Vedad Ibisevic brachte den VfB in der 67. Minute mit 1:0 in Führung (© Imago)
Vedad Ibisevic brachte den VfB in der 67. Minute mit 1:0 in Führung (© Imago)

Stotterstart: "Schwere Beine" in Plovdiv

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Burgas/Stuttgart - Trainer Bruno Labbadia sah während der 90 Minuten am Spielfeldrand nicht glücklich aus. Dabei hätte sich der 47-Jährige durch den farblosen Auftritt seines VfB Stuttgart bei Botev Plovdiv eigentlich bestätigt sehen können.

"Sind etwas unter Druck geraten"

Im Gegensatz zur allgemeinen Aufbruchstimmung rund um die Schwaben hatte Labbadia bislang die Euphorie gedämpft. Das schmeichelhafte 1:1 (0:0) im Hinspiel der dritten Qualifikationsrunde zur Europa League gab Labbadia recht: Auf den VfB wartet noch jede Menge Arbeit.



Den Finger in die Wunde legte der Coach dennoch nicht, auch weil die Ausgangsposition für das Rückspiel alles andere als schlecht ist. Labbadia lobte den "disziplinierten Gegner", der "defensiv gut gestanden ist". Man sei nach engagiertem Beginn "etwas unter Druck" geraten: "Vor allem im letzten Drittel des Feldes waren wir nicht gefährlich genug", sagte der Trainer.

Auch Torschütze Vedad Ibisevic räumte ein, dass sein Team noch viel Luft nach oben habe: "Wir haben uns die Aufgabe ein wenig anders vorgestellt und haben teilweise auch etwas zerfahren gespielt. Aber das ist vielleicht normal, weil es unser erstes Pflichtspiel gewesen ist. Nach der intensiven Vorbereitung hatten wir schwere Beine", sagte der 28-Jährige.

VfB im Glück: Domovchiyski verfehlt den Doppelpack



Die Freistoßflanke des eingewechselten Alexandru Maxim, die in der 67. Minute zum 1:0 durch Ibisevic geführt hatte, war bis auf einen weiteren Versuch von Daniel Schwaab die einzig nennenswerte Chance der Stuttgarter. Sie hatten sogar noch Glück, dass sie nach dem Ausgleich durch den ehemaligen Bundesligaspieler Valeri Domovchiyski (73.) in der Schlussphase nicht noch den zweiten Treffer kassierten.

Der ambitionierte Bundesligist kam letztlich mit einem blauen Auge davon. Doch erneut wurde deutlich: In der Offensive drückt der Schuh. Nur fünf Tore gelangen in den vergangenen sechs Spielen. Der eine Treffer in Burgas verschaffte immerhin eine ordentliche Ausgangsposition.

"Das 1:1 ist okay, vor allem das Auswärtstor ist wichtig. Wir haben uns schwergetan, Chancen zu kreieren, weil die Räume sehr eng waren. Nun wollen wir mit einer konzentrierten Leistung im Rückspiel das Weiterkommen klarmachen", sagte Kapitän Serdar Tasci.

Berlin, dann Sonnenhof-Großaspach



Am 8. August erwartet der fünfmalige deutsche Meister, der in dieser Saison wieder über die Liga das internationale Geschäft erreichen will, Plovdiv zum zweiten Duell. Aufgrund der Vorbereitungen für ein Konzert des britischen Pop-Stars Robbie Williams (11. August) in der heimischen Arena müssen sie dazu ins Stadion des Regionalligisten Sonnenhof-Großaspach umziehen.

Bis dahin sollten sie trotz des anstehenden Pokalspiels am Sonntag beim Oberligisten BFC Dynamo die Müdigkeit aus Köpfen und Beinen geschüttelt haben. Damit der Einzug in die Play-offs und die Aufbruchstimmung in Stuttgart nicht in Gefahr geraten.