Joselu (l.) war in der abgelaufenen Saison mit neun Treffern der Top-Torjäger bei Eintracht Frankfurt (© imago)
Joselu (l.) war in der abgelaufenen Saison mit neun Treffern der Top-Torjäger bei Eintracht Frankfurt (© imago)

Positiver Typ mit süß-sauren Gefühlen

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München - Die Messlatte liegt hoch. 26 Tore erzielte Mame Diouf in den vergangenen drei Spielzeiten für Hannover 96. Als Nachfolger für den zu Stoke City gewechselten Senegalesen holten die Niedersachsen Joselu. Der 24-Jährige blickt mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf diese neue Herausforderung.

Robuster Zweikämpfer

"Heute ist ein süß-saurer Tag für mich", begann Joselus offener Brief am Tag der Bekanntgabe seines Wechsels. Via Twitter verabschiedete sich der in Stuttgart geborene Spanier von den Fans der Frankfurter Eintracht. Mit neun Toren hatte er in der vergangenen Saison die Herzen der Hessen im Sturm erobert. "Ihr wart immer dabei, bei jedem Lauf, bei jedem Zweikampf, bei jedem Schuss, bei jedem Kopfball und bei jedem Tor", schrieb Joselu, der 2012 von Real Madrids Jugend zu 1899 Hoffenheim wechselte und ein Jahr später von dort an die SGE verliehen wurde.

So schwer sein Abschied aus der Mainmetropole auch wiegt, die Vorfreude auf Hannover ist nicht minder emotional. "Ich werde Teil einer Mannschaft sein, die einen attraktiven Fußball spielen möchte und hungrig nach Erfolg ist", sagt Joselu. "Ich will meine Freude mit Toren zurückzahlen." Die Voraussetzungen dazu hat der Stoßstürmer allemal.

Im direkten Vergleich zu seinem Vorgänger Diouf zeichnet sich Joselu durch seine Zweikampfwerte aus. Vor allem dank 59 Prozent gewonnener Luftduelle zählt der 1,92-Meter-Mann zu den zweikämpfstärksten Stürmern der Bundesliga. Vor dem Tor war er in der zurückliegenden Spielzeit besonders fleißig: 68 Mal feuerte er auf des Gegners Tor - so häufig wie kein anderer Eintracht-Spieler.

Korkut: "Außerordentlich positiv"

Seine Torausbeute ist im Vergleich zu Diouf allerdings noch ausbaufähig. Im Schnitt traf Joselu in seinen beiden Spielzeiten in Hoffenheim und Frankfurt "nur" alle 232 Minuten, Diouf ließ es alle 169 Minuten klingeln. Dennoch sprach sich Dirk Dufner bewusst für Joselu aus. "Unser Anspruch war, einen Stürmer mit Qualität und Bundesliga-Erfahrung zu verpflichten, der aber gleichzeitig auch noch Entwicklungspotenzial besitzt", sagte Hannovers Sportdirektor.

Auch Trainer Tayfun Korkut sieht in Joselu die perfekte Verstärkung für die ambitionierten 96er. Er habe ihn als außerordentlich positiven Typen kennengelernt. Jetzt muss der Neu-Hannoveraner nur noch schnellstmöglich die negativen Gefühle des Abschieds hinter sich lassen.

Maximilian Lotz