Supercup 1988: Werder jubelt in Frankfurt

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Sieben Jahre war Otto Rehhagel bereits als Trainer von Werder Bremen im Amt, da konnte er 1988 endlich seinen ersten Titelgewinn feiern. Nach zwei unglücklich verpassten Meisterschaften in den Jahren 1983 und 1986 gewann Werder 1988 den Meistertitel vor allem dank seiner großartigen Defensive. Lediglich 22 Gegentore kassierte Werder-Keeper Oliver Reck, ein Bundesliga-Rekord, den erst Oliver Kahn im Jahr 2008 mit 21 Toren unterbieten konnte.

Burgsmüller setzt Schlusspunkt

Pokalsieger Eintracht Frankfurt war Gegner des deutschen Meisters aus Bremen. Die Eintracht hatte sich unter Trainer Karl-Heinz Feldkamp mühsam im Pokalendspiel gegen den VfL Bochum mit 1:0 durchgesetzt. Der Schütze des goldenen Tores, Lajos Detari, wechselte anschließend nach nur einem Jahr in der Bundesliga für die damalige Rekordablösesumme von 17 Millionen Mark zu Olympiakos Piräus.

Die Eintracht investierte das Geld in das neue Sturmduo Heinz Gründel und Jörn Andersen, die beim Supercup erstmals in einem bedeutenden Spiel vor heimischem Publikum aufliefen. Denn wie schon ein Jahr zuvor, wurde der Supercup im Frankfurter Waldstadion ausgetragen. Der Heimvorteil nutzte der Eintracht wenig. Sie verlor gegen Werder vor gerade einmal 20.500 Zuschauern mit 0:2.

Otto Rehhagel hatte mit Ausnahme von Rune Bratseth auf seine eingespielte Meistermannschaft gesetzt. Beim Supercup standen übrigens elf Deutsche in der Startelf. Die Routiniers kontrollierten Ball und Spiel. Karl-Heinz Riedle brachte Werder vor dem Seitenwechsel in Führung, der 38-jährige Oldie Manfred Burgsmüller besorgte in der Schlussminute den 2:0-Endstand.

Frankfurt kämpft um Klassenerhalt

In der folgenden Saison setzte Werder weitere Highlights wie das legendäre 5:0 gegen Dynamo Ost-Berlin im Europacup der Landesmeister. Bremen wurde am Ende Dritter und stand im Pokalfinale, das 1:4 gegen Borussia Dortmund verloren ging.

Die Eintracht hingegen stürzte ab. Die neuformierte Mannschaft konnte die Erwartungen nie erfüllen und geriet sogar in akute Abstiegsgefahr. Als 16. musste die inzwischen von "Retter" Jörg Berger betreute SGE in die Relegation, in der sich die Hessen mühsam gegen den 1. FC Saarbrücken durchsetzen konnten.

Tobias Gonscherowski

SV Werder Bremen - Eintracht Frankfurt 2:0 (1:0)

Bremen: Reck - Sauer - Borowka, Kutzop, Otten (46. Meier) - Schaaf, Votava, Hermann - Neubarth, Riedle, Ordenewitz (46. Burgsmüller). Trainer: Rehhagel

Frankfurt: Stein - Binz - Sievers, Körbel, Studer - Schulz, Hobday (46. Roth), Schlindwein, Heidenreich (57. Balzis) - Andersen, Gründel. Trainer: Feldkamp

Tore: 1:0 Riedle (24.), 2:0 Burgsmüller (90.)

Zuschauer: 20.500 in Frankfurt

Schiedsrichter: Assenmacher (Hürth)