Im Hinspiel in Stuttgart gab es ein 2:0 für Serdar Tasci (r.) und den VfB
Im Hinspiel in Stuttgart gab es ein 2:0 für Serdar Tasci (r.) und den VfB

Stuttgart muss beim Angstgegner nachlegen

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Während die Chancen des FC Schalke 04 auf das internationale Geschäft eher theoretischer Natur sind, ist für den Gegner VfB Stuttgart (ab 19:30 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio) noch alles möglich an der Tabellenspitze.

Die Meisterschaft oder die Qualifikation für die Champions League, genauso wie der undankbare 6. Platz, der nicht reichen würde, um in der Saison 2009/10 auf Europas Fußballfeldern dabeizusein.

Erste Rückschläge für Büskens

Mike Büskens ist im Moment nicht zu beneiden. Seit die Verpflichtung von Felix Magath als neuer Schalke-Trainer erst als Gerücht und dann offiziell bekannt wurde, haben die "Königsblauen" zweimal verloren. Der stets loyale, amtierende Coach musste damit nach zuvor zehn Spielen ohne Niederlage verteilt über zwei Spielzeiten die ersten Rückschläge seiner Trainerkarriere verkraften.

Damit sind die Schalker Chancen auf eine Qualifikation zur UEFA Europa League rapide gesunken. Sechs Punkte und neun Tore Rückstand auf Rang 5 sind in den verbleibenden drei Spielen kaum noch aufzuholen. Das hohe Risiko, in Mönchengladbach voll auf Sieg zu spielen, wurde nicht belohnt.

"Wir wollten diesen 'Dreier' unbedingt, doch der wurde uns verwehrt", meinte Büskens nach der Last-Minute-Niederlage im Borussia-Park deprimiert: "Wir sind in einen Konter gelaufen und gucken jetzt dumm aus der Wäsche."

Kuranyi: Gewinnen und abwarten

Doch abschreiben will Büskens die Spielzeit noch nicht: "Für mich ist die Saison noch nicht abgehakt. So lange Du nur einen Funken Hoffnung hast, musst Du daran glauben. Wenn Du nicht mehr daran glaubst, dann nimmst Du Dir den Antrieb. Und wenn Du so mit Deinen Zielen im Leben umgehst, wirst Du sie nie erreichen."

Wenig Hoffnung hat dagegen Kevin Kuranyi. Der mit 13 Saisontreffern gefährlichste Schalker Angreifer vermisste in den letzten beiden Spielen den "letzten Willen" der Mannschaft. "Wenn man realistisch ist, war es das mit Europa", meinte der 27-Jährige. "Es liegt nicht mehr in unseren Händen. Wir versuchen, die letzten drei Spiele zu gewinnen und warten dann ab, was passiert."

Gomez hat "maximale Ziele"

Ganz anders stehen die Vorzeichen beim Schalker Gegner. Der VfB Stuttgart kann sogar aus eigener Kraft noch mindestens Platz 3 erreichen. Allerdings hat die zweitbeste Rückrundenmannschaft ein schweres Restprogramm vor der Brust, die Teilnahme am Europapokal ist noch keineswegs gesichert.

Dem Spiel auf Schalke, wo die Schwaben in den letzten zehn Jahren nur ein Unentschieden holen konnten, folgen die Heimpartie gegen Energie Cottbus und das Saisonfinale bei Bayern München. In der Allianz-Arena blieb der momentan auf Platz 4 rangierende VfB in der Vergangenheit aber ähnlich erfolglos wie bei den "Knappen".

Die größte Hoffnung, die Bilanz aufzubessern, ruht auf Mario Gomez. Der Stürmer befindet sich seit Wochen in absoluter Topform und rückte mit seinem "Viererpack" zuletzt gegen Tabellenführer VfL Wolfsburg hinter "Wölfe"-Stürmer Grafite mit 23 Treffern an die Spitze der Torjägerliste vor. "Wir haben immer maximale Ziele und wenn wir nicht mehr verlieren, dann bleiben wir da wo wir jetzt stehen, oder kommen vielleicht auch noch etwas weiter nach vorne", sagte Gomez.

Babbel: "Noch haben wir nichts erreicht!"

"Unser Ziel ist und bleibt es, von keiner Mannschaft mehr überholt zu werden", betont VfB-Trainer Markus Babbel auch nach der 4:1-Gala gegen die "Wölfe".

"Wir müssen weiter hart arbeiten, um erfolgreich sein zu können. Deshalb habe ich auch jetzt im Training nochmals darauf hingewiesen, dass der vergangene Samstag zwar toll war, wir uns aber dafür nichts kaufen können. Denn noch haben wir nichts erreicht. Aber wir haben es weiter selbst in der Hand."

Lieblingsgegner kommt in die Arena

Personell muss Babbel weiterhin auf Ricardo Osorio (Gallenoperation), Serdar Tasci (Knieprobleme) und Yildiray Bastürk (Aufbautraining nach Bänderriss) verzichten, dagegen hat Matthieu Delpierre seine Gelbsperre abgesessen.

Beim FC Schalke 04, der gegen keinen anderen Bundesliga-Gegner zuhause so oft gewonnen hat (25 Siege in 38 Spielen) wie gegen Stuttgart, fehlen Marcelo Bordon (Muskeleinriss) und Dauerpechvogel Christian Pander, der in Mönchengladbach eine Knieverletzung erlitt und in dieser Saison nicht mehr zum Einsatz kommen wird.

Tobias Gonscherowski

Das Restprogramm der Titelkandidaten