Max Kruse wird beim Sieg in Wolfsburg erstmals in der Bundesliga im SC-Dress "nur" eingewechselt
Max Kruse wird beim Sieg in Wolfsburg erstmals in der Bundesliga im SC-Dress "nur" eingewechselt

"Stehen vor schweren Wochen"

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Wolfsburg - Beim FC St. Pauli war Max Kruse in der vergangenen Saison mit 13 Treffern und sechs Vorlagen Top-Scorer. Den Aufstieg in die Bundesliga verpasste der Club knapp. Anders als der in Reinbek vor den Toren Hamburg geborenen Kruse.

Den 24-Jährigen zog es aus der Millionenstadt ins 636 Kilometer entfernte, beschauliche Freiburg zum Bundesligisten SC. Und der offensive Mittelfeldspieler macht da weiter, wo er vergangene Saison aufgehört hat. Mit drei Toren und zwei Assists ist er Top-Scorer der Breisgauer und hat großen Anteil am Höhenflug auf Rang sieben.

Vor einem Jahr hatten die Freiburger nach acht Spieltagen vier Punkte weniger auf dem Konto und befanden sich auf dem freien Fall Richtung Tabellenende. Für einen Blick auf die Tabelle sei es trotzdem "viel zu früh", sagte Kruse im Gespräch mit bundesliga.de, "wir stehen vor schweren Wochen".

bundesliga.de: Sie konnten wegen einer Knöchelverletzung während der Länderspielpause kaum trainieren, haben eine Halbzeit gespielt. War von der Verletzung noch was zu spüren?

Max Kruse: Es geht mir gut. Ich war ja seit Donnerstag wieder voll im Training und hab' vorher ja auch nicht auf dem Sofa gesessen. Ich war also bereit für 90 Minuten, aber der Trainer meinte, dass ich nicht von Beginn an spielen sollte.

bundesliga.de: Hat Sie überrascht, dass Freiburg den ersten Auswärtssieg der Saison relativ locker einfahren konnte.

Kruse: Locker gewinnt man in der Bundesliga nicht. Wir haben gut umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben und von Beginn an Gas gegeben.

bundesliga.de: Der Trainer hat die Mannschaft zwei Wochen auf Wolfsburg einstellen können. Musste er kurzfristig noch viel ändern, nachdem er die Wolfsburger Aufstellung bekommen hatte und feststellen musste, dass Diego nicht spielt?

Kruse: Nein. gerade bei Felix Magath ist ja bekannt, dass er seine Startaufstellung häufig ändert. Da kann man sich nie 100-prozentig drauf einstellen. Aber wir haben uns auf verschiedene Möglichkeiten vorbereitet.

bundesliga.de: Freiburg ist mit elf Punkten in der oberen Tabellenhälfte. Darf man nach acht Spieltagen schon mal auf die Tabelle schauen?

Kruse: Dafür ist es viel zu früh. Wir stehen vor schweren Wochen. Am Samstag kommt der Deutsche Meister Dortmund, dann müssen wir nach Mönchengladbach. Dazwischen dann noch im Pokal nach Braunschweig. Die haben einen Lauf.

bundesliga.de: Sie waren in der vergangenen Saison mit 13 Toren und sechs Assists Top-Scorer beim FC St. Pauli in der Zweiten Liga. Nun nach acht Spieltagen in Freiburg ebenfalls mit drei Treffern und zwei Vorlagen ebenfalls top. Es scheint für Sie in Freiburg von Beginn an gepasst zu haben...

Kruse: Ich wurde sehr, sehr gut aufgenommen. Hier ist jeder für den anderen da - nicht nur auf dem Platz. Ich freue mich, dass ich sofort in der ersten Liga angekommen bin.

bundesliga.de: Kleines Stadion, tolle Stimmung, treue Fans... Freiburg wird oft mit dem FC St. Pauli verglichen. Können Sie das aus Ihrer Innenansicht als Spieler auch bestätigen?

Kruse: Da gibt es schon gewisse Parallelen. Fehler werden akzeptiert. Und man wird weitgehend in Ruhe gelassen.

bundesliga.de: Bei St. Pauli scheint Ihre Torgefahr zu fehlen. Der Club steht auf einem Abstiegsplatz. haben Sie noch Kontakt zu ehemaligen Mitspielern?

Kruse: Natürlich. Es läuft nicht so, wie sie sich das vorgestellt haben. Aber die Mannschaft hat Qualität, und sie haben jetzt einen neuen Trainer. Ich hoffe, sie kommen bald da unten raus.

Das Interview führte Jürgen Blöhs