
"Es gibt Gründe, warum wir so dastehen": Der Höhenflug des Sport-Club Freiburg geht weiter
Der Sport-Club Freiburg ist ein Spitzenteam! Im Breisgau sind sie um Spielmacher Vincenzo Grifo "außer Rand und Band", denn: Sie stehen weiterhin hinter dem FC Bayern auf Rang zwei.
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Zum Ende der vergangenen Saison ließen sie beim Sport-Club Freiburg trotz eines bärenstarken Spieljahres die Köpfe hängen: Das DFB-Pokalfinale gegen Leipzig wurde denkbar knapp im Elfmeterschießen verloren. "So ist Fußball: Fußball ist unberechenbar. Es ist ein großes Spiel. Es ist das Spiel der Welt", sagte Trainer und SC-Macher Christian Streich in der Pressekonferenz nach dem verlorenen Endspiel von Berlin. Freiburg hat sich in den vergangenen Jahren immer mehr in der Bundesliga etabliert, kämpft regelmäßig um die europäischen Plätze mit – auch wenn das bescheidene Saisonziel Jahr für Jahr der Klassenverbleib ist.
Dass es die Breisgauer also trotz der eigens vor der Saison formulierten Ziele in die internationalen Ränge schaffen können, stellt mittlerweile keine große Überraschung mehr dar. Aber: Dass der Sport-Club auf Platz zwei überwintern wird, gehört dann doch eher zu den von Streich erwähnten Unberechenbarkeiten des Fußballs. 30 Zähler haben sich die Freiburger schon erspielt. Der bisherige Bestwert der Breisgauer nach 15 Spieltagen lag bei 27 Punkten (1994/95). "Wir haben so viel erlebt in diesem Jahr. Wenn einer von einem Spiel im März oder April spricht, kommt es mir manchmal vor, als wenn das schon drei Jahre her wäre", sagte Streich zum Abschluss des Freiburger Bundesliga-Jahres 2022.

Und statt eines Schlusspunktes gab es vom SC ein dickes Ausrufezeichen gegen den 1. FC Union Berlin: Mit 4:1 überrannten die Streich-Schützlinge die Köpenicker förmlich in den ersten 45 Minuten, gingen mit 4:0 in die Pause. Der überragende Akteur: Vincenzo Grifo. Der italienische Nationalspieler erzielte einen lupenreinen Hattrick, innerhalb von nur 16 Minuten. Grifo ist erst der vierte Spieler, der in den ersten 20 Minuten drei Tore erzielte. "Das war eines der schönsten Spiele, die ich je hatte", sagte der mit einem unfassbar feinen rechten Fuß gesegnete Dreierpacker nach der Partie.
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"Ich bin noch völlig außer Rand und Band", sagte Grifo nachdem sich das ganze Team vor der Kurve für seine bisher gezeigten Saisonleistungen vor der Freiburger Fankurve feiern ließ. Das 4:1 war der "krönende Abschluss einer ganz, ganz guten Hinrunde von uns - da sind alle ein Stück weit über sich hinausgewachsen", sagte SC-Kapitän Christian Günter. So soll es 2023 direkt weitergehen, auch wenn das Auftakt-Programm gegen aufstrebende Wolfsburger, Frankfurt und Augsburg nicht zu verachten ist. Nach seiner starken WM mit Japan und den bisher gezeigten Leistungen in der Bundesliga (zwei Tore und zwei Vorlagen) wird es bei Freiburg auch auf den Dribbler Ritsu Doan ankommen. Daniel-Kofi Kyereh überzeugte in Katar mit Ghana, wird zudem immer fitter. Lucas Höler meldet sich ebenfalls wieder im Vollbesitz seiner Kräfte zurück. Man sieht: Der SC kann in der restlichen Saison noch ordentlich einen drauflegen.
Freiburg hat in der aktuellen Saison nur drei Mal verloren: Gegen den FC Bayern, Borussia Dortmund und RB Leipzig, drei Top-Teams, die in der Champions League spielen und es dort allesamt ins Achtelfinale geschafft haben. Nach jeder Niederlage setzte es umgehend wieder einen Dreier für die Breisgauer. "Es gibt Gründe, warum wir nicht so schlecht dastehen", sagte Streich nach dem Erfolg gegen Union. "Wir haben gegen eine der stärksten Mannschaften der Bundesliga gewonnen, das ist toll", freute sich der 57 Jahre alte Fußballlehrer, der bereits seit mehr als zehn Jahren Chef-Trainer der Freiburger ist.
Einem Lob Streichs folgt aber – wie so oft – eine Ermahnung: "Es kommen auch andere Zeiten, wir werden auch Spiele verlieren." Mit diesem Realismus im Verein und im Umfeld konnte im Breisgau Großes entstehen: Der SC punktet konstant wie ein Spitzenteam, steht verdient auf Platz zwei, überwintert zudem wieder im Pokal und hat zudem seine Gruppe in der Europa League souverän und ohne eine Niederlage als Erster gewonnen. Die Saison ist noch lange, deswegen sprechen sie in Freiburg gerne von einer "Momentaufnahme". Ein Bestätigen der bisher gezeigten Leistungen in den noch 19 ausstehenden Spielen plus ein erstmaliger Einzug in die Champions League scheinen im Bereich des Möglichen. Behielte man den bisherigen Punkteschnitt von 2,0 pro Partie, würde man mit 68 Zählern ins Ziel kommen. Ja, das erscheint in Freiburg auf den ersten Blick unrealistisch. Aber: Der Fußball ist unberechenbar.
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