Kevin de Bruyne (r., hier im Zweikampf mit Lilles Corchia) war ein Aktivposten auf den Außenpositionen und rettete dem VfL mit seinem Traumtor einen Punkt
Kevin de Bruyne (r., hier im Zweikampf mit Lilles Corchia) war ein Aktivposten auf den Außenpositionen und rettete dem VfL mit seinem Traumtor einen Punkt

De Bruyne rettet Wölfen einen Punkt gegen Lille

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Wolfsburg - Kevin de Bruyne hat den VfL Wolfsburg mit einem Traumtor vor einem Fehlstart in der Europa League bewahrt. Im ersten Europapokal-Heimspiel des Bundesligisten seit 1638 Tagen traf der Belgier mit einem sehenswerten Volleyschuss aus 20 Metern zum 1:1 (0:0)-Endstand gegen den französischen Traditionsklub OSC Lille. Dennoch bleibt die Mannschaft von Trainer Dieter Hecking Tabellenletzter in der Gruppe H (Europa-League-Gruppenphase).

Allofs: "Sensationelle Moral gezeigt"

Vor 16.097 Zuschauern scheiterten die Wölfe an ihrer schlechten Chancenverwertung und am überragenden Gäste-Torhüter Vincent Enyeama. Den Führungstreffer für Lille erzielte Stürmer Divock Origi mit einem verwandelten Elfmeter (77.). Linksverteidiger Ricardo Rodriguez war der Ball an die Hand gesprungen. De Bruyne rettete seinem Team kurz darauf immerhin einen Punkt.

"Es ist natürlich traurig, dass wir nur einen Punkt geholt haben. Aber wenn wir so spielen, werden wir die anderen Spiele gewinnen. Die Mannschaft hat eine sensationelle Moral gezeigt, viel besser kann man das nicht machen", sagte Manager Klaus Allofs, während Aaron Hunt den vergebenen Möglichkeiten nachtrauerte: "Wenn man den Spielverlauf sieht, können wir natürlich nicht zufrieden sein. Nach den Chancen hätten wir 4:1 gewinnen müssen."

Wenig Möglichkeiten zu Beginn

Die Wolfsburger waren bemüht, gegen die clever verteidigenden Gäste, die in den ersten acht Ligaspielen nur zwei Gegentreffer kassierten, ergaben sich jedoch nur wenige Torchancen. Bei den Schüssen von Ivan Perisic (16.) und Sebastian Jung (30.) war zudem der nigerianische WM-Torhüter Enyeama auf dem Posten.

VfL-Trainer Hecking vertraute derselben Startelf, die am vergangenen Wochenende Werder Bremen (2:1) geschlagen hatte. Somit durfte der Franzose Josuha Guilavogui gegen seine Landsleute auflaufen. Der Mittelfeldspieler lief in der 36. Minute frei aufs Gäste-Tor zu, seinen Querpass zum mitgelaufenen Ivica Olic fing der Ex-Wolfsburger Simon Kjaer aber in höchster Not ab.

Wolfsburg mit viel Schwung aus der Kabine

Auf der Gegenseite wurde Lille-Angreifer Origi, dessen Dienste sich der FC Liverpool ab der nächsten Saison gesichert hat, von der VfL-Abwehr weitestgehend abgemeldet. Der französische Tabellendritte musste ab der 43. Minute ohne den bis dahin starken Flügelflitzer Pape Souaré auskommen. Er wurde wegen einer Muskelverletzung ausgewechselt.

Die Wolfsburger kamen mit deutlich mehr Schwung aus der Kabine und drängten in der zweiten Halbzeit auf das 1:0. OSC-Torhüter Enyeama stand nun im Mittelpunkt des Geschehens und zeigte dabei seine Klasse im Duell gegen Perisic, der gleich zweimal (54. und 60.) am überragenden Torhüter scheiterte.

Bendtner vergibt zwei dicke Chancen

VfL-Trainer Hecking reagierte und brachte in der 62. Minute in Nicklas Bendtner und Vieirinha zwei frische Offensivkräfte. Kaum auf dem Platz, hatte der dänische Neuzugang Bendtner gleich zwei große Chancen zur Führung (63. und 64.). Er verfehlte aber jeweils das Tor. In die Drangphase fiel dann völlig überraschend das 0:1 für Lille, ehe de Bruyne im Anschluss an eine Ecke seinen großen Auftritt hatte. In der Nachspielzeit scheiterte Naldo per Kopf an Enyeama.

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