Schalkes österreichischer Nationalspieler Christian Fuchs kommt bisher auf 88 Bundesligaspiele und sieben Tore
Schalkes österreichischer Nationalspieler Christian Fuchs kommt bisher auf 88 Bundesligaspiele und sieben Tore

"Spielen voll auf Sieg"

xwhatsappmailcopy-link

Gelsenkirchen - Er will die deutsche Nationalmannschaft ärgern - und das in seinem "Wohnzimmer": Schalkes Christian Fuchs tritt am Freitag ausgerechnet in Gelsenkirchen mit Österreich zum EM-Qualifikationsspiel gegen die deutsche Elf an.

Vorfreude, Respekt und vorsichtiges Selbstbewusstsein begleiten Christian Fuchs, wenn er in diesen Tagen über das ewig junge Prestigeduell zwischen Deutschland und Österreich spricht. Dass es am Freitag auch um die Qualifikation für die Europameisterschaft geht, macht die Partie noch brisanter. Für Fuchs aber könnte es schöner nicht sein, verrät er im Exklusiv-Interview mit bundesliga.de: Als Schalker im eigenen Stadion zu Gast zu sein, ist für den Österreicher "einfach richtig geil"!

bundesliga.de: Christian Fuchs, Sie treffen ausgerechnet in der Schalker Arena mit Österreich auf die deutsche Nationalmannschaft - ein besonderes Spiel?

Christian Fuchs: Natürlich ist das etwas Besonderes! Schalke ist meine Arbeitsstätte, und ich fahre jetzt quasi als Gast dorthin. Das ist sicher ungewöhnlich und irgendwie fühlt man sich zugleich auch als Gastgeber. Aber ich kann nur eines sagen: Jetzt mit Österreich in diesem Stadion zu spielen, das ist einfach richtig geil! Ich freue mich riesig auf das Spiel!

bundesliga.de: Im Spiel gegen Deutschland geht es nicht nur um drei Punkte, es ist immer auch ein Prestigeduell. Wie wird Österreich diese Partie angehen?

Fuchs:(lacht) Wir spielen voll auf Sieg! Nein, im Ernst, eigentlich bleibt uns gar nichts anderes übrig. Wir haben jetzt noch vier Spiele in der Qualifikation, alle nicht gegen leichte Gegner. Aber wenn wir noch eine realistische Chance haben wollen, uns für die Europameisterschaft zu qualifizieren, dann brauchen wir vier Siege. Dass gerade die Partie gegen Deutschland ein sehr schweres Spiel wird, ist uns allen klar. Und dass es sehr schwer ist, da etwas zu holen, davon müssen wir ausgehen. Aber beim Hinspiel in Wien haben wir gezeigt, dass wir uns nicht verstecken müssen.

bundesliga.de: Welche Erinnerungen haben Sie an die 1:2-Niederlage im Juni?

Fuchs: Die Erinnerungen an das Spiel sind eigentlich recht gut, obwohl das Ergebnis für uns wieder schlecht war. Aber wir haben gesehen, dass wir Deutschland ärgern können, wenn jeder Spieler von uns ans Limit geht und alles gibt. Das war die wichtigste Erkenntnis. Das jetzt auswärts zu wiederholen, wird aber noch einmal schwerer.

bundesliga.de: Immerhin fällt Mario Gomez auf deutscher Seite aus, der im Hinspiel beide Tore erzielt hat.

Fuchs: Wenn Gomez nicht kann, dann spielt vielleicht Thomas Müller vorne. Ich weiß nicht, ob das wirklich eine Beruhigung für uns ist.

bundesliga.de: Im österreichischen Kader stehen nach dem Wechsel von Daniel Royer zu Hannover 96 insgesamt acht Bundesligaspieler. Kann das ein Vorteil sein für Ihr Team?

Fuchs: Es kann sicher nicht schaden, dass viele von uns die deutschen Spieler aus der Bundesliga kennen. Wir konnten da mit ihnen oder gegen sie einiges an Erfahrungen sammeln. Es ist gut, diese Bundesligaspieler in unseren Reihen zu haben, die eben auch in ihren Vereinen zum Einsatz kommen. Dadurch sind sie das Tempo gewohnt und kennen die Anforderungen. Das Leistungsvermögen unserer Mannschaft wird so noch einmal angehoben.

bundesliga.de: Nach längerer Zeit steht auch Marko Arnautovic wieder im Kader. Welchen Wert hat er für die österreichische Mannschaft?

Fuchs:(lacht) Marko ist eine richtige Wundertüte! Von seinen Anlagen und Voraussetzungen her ist er sicher einer der stärksten Spieler, die wir in Österreich je gehabt haben. Aber er muss auch stetig an sich arbeiten. Ich hoffe natürlich, dass er gegen Deutschland einen guten Tag erwischt. Dann kann er uns wirklich weiterhelfen!

bundesliga.de: Wir blicken mal voraus: Es ist Freitagabend, es steht 1:1 und dann tritt Christian Fuchs in der 89. Minute einen seiner berüchtigten Freistöße in den Winkel. Dürfen Sie sich danach überhaupt noch nach Schalke zurücktrauen?

Fuchs:(lacht) Da mache ich mir überhaupt keine Sorgen! Und der Gedanke mit dem Freistoßtor gefällt mir sehr gut, damit könnte ich mich anfreunden. Allerdings steht bislang erst ein Länderspieltor auf meiner Liste, das war im November letzten Jahres ein Hammer gegen Griechenland aus 17 Metern. Das ist also noch ausbaufähig!

Das Gespräch führte Dietmar Nolte