Stefan Reinartz ist nach dem Ende der Durststrecke von drei Pflichtspielen ohne Sieg zufrieden, sagt aber auch: "Man sieht, dass wir versuchen, die Spielidee umzusetzen. Das ist das Wichtigste." - © © imago
Stefan Reinartz ist nach dem Ende der Durststrecke von drei Pflichtspielen ohne Sieg zufrieden, sagt aber auch: "Man sieht, dass wir versuchen, die Spielidee umzusetzen. Das ist das Wichtigste." - © © imago

Reinartz: "Wir sind nicht komplett unter der Decke"

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"Wir starten kein Fernduell mit Bayern"

Leverkusen - Nach drei sieglosen Pflichtspielen in Serie hat Bayer 04 Leverkusen wieder zurück in die Erfolgsspur gefunden. Dank des 1:0-Arbeitssiegs gegen den FC Augsburg schoben sich die Rheinländer wieder auf Platz 2 in der Tabelle vor. Ein Punkt trennt die Werkself noch von Tabellenführer Bayern München.

Ein Fernduell will Leverkusens defensiver Mittelfeldspieler Stefan Reinartz deshalb noch nicht ausrufen. "Wir haben unsere eigenen Aufgaben und Sorgen", sagt der 25-Jährige im Interview mit bundesliga.de.

bundesliga.de: Stefan Reinartz, Glückwunsch zum 1:0-Sieg. Die Null hat auch wieder gestanden. Was hat Ihnen sonst noch gut gefallen?

Stefan Reinartz: Es war eine kämpferisch gute Leistung. Wir hätten die Konter besser ausspielen müssen, dann wäre das Spiel früher entschieden gewesen. Nach der letzten Woche war die Situation für die Mannschaft nicht so einfach. Das hat man uns ein Stück weit angemerkt. Aber wir haben voll dagegen gehalten, der Sieg war verdient. Augsburg hatte in der zweiten Halbzeit mehr vom Spiel, aber auch nicht die hundertprozentige Chance.

bundesliga.de: War es schwer, bei dem Dauerregen den Durchblick zu bewahren?

Reinartz: Es war schon ein verrücktes Spiel mit dem Spielabbruch. Der Platz war dann sehr tief.

bundesliga.de: Hatten Sie bei der Regenunterbrechung Angst, dass das Spiel komplett abgebrochen und neu angesetzt wird?

Reinartz: Daran habe ich nicht gedacht. Ich fand das Gewitter auch nicht so schlimm. Es hatte nicht den Anschein eines Weltuntergangs.

bundesliga.de: Bayer 04 hatte zuvor nach dem Traumstart drei Spiele nicht mehr gewonnen. War die Mannschaft schon etwas unter Druck? Oder hatte sie nach den ersten Spielen so viel Selbstvertrauen, um an den Sieg gegen Augsburg zu glauben?

Reinartz: Beides. Wir hatten schon aus den ersten Spielen genug Selbstvertrauen gezogen. Aber die drei Spiele haben auch etwas an uns genagt. Vor allem war die Tendenz nicht wirklich gut. Das Unentschieden gegen Bremen war so ein Spiel, das mal vorkommen kann. Das war ein munteres Spiel. Aber die anderen beiden Spiele waren leistungsmäßig nicht so richtig toll. Mit dem Sieg gegen Augsburg kann ich jetzt gut leben.

bundesliga.de: Die englischen Wochen gehen weiter, die Spiele folgen Schlag auf Schlag. Nächster Gegner in der Bundesliga ist am Samstag der SC Freiburg.

Reinartz: Das wird ein ähnliches Spiel wie gegen Augsburg. Wir tun uns gegen diese Gegner öfter schwer. Gegen Freiburg haben wir oft gewonnen, obwohl wir nicht immer die bessere Mannschaft waren. Ich erinnere mich an den einen oder anderen 1:0-Sieg dort. Es wird schwer.

bundesliga.de: Die Bundesliga scheint in diesem Jahr sehr ausgeglichen zu sein. Punktemäßig liegen noch alle Mannschaften dicht beieinander. Aber die Bayern liegen trotzdem wieder an der Spitze. Die Weltmeister scheinen nicht in das ganz große Loch gefallen zu sein. Wie sind die Leistungen von Bayer 04 in diesem Zusammenhang einzuordnen?

Reinartz: Man sieht, dass wir versuchen, die Spielidee umzusetzen. Das ist das Wichtigste. Wir haben damit schon gute Ergebnisse eingefahren. Wir sind noch nicht komplett unter der Decke, haben aber vernünftige Ergebnisse geholt. Ich gucke nicht speziell auf die Bayern, sondern die Spiele der Bundesliga und auch teilweise der 2. Bundesliga generell. Wir haben unsere eigenen Aufgaben und Sorgen und schießen nicht jeden Gegner mit 4:0 ab. Wir starten kein Fernduell (Tabellenrechner), sondern müssen uns unsere Punkte sehr hart erarbeiten.

Das Gespräch führte Tobias Gonscherowski