Heiko Butscher spielt seit vier Jahren beim SC Freiburg und wurde Anfang 2008 zum kapitän ernannt
Heiko Butscher spielt seit vier Jahren beim SC Freiburg und wurde Anfang 2008 zum kapitän ernannt

"Spontan ein gutes Gefühl"

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Freiburg - Der SC Freiburg hat einen durchwachsenen Start in die neue Bundesliga-Saison erwischt. Nach dem 2:2 beim FC Ausgburg verloren die Breisgauer ihr erstes Heimspiel gegen den 1. FSV Mainz 05 mit 1:2.

Nur ein Punkt aus den ersten beiden Partien - Freiburgs Kapitän Heiko Butscher blickt im Interview dennoch optimistisch in die Zukunft.

Frage: Herr Butscher, wie enttäuscht sind Sie nach der knappen Niederlage gegen Mainz?

Heiko Butscher: In der ersten Halbzeit haben wir fast nichts zugelassen, wir selbst hatten dafür aber zwei, drei gute Chancen. Wenn da das 1:0 gefallen wäre, wäre die Partie anders gelaufen. Ich bin also nicht unzufrieden.

Frage: Das Tor hat dann nach gut einer Stunde aber der Gegner aus Mainz gemacht.

Butscher: Ja, wir sind dann in Rückstand geraten, hatten aber wieder die Chance auszugleichen. Und dann ist es natürlich schade, wenn einem das dann nicht gelingt. Dann mussten wir aufmachen, um den Ausgleich zu erzielen. Dass dann Räume entstehen, ist klar.

Frage: Für Sie überwiegen dennoch die positiven Erkenntnisse?

Butscher: Wir müssen das Positive sehen. Die Zuschauer haben gesehen, dass wir siegen wollten, dass wir nicht auf ein Unentschieden aus sind. Und die Mainzer sind eine gute Truppe, die sind nicht einfach zu besiegen.

Frage: Mainz hat Ihnen imponiert?

Butscher: Man hat gemerkt, wie motiviert sie sind. Und nach der Umstellung...

Frage: ...nach etwa 50 Minuten hat 05-Trainer Tuchel auf eine Mittelfeldraute umgestellt.

Butscher: Genau. Und damit hatten wir für kurze Zeit Probleme, haben das dann aber auch gut in den Griff bekommen. Wie gesagt: Auf der Leistung von heute lässt sich aufbauen.

Frage: Auch auf der Abwehrleistung?

Butscher: Es ist klar, dass jetzt gerade versucht wird, in die Viererkette richtig schön reinzuschlagen, aber das ist zu einfach, das ist eben relativ billig. Wir sind eine Mannschaft, da fängt die Verteidigung vorne an. Und nochmal: In der ersten Halbzeit sind wir sehr ordentlich gestanden, ich kann mich an keine einzige Mainzer Chance erinnern.

Frage: Die Idealformation scheint allerdings noch nicht gefunden. Heute spielten Sie auf links, Pavel Krams kam in die Innenverteidigung, Felix Bastians rückte auf die Bank.

Butscher: Der Trainer versucht natürlich immer, die beste Lösung zu finden. Pavel Krmas hat lange nicht gespielt und es dafür sehr gut gemacht, und ich bin mir sicher, dass wir das auch bald über 90 Minuten zeigen werden.

Frage: Also ist die Kritik fehl am Platze?

Butscher: Man kann natürlich jetzt draufhauen oder auch versuchen, das Positive zu sehen. Wir werden sicher intern die negativen Dinge ansprechen, die positiven aber auch. Die Fehler, die wir gemacht haben, müssen wir abstellen.

Frage: Ist man denn nicht zunächst deprimiert, wenn der Schiedsrichter solch eine Partie abpfeift. Immerhin gelang in der Nachspielzeit noch der Anschlusstreffer?

Butscher: Man hat nach einem Spiel immer spontan ein Gefühl, ob es in die richtige Richtung geht oder nicht. Ich hatte genau das Gefühl: Es stimmt. Und wenn die Zuschauer dann sagen: Ihr habt alles versucht, schade, dass ihr nicht gewonnen habt, weiß man ja auch, ob das Gefühl stimmt oder nicht.

Frage: Dennoch stehen Sie nun mit einem Punkt aus zwei Spielen da - und sind im Pokal ausgeschieden.

Butscher: Klar, nach dem Punkt in Augsburg wollten wir natürlich nachlegen. Dass es nicht geklappt hat, tut mir leid für die Zuschauer. Aber ich bin mir sicher, die haben gesehen, dass wir mit Begeisterung gespielt haben.

Aufgezeichnet von Christoph Ruf