikation für die Eliteklasse schaffen können, ist die Relegation für die Badener das höchste der Gefühle.

Wie der KSC hat auch Bielefeld den Relegationsplatz im Visier. Dieses Ziel wollen die Ostwestfalen, die auch noch den direkten Klassenerhalt schaffen können, mit dem "Feuerwehrmann der Nation" erreichen. Coach Jörg Berger soll den Club vor dem Abstieg bewahren.

Berger: "Die Aufgabe ist lösbar"

"Das ist eine einzigartige Konstellation. Am letzten Spieltag bin ich auch noch nie als Retter geholt worden. Die Aufgabe ist lösbar", sagte der 64-Jährige, der als Nachfolger des entlassenen Michael Frontzeck verpflichtet wurde und der bei Bedarf noch in den möglichen Relegationsspielen an der Seitenlinie stehen wird.

Während Bielefeld angesichts von drei Punkten und vier Toren Rückstand auf die momentan geretteten Gladbacher, die gegen Borussia Dortmund anreteten müssen, sogar noch auf die direkte Rettung hoffen können, sieht es bei Cottbus anders aus. Die Lausitzer haben bei drei Zählern und sieben Toren Rückstand auf Gladbach realistisch betrachtet nur noch Chancen auf die Relegation.

Heidrich will Hecking erinnern

Dabei wollen die Cottbuser wie die Karlsruher das Telefonnetz rund um Hannover beanspruchen. "Ich werde mich bei Dieter Hecking bestimmt noch melden und ihn daran erinnern, wie wichtig ein Sieg von Hannover gegen Bielefeld für uns ist", sagte Energie-Manager Heidrich, der vor 15 Jahren zusammen mit Hannovers Trainer für den VfB Leipzig spielte.

Ganz ohne Anrufe kommen die Mainzer aus. Schließlich brauchen die Rheinhessen gegen Rot-Weiß Oberhausen nur einen Zähler, um Zweitliga-Meister SC Freiburg in die Bundesliga zu folgen. Dagegen müssen die drei Punkte hinter Mainz liegenden Nürnberger auf einen Ausrutscher des FSV hoffen, um mit einem Sieg gegen 1860 München den Relegationsrang gegen die direkte Bundesliga-Qualifikation eintauschen zu können.