Leipzig und Paderborn liefern sich einen harten Kampf über 120 Minuten (© Imago)
Leipzig und Paderborn liefern sich einen harten Kampf über 120 Minuten (© Imago)

Leipzig auch im Pokal nicht zu stoppen

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Leipzig - Zweitliga-Neuling RB Leipzig sorgt auch im DFB-Pokal für Furore und hat Bundesliga-Aufsteiger SC Paderborn in der 1. Runde aus dem Wettbewerb geworfen. Die in dieser Saison noch ungeschlagenen Sachsen setzten sich mit 2:1 (1:1, 1:1) nach Verlängerung gegen die Ostwestfalen durch und schwimmen weiter auf ihrer Erfolgswelle.

Dämpfer für Paderborn

Die Treffer für RB erzielten Anthony Jung (43.) und der eingewechselte Clemens Fandrich (109.). Leipzig blieb damit auch im 18. Pflichtspiel nacheinander ohne Niederlage. Süleyman Koc (30.) hatte zuvor mit einem sehenswerten Distanzschuss zur Führung für Paderborn getroffen.

"Ich habe ein Spiel auf Augenhöhe gesehen, Leipzig war der erwartet harte Gegner. Wir haben in vielen Bereichen dagegen gehalten und hatten in der ersten Halbzeit sogar mehr Chancen, aber in Ballbesitz waren wir noch zu unruhig. Wir haben heute überhaupt nicht enttäuscht und lassen jetzt die Köpfe nicht hängen", sagte SCP-Trainer Andre Breitenreiter.

Während die Gastgeber zum zweiten Mal in ihrer noch jungen Vereinsgeschichte in die zweite Pokalrunde einzogen, erhielt Paderborn eine Woche vor der Bundesliga-Premiere im eigenen Stadion gegen den 1. FSV Mainz 05 einen Dämpfer.

Vor 24.348 Zuschauern in der Leipziger WM-Arena erwischte Leipzig zwar den besseren Start, doch Paderborn hatte die erste große Torchance. Moritz Stoppelkamp köpfte eine Flanke des starken Jens Wemmer an die Latte (25.). Den Nachschuss hielt RB-Keeper Benjamin Bellot sicher fest.

Cleverer Heber von Koc

Kurz darauf sah der Schlussmann allerdings nicht gut aus. Bellot stand bei einem Abschlag der Paderborner viel zu weit vor dem eigenen Tor und Koc, der vor wenigen Monaten noch Freigänger in einem Berliner Gefängnis gewesen war, nutzte diesen Fehler aus. Aus mehr als 30 Metern hob er den Ball clever über den chancenlosen 24-Jährigen - es war das erste Pflichtspiel-Gegentor für Leipzig seit dem Aufstieg in die 2. Bundesliga.

Die Leipziger, die am Freitag im Sachsenderby gegen Erzgebirge Aue antreten, wirkten anschließend nur kurz geschockt. Für Erlösung sorgte Jung. Sein abgefälschter Freistoß landete unhaltbar im Tor. Davon abgesehen erspielte sich Leipzig bis zur Halbzeit keine nennenswerten Chancen.

Entscheidung durch Fandrich

Im Pokal war RB in seiner kurzen Vereinsgeschichte bislang noch nie über die zweite Runde hinausgekommen, Paderborn schaffte es 2004 bis ins Achtelfinale. Im Vorjahr waren die Gastgeber in der ersten Runde gegen Augsburg (0:2) ausgeschieden, für Paderborn war nur eine Runde später beim 1. FC Saarbrücken (0:2) Schluss.

Im ersten Pflichtspiel der Saison wollten die Paderborner zu Beginn der zweiten Hälfte nicht zu viel riskieren, auch die für ihr hohes Spieltempo bekannten Leipziger lauerten vor allem auf Fehler und das Spiel flachte merklich ab. Auch in der Verlängerung gingen beide Teams wenig Risiko, zusehends schwanden die Kräfte. Fandrich war jedoch noch frisch. Der 23-Jährige war erst in der 101. Minute für Rani Khedira gekommen.

"Ein bisschen wundere ich mich schon über meine gute Quote bei den Einwechslungen, die hatte ich vorher nämlich nie", sagte Leipzigs Coach Alexander Zorniger nach dem Schlusspfiff.

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