05-Mittelfeldspieler Johannes Geis verwandelt den ersten Elfmeter zur Mainzer Führung - © © imago
05-Mittelfeldspieler Johannes Geis verwandelt den ersten Elfmeter zur Mainzer Führung - © © imago

Mainz mit Remis auf "andalusischer Seenplatte"

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Algeciras - Die Nullfünfer haben auch ihr zweites Testspiel im Trainingslager in Marbella nicht gewonnen. Am Sonntagabend trennten sie sich 1:1 (1:0) vom Zweitligisten Eintracht Braunschweig. Die Partie im Estadio Nuevo Mirador in Algeciras litt unter den mangelhaften Platzbedingungen. Nach stundenlangen Regengüssen glich das Spielfeld einer andalusischen Seenplatte. Beide Treffer fielen durch Strafstöße. Für den zweiten, mit dem sich die Braunschweiger den Ausgleich holten, entschuldigte sich der spanische Schiedsrichter hinterher bei den Mainzern.

Geis verwandelt ersten Strafstoß

Trainer Kasper Hjulmand bündelte im Vergleich zum Test gegen den SC Freiburg (0:1) diesmal die Kräfte in einer vermeintlich stärkeren Startelf, der auch die beiden Winter-Zugänge Pierre Bengtsson und Christian Clemens angehörten. Die Nullfünfer hatten diesmal allerdings Mühe ins Spiel zu finden, die ersten 20 Minuten gehörten dem Zweitligisten, der die statisch und zu langsam aufbauenden Mainzer immer früh zu Querpässen zwang. So richtig gefährlich wurde es nicht für die Nullfünfer, aber Loris Karius musste im Fünfmeterraum gegen Raffael Korte blocken (12.), der im Raum freigespielte Havard Nielsen schloss aus spitzem Winkel zu harmlos ab (16.).

Die Nullfünfer brauchten 19 Minuten für ihren ersten Torschuss, Christian Clemens zog den Ball aber bei seiner schönen Direktabnahme zwei Meter über den Kasten. Die Mainzer holten sich jetzt nach und nach etwas Sicherheit und mehr Ballbesitzzeiten, doch sie blieben oft im gegnerischen Deckungszentrum hängen. Die Mainzer Führung fiel dennoch nach einer Aktion durchs Zentrum. Pablo De Blasis, als zentrale Spitze aufgeboten, behauptete einen Ball vorm Braunschweiger Strafraum und zog das Foulspiel. Den fälligen Freistoß führte Johannes Geis blitzschnell aus, als sich die gegnerische Mauer noch formierte, De Blasis nahm die Kugel im Strafraum auf – und wurde von Eintracht-Keeper Rafal Gikiewicz von den Beinen geholt. Johannes Geis verwandelte den Strafstoß zum 1:0 (32.).

Dauerregen noch stärker

Nach dem Seitenwechsel nahm die Intensität des Dauerregens noch einmal zu, aber auch die Intensität im Spiel der Mainzer, die nun wesentlich entschlossener auftraten und dem Zweitligisten zunächst keine Offensivszenen mehr gestatteten. Das Manko: Gegen die tief im Morast stehende Eintracht sprangen kaum klare Torchancen heraus. Yunus Malli hatte aus dem Spiel heraus noch die beste Gelegenheit nach einer flotten Kombination über Daniel Brosinski, doch sein Schuss aus 15 Metern wurde eine Beute des Torhüters (62.). Pierre Bengtsson zirkelte einen Freistoß knapp am Pfosten vorbei (68.).

Dann das übliche Ritual bei Testspielen: Eintracht Braunschweig wechselte fast das komplette Team aus. Bei den Nullfünfern stimmte in einem Moment die Zuordnung nicht, Braunschweigs Maximilian Sauer drang in den Strafraum ein und fiel – der spanische Schiedsrichter pfiff Strafstoß. Marc Pfitzner verwandelte zum 1:1 (70.). Kurios: Gonzalo Jara beteuerte „No contact!“, und auch den Schiedsrichter beschlichen Zweifel an seiner Entscheidung. Nach der Partie entschuldigte er sich sogar bei 05-Trainer Kasper Hjulmand für diesen Pfiff. Den Braunschweigern war’s egal. In der Schlussminute hätten sie beinahe den Test noch gewonnen. Doch Stefanos Kapino parierte großartig gegen den frei auf ihn zulaufenden Salim Khelifi.

"Der präzise letzte Pass fehlt"

Kasper Hjulmand tat sich schwer damit, das Spiel abschließend zu beurteilen. „Es war sehr viel langsamer wegen des tiefen Rasens. Der Boden war durch den Dauerregen sehr weich, deshalb konnten wir nicht so schnell spielen, wie wir uns das vorgestellt haben. Bei einigen Szenen hat uns die Beweglichkeit gefehlt. Braunschweig stand sehr tief, eigentlich vom Gegner her eine optimale Vorbereitung auf Paderborn, wir müssen jetzt nur noch besser unsere Laufwege finden. Und es fehlt ein wenig die finale Durchschlagskraft im Angriff und der präzise letzte Pass. Unser Fokus muss auf aggressivem Gegenpressing und schnellem Umschaltspiel liegen, aber das auf diesem weichen Geläuf umzusetzen, ist natürlich schwieriger.“

Mainz 05: Karius (46. Kapino) - Brosinski (65. Diaz), Bell (65. Noveski), Jara (87. Roßbach), Bengtsson - Geis (87. Saller), Soto - Jairo (65. Allagui), Malli (87. Sliskovic), Clemens (65. Djuricic) - De Blasis

Eintracht Brauchschweig: Gikiewicz - Kessel, Correia, Reichel, Hedenstad - Korte, Boland, Theuerkauf, Zuck - Ryu, Nielsen

Eintracht Braunschweig (ab. 69. Minute): Gikiewicz - Washause, Correia, Reichel, Sauer - Pfitzner, Vrancic - Omladic, Hochscheidt, Khelifi - Namugunga

Tore: 1:0 Geis (32.), 1:1 Pfitzner (70.)