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Da ist das Ding! Der BVB ist mit nun fünf Titeln Rekord-Supercupgewinner
Da ist das Ding! Der BVB ist mit nun fünf Titeln Rekord-Supercupgewinner

Lust auf mehr

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Dortmund - Als Manuel Neuer nach dem ersten Gegentreffer wütend noch einmal den Ball in die Maschen seines Tornetzes drosch und gestenreich mit Javier Martinez diskutierte, war auch dem Letzten klar: Dieser Supercup zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern München ist der erste Höhepunkt der Saison - hier geht es intensiv zur Sache, hier spielen die Emotionen mit.

Voller Einsatz für den Titel

Die Stimmung auf den Rängen ausgelassen, die Atmosphäre auf dem Rasen angespannt: Der Supercup 2014 war ein würdiger Rahmen für den Saisonauftakt, der mit Borussia Dortmund am Ende auch einen verdienten Sieger fand. Und es war eine der Szenen dieses Tages, als Dortmunds Kapitän Sebastian Kehl mitten auf dem Rasen den Cup in einem goldenen Konfettiregen in die Höhe reckte, während Bayerns Torhüter Manuel Neuer im gleichen Moment nur wenige Meter entfernt im Schatten der Trainerbank brav applaudierend, aber mit leerem Blick der Zeremonie folgte.

Überhaupt Neuer: Der Keeper, gerade zum Fußballer des Jahres gewählt, machte mit jeder Aktion klar: Ich will diesen Sieg, ich will diesen Pokal. Wer bei einem 0:2-Rückstand in der Nachspielzeit noch mit vollem Einsatz aus seinem Kasten sprintet, um vor dem heranstürmenden Henrikh Mkhitaryan zu klären, der hätte diesen Cup wohl nur allzu gerne selbst mit nach Hause genommnen.

Doch auch die Dortmunder nutzten den großen Rahmen mit Live-Übertragung in knapp 200 Länder weltweit, um Werbung für sich und die Bundesliga zu machen. Schon im Vorfeld hatte Jürgen Klopp - ähnlich wie Pep Guardiola ("Es ist ein Finale. Wir wollen den Titel gewinnen") auf der anderen Seite - keinen Zweifel daran gelassen, welchen Stellenwert der Titel für seine Mannschaft besitzt: "Das ist ein Wettbewerb, der auch im Ausland immer mehr Aufmerksamkeit genießt. Und wir messen uns mit einer der besten Mannschaften der Welt." Wer den Trainer der Borussia dann während der Partie an der Linie beobachtete, dem wurde schnell klar, dass auch Klopp selbst bei diesem Supercup schon voll im Wettkampfmodus angekommen war: Der Coach gestikulierte, winkte, diskutierte, motivierte und trieb seine Spieler immer wieder nach vorne.

Tolle Stimmung auf den Tribünen

So entwickelte sich ein engagiertes und unterhaltsames Spiel, in dem vielleicht zu diesem Zeitpunkt der Saison noch nicht immer alles gelang und in dem auch noch nicht alle Weltmeister aktiv mitmischen konnten. Doch es wurde gegrätscht, gezupft und gehalten, es wurde gedribbelt und getrickst, es gab Szenenapplaus für schöne Aktionen mit Tempo und Tordrang - vor allem auf Seiten der Borussia.

Der Funke sprang schnell über auf die mehr als 80.000 Zuschauer im ausverkauften Signal Iduna Park. Und wie auf dem Rasen gaben auch auf den Rängen die schwarz-gelben Farben den Ton an. Für die Borussen-Fans gab es dabei schon nach 23 Minuten kein Halten mehr, nachdem Mkhitaryan den BVB in Führung gebrach hatte. Lautstark trieben sie die BVB-Spieler an und besangen ihren Club. Was wiederum die ebenfalls nicht kleine Zahl an Bayern-Anhängern zu ähnlichen Anfeuerungen animierte. Der neutrale Beobachter freute sich - auch die Stimmung auf den Tribünen machte Lust auf mehr.

Als sich dann auch noch Pierre-Emerick Aubameyang nach seinem Tor zum 2:0 wie in alten Zeiten in Frankreich die Spiderman-Maske überstreifte und seinen ganz speziellen Superhelden-Jubel zelebrierte, da wurde es noch ausgelassener. Und der Fußball hatte wieder eine jener emotionalen und originellen Geschichten geschrieben, die so viel Spaß machen. Jetzt beim Supercup 2014 - und demnächst ganz bestimmt auch wieder in der Bundesliga.

Aus Dortmund berichtet Dietmar Nolte