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Der Sturm bereitet HSV-Coach Bert van Marwijk (r.) große Sorgen. Pierre-Michel Lasogga (l.o.) ist der einzige aktuell verfügbare Mittelstürmer. Oder kann Jacques Zoua helfen?
Der Sturm bereitet HSV-Coach Bert van Marwijk (r.) große Sorgen. Pierre-Michel Lasogga (l.o.) ist der einzige aktuell verfügbare Mittelstürmer. Oder kann Jacques Zoua helfen?

Zu viel Last auf Lasogga?

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München - Rudnevs ausgeliehen, Beister verletzt - dem HSV gehen im Sturmzentrum die Alternativen aus. Nun liegt vorerst die ganze Last auf den Schultern von Pierre-Michel Lasogga. Der 22-Jährige ist der einzig verbliebene echte Stürmer im Lager der Norddeutschen. Trainer Bert van Marwijk fordert deshalb Verstärkungen.

Van Marwijk fordert Ersatz

"Meine Signale sagen mir, dass wir zumindest alles dafür tun, das zu realisieren", sagt der Coach zur Angreifer-Misere. "Es ist schwierig, einen guten Spieler zu holen. In unserer Lage müssen wir sehr sorgfältig sein."

Ein möglicher Stürmer soll also kein Panik-Kauf werden. Etwas unruhig wird van Marwijk allerdings schon, bei den großen Personalsorgen. Nicht nur im Sturm hat der HSV derzeit viel Verletzungspech. Johan Djourou (Wade), Tolgay Arslan (Adduktoren), Kerem Demirbay (Bänderriss) und Rene Adler (Sprunggelenk) setzen ebenfalls aus. Immer wieder wird die Vorbereitung gestört, weil Spieler angeschlagen sind. Man habe "sechs, sieben verletzte Spieler". Immerhin sind Lasogga und Heiko Westermann wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen. Einige werden aber noch deutlich länger ausfallen, "wie zum Beispiel Maxi Beister. Damit haben wir nicht gerechnet", erklärt der Trainer.

Bereits vor der Beister-Verletzung forderte der Niederländer einen Ersatz für den abgewanderten Artjoms Rudnevs. "Man kann sagen, dass ein neuer Spieler die Bedingung von mir dafür war, dass wir Rudnevs gehen lassen", erklärt van Marwijk gegenüber der "Hamburger Morgenpost". "Nach Maxis Verletzung ist es doch noch deutlicher." Das Anforderungsprofil des neuen Mannes ist für den 61-Jährigen klar: "Er muss die Mannschaft verbessern. Ich habe es am liebsten, wenn er mehrere Positionen spielen kann, in der Offensive ein Allrounder ist."

Zoua und Calhanoglu als Alternative

Offensiv-Allrounder hat der HSV auch mit Rafael van der Vaart und Hakan Calhanoglu, die im Testspiel gegen Vitesse Arnheim als Halb-Stürmer fungierten. "Im Grunde war es aus der Not geboren, denn Pierre war in diesem Spiel auch noch nicht fit", begründet van Marwijk die Variante. Für die Rückrunde könnte sie aufgrund der dünnen Personaldecke dennoch eine Alternative sein. Würde Calhanoglu im Zentrum stürmen, müsse man laut dem Hamburger Übungsleiter aber auch die Außenpositionen gut besetzen können, wo der Türke dann fehlt.

Sportchef Oliver Kreuzer sieht noch einen weiteren Spieler als Kandidat für die Position im Angriff. "Er wurde als Stürmer geholt", sagt Kreuzer über Jacques Zoua und glaubt, dass der Kameruner die Lücke, die Rudnevs und Beister hinterlassen haben, schließen kann. Der 22-Jährige deutete zumindest in den Testspielen an, dass sein Sportchef Recht haben könnte. Mit einem Doppelpack beim 3:0-Sieg gegen den kasachischen Erstligisten Quairat Almaty machte Zoua im Angriff auf sich aufmerksam. Auch van Marwijk lobte seinen Schützling, machte aber auch klar, dass noch Raum zur Verbesserung bestehe: "Er hat zwei Tore gemacht, muss aber im Ballbesitz noch fester werden. Er hat noch zu viele einfache Ballverluste."

Alle Last auf Lasogga

Qualitäten, die Lasogga schon besitzt. In der Hinrunde war der Stürmer Top-Torschütze der Hamburger. Mit neun Treffern liegt der 22-Jährige vor Rafael van der Vaart mit sieben sowie Beister und Calhanoglu mit jeweils fünf Toren. Zoua war in der Bundesliga erst einmal für die Rothosen erfolgreich. Offensiv fokussiert sich fast alles auf Lasogga. Sollte er sich verletzen, würde das einer Katastrophe gleichen. Zwar war auch Lasogga im Trainingslager angeschlagen, sein Rückrundenstart ist aber nicht gefährdet.

Trotzdem ist van Marwijk gewarnt und pocht auf die baldige Verstärkung. "Am liebsten hätte ich schon heute einen neuen Stürmer. Aber wenn ich in zwei Wochen meinen Wunschspieler bekommen kann, ist das wichtiger", findet der Coach. Geduld ist also gefordert.

Sebastian Blome