VfB-Mittelfeldspieler Christian Gentner sieht den Kader gut gerüstet für die Englischen Wochen
VfB-Mittelfeldspieler Christian Gentner sieht den Kader gut gerüstet für die Englischen Wochen

Stuttgart: Der Kurs der ruhigen Hand

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Berlin - Wie erwartet zog der VfB Stuttgart am Sonntag mit einem 2:0-Auswärtssieg gegen den Berliner Fünftligisten BFC Dynamo in die 2. Pokalrunde ein. Spannender war jedoch die Frage, welche Erkenntnisse diese Pflichtaufgabe für den Ligastart bereit hielt.

Rotation in den Englischen Wochen

"Wir haben uns auch diesmal schwer getan, aber trotzdem das Spiel über die 90 Minuten kontrolliert. Es war nicht glanzvoll, aber souverän", brachte es Stuttgarts Christian Gentner auf den Punkt.



Dass es für den VfB beim Ligauftakt gegen FSV Mainz 05 bereits zum vierten Pflichtspiel kommen wird, sieht Gentner nicht allzu dramatisch: "Wir haben unseren Kader darauf ausgelegt, regelmäßig diese Englischen Wochen zu spielen", stellte der Mittelfeldspieler klar. In der Tat hatte Coach Bruno Labbadia im Pokal seine Anfangself im Vergleich zum Europa-League-Spiel auf fünf Positionen verändert. Niedermeier, Sakai, Gentner, Cacau und Maxim ersetzten Rüdiger, Rausch, Boka, Werner und Torun.

Am meisten Hoffnung aus Stuttgarter Sicht machte freilich die Einwechslung des genesenen Martin Harnik. Den Österreicher plagen seit längerem Hüftprobleme, gegen Plovdiv fehlte er noch verletzungsbedingt. Im Pokalsspiel sorgte der schnelle Flügelspieler jedoch in den letzten gut 20 Minuten für mächtig Wirbel.

Folglich ist er noch nicht bei hundert Prozent. Doch was Harnik in Berlin zeigte, war vielversprechend. Immer wieder startete der Offensivmann gefährliche Flügelläufe. Nicht umsonst führte einer davon zu einem elfmeterreifen Foul am gebürtigen Hamburger und damit zum 0:2-Endstand.

Ibisevic befindet sich bereits in Torlaune



Der österreichische Nationalspieler hofft, "zum Bundesliga-Auftakt in der Startelf zu stehen." Ein fitter Harnik wäre eine echte Bereicherung für das Stuttgart Offensivspiel. Dem mangelte es, wie schon gegen Plovdiv, auch in Berlin an Kreativität und Tempo. "Im Spiel nach vorne fehlt uns noch die Sicherheit, die Konzentration, die Präzision", räumte Doppeltorschütze Vedad Ibisevic ein.

Der bosnische Nationalspieler gibt jedoch allen Grund zur Hoffnung, dass sich die Offensivprobleme lösen werden. Ein Mal traf er in Plovdiv, nun zwei Mal in Berlin. Neben Gentner und Harnik war Ibisevic einer der wenigen, die sich schon in Bundesligaform präsentierten.

Labbadias Kurs der ruhigen Hand



Nun liegt der Fokus auf einen erfolgreichen Bundesligastart. "Wichtig ist am Anfang, dass wir Ergebnisse erzielen", sagt Christian Gentner. Auf spielerischer Ebene werde man im Laufe der Zeit Fortschritte erzielen. Gegen den BFC Dynamo fehlte es dem VfB noch an der nötigen Durchschlagskraft.

Coach Labaddia verfällt jedoch nicht in Panik und fährt weiter den Kurs der ruhigen Hand, verzichtet auf überzogene Zielvorstellungen. "Wir werden den Prozess weiter vorantreiben", kündigte der VfB-Coach kontinuierliche Verbesserungen an. Vor dem Bundesligaauftakt muss zunächst ein weiteres Ergebnis her: Am Donnerstag geht es gegen Botev Plovdiv um den Einzug in die EL-Gruppenphase.

Aus Berlin berichtet Andre Anchuelo