Lucien Favre: "Wir spielen zu kompliziert" - © © imago / Moritz Mueller
Lucien Favre: "Wir spielen zu kompliziert" - © © imago / Moritz Mueller

Favre: "Verlieren zu schnell die Geduld"

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Mönchengladbach - Borussia Mönchengladbach verliert auch das vierte Spiel der Saison gegen den HSV und steht noch ohne Punkt da. Was sagen die Protagonisten? Die Stimmen zum Spiel Borussia Mönchengladbach - Hamburger SV.

"Fußball ist manchmal gnadenlos"

Lucien Favre (Trainer Borussia Mönchengladbach): "Wir verlieren zu schnell die Geduld und spielen zu kompliziert. Das ist zu leicht für den Gegner. Ich habe schon vor dem ersten Spiel gewarnt, dass es eine extrem schwere Saison für uns wird. Wir müssen jetzt Lösungen finden. Wir werden weiter hart arbeiten und es nach und nach schaffen. Die Meisterschaft ist wichtiger als die Champions League."

Bruno Labbadia (Trainer Hamburger SV): "Wir haben Fußball gespielt. Wir wussten, dass die Innenverteidigung nicht so sicher sein kann. Wir wollten immer im richtigen Moment Druck machen. Wir müssen uns die Sicherheit noch erarbeiten. Ich denke, der Saisonstart ist ordentlich."

Max Eberl (Sportdirektor Borussia Mönchengladbach): "Dass wir erneut als Verlierer vom Platz gehen ist extrem ernüchternd. Wir wussten, dass uns keine einfache Aufgabe gegen den HSV erwartet, aber wie die Partie gelaufen ist, ist natürlich extrem bitter. Fußball ist manchmal gnadenlos. Wir müssen jetzt zusammenrücken und uns aus dieser Situation befreien. Es gilt, unsere Stabilität wiederzufinden, die uns in der Vergangenheit so stark gemacht hat. Am besten fangen wir schon in Sevilla damit an."

Tony Jantschke (Borussia Mönchengladbach): "Bei uns ist einfach der Wurm drin. Wir haben überhaupt nicht ins Spiel gefunden, lagen schnell zurück und dann klappt bei uns momentan einfach gar nichts mehr. Die Gegentore haben wir wieder viel zu einfach her geschenkt, diese Partie ist sehr bitter für uns gelaufen. Wir befinden uns in einer schwierigen Phase. Es gilt jetzt, noch enger zusammenzurücken und weiter hart und konzentriert zu arbeiten."

Yann Sommer (Borussia Mönchengladbach): "Nach so einem Spiel die richtigen Worte zu finden, ist sehr schwer. Wir hatten uns viel vorgenommen, davon hat aber so gut wie nichts geklappt. Wir müssen uns eingestehen, dass wir einfach nicht gut gespielt haben. Mir fehlt momentan auch ein wenig die Erklärung, warum es nicht läuft. Wir spielen keinen guten Fußball und der HSV musste gar nicht allzu viel machen, um das Spiel zu gewinnen. Das ist extrem bitter. Es bringt aber nichts, den Kopf hängen zu lassen. Wir werden weiter kämpfen und an uns arbeiten, damit wir bald wieder erfolgreich sein können."

Havard Nordtveit (Borussia Mönchengladbach): "Diese Niederlage ist sehr ärgerlich. Wir hatten uns viel für dieses Spiel vorgenommen und haben dann ein Tor kassiert, das so normalerweise niemals fallen darf. Danach war es natürlich noch schwerer, aber dennoch haben wir anschließend unser Spiel ganz gut durchgezogen. Aber auch dabei hatten wir noch viel Luft nach oben, haben uns zu viele einfache Ballverluste erlaubt, zu viele Fehlpässe gespielt und uns so vorne kaum Chancen erarbeitet. Die beiden Gegentore kurz vor und nach der Halbzeit waren dann natürlich weitere Rückschläge, die enorm hart waren. Wir müssen aber noch vorne schauen. Es gilt, jeden Tag hart zu arbeiten, uns darauf zu besinnen, wo wir herkommen und uns dadurch aus dieser Situation wieder zu befreien."

"Ein wichtiges Lebenszeichen"

Peter Knäbel (Sportdirektor Hamburger SV): "Das war ein wichtiger Schritt und ein wichtiges Lebenszeichen. Wir haben die richtigen Erkenntnisse nach dem Spiel gegen Köln gezogen, und es ist eine Weiterentwicklung der Mannschaft zu erkennen. Wir haben uns relativ stabil präsentiert. Wir werden sicherlich auch wieder Rückschläge hinnehmen, aber das war ein wichtiger Sieg und ein Zeichen dafür, dass auch alle an den von uns eingeschlagenen Weg glauben." 

Johan Djourou (Spieler Hamburger SV): "Das war eine gute Leistung von der gesamten Mannschaft. Wir haben sehr viel gearbeitet und zwar von der ersten bis zur letzten Minute. Wir sind eine Familie und wenn einer verletzt ausfällt, springt der nächste ein. Ich habe dabei vollstes Vertrauen in jeden Spieler dieser Mannschaft und es ist wichtig, dass wir diese Geschlossenheit in jedem Training und in jedem Spiel vorleben. Daran wollen wir in den nächsten Wochen weiter arbeiten." 

Ivo Ilicevic (Spieler Hamburger SV): "Es hat von Beginn an großen Spaß gemacht. Wir haben ein gutes Spiel gezeigt, und es ist ein geiles Gefühl. Wir haben lange nicht mehr ein so gutes Spiel abgeliefert, sind direkt gut reingekommen und haben auch einen kleinen Durchhänger in der ersten Hälfte überstanden. Dann kam das 2:0, und spätestens nach dem 3:0 war die Partie durch. Pierre hat das dabei exzellent gemacht. Er ist ein Stürmer, braucht nicht viele Chancen und ist daher immer brandgefährlich. Es ist dabei wichtig, dass wir trotz des Konkurrenzkampfes zusammenhalten. Jeder Spieler möchte in die Startelf und sich beweisen, und das hilft am Ende der gesamten Mannschaft. Wir müssen als Team funktionieren, und der Coach hat uns diese Mentalität perfekt eingetrichtert."

Aaron Hunt (Spieler Hamburger SV): "Es ist so gelaufen, wie ich es mir gewünscht habe und zwar mit einem Sieg! Wir haben dabei sehr wenig zugelassen und sehr stark gegen den Ball gearbeitet. Ich denke auch, dass wir in der Höhe verdient gewonnen haben. Ich hatte von der ersten Minute an das Gefühl, dass wir gut in der Partie sind, und das hat sich bis zum Ende durchgezogen." 

Nicolai Müller (Spieler Hamburger SV): "Wir haben ein dominantes Spiel gezeigt. Es war wichtig, dass wir gleich in Führung gegangen sind. Das hat uns zusätzlich Selbstvertrauen gegeben. Bei meinem Tor habe ich einfach spekuliert, ob er durchgekommt. Ich habe gerade schon mit Aaron gescherzt, dass Drobo jetzt mehr Vorlagen hat als wir beide zusammen. Der Sieg bei einem Champions-League-Teilnehmer fühlt sich gut an. Wir haben unser Spiel durchgebracht und zudem zu Null gespielt."