Valentin Stocker zieht in der 6. Minute drauf und knallt die Kugel zur 1:0-Führung für Hertha BSC in die Maschen. Werders Theodor Gebre-Selassie hat in dieser Szene das Nachsehen - © © imago / Eisenhuth
Valentin Stocker zieht in der 6. Minute drauf und knallt die Kugel zur 1:0-Führung für Hertha BSC in die Maschen. Werders Theodor Gebre-Selassie hat in dieser Szene das Nachsehen - © © imago / Eisenhuth

Hertha und Werder liefern sich intensive Punkteteilung

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Berlin - Kein Startrekord, aber Tabellenführer für eine Nacht: Hertha BSC hat durch ein 1:1 (1:1) im Heimspiel gegen Werder Bremen zumindest für 19 Stunden Rekordmeister Bayern München als Spitzenreiter der Bundesliga abgelöst. Das Team von Trainer Pal Dardai verpasste es aber, erstmals in der Clubgeschichte mit zwei Siegen in eine Bundesligasaison zu starten.

Hertha beginnt zweimal mit viel Schwung

Die über weite Strecken spielbestimmende Hertha war durch Valentin Stocker (6.) in Führung gegangen, ehe Stürmer Anthony Ujah mit seinem ersten Bundesligator für Werder der überraschende Ausgleich (26.) gelang. Die Bremer verhinderten mit dem am Ende verdienten Punktgewinn eine Woche nach der 0:3-Auftaktniederlage gegen Schalke 04 einen kompletten Fehlstart.

Beim Führungstreffer von 56.376 Zuschauern im Olympiastadion war der Ball etwas glücklich bei Stocker gelandet. Der Schweizer Nationalspieler schoss den Ball dann unhaltbar für Werder-Keeper Felix Wiedwald unter die Latte ins Tor.

Hausherren offensiv zielstrebiger

Der Treffer gab Hertha Rückenwind, im Strafraum fehlte den Gastgebern jedoch die Durchschlagskraft. Werder war dagegen gnadenlos effektiv: Mit der ersten gefährlichen Aktion gelang Stürmer Ujah das 1:1. Der Nigerianer stocherte den Ball aus kurzer Distanz über die Linie, nachdem er zuvor ein Kopfballduell gegen die Hertha-Abwehrspieler gewonnen hatte.

Danach kamen die bis dahin äußerst passiven Gäste zunächst besser ins Spiel. Neuzugang Aaron Jóhannsson, der sein Startdebüt für Werder feierte, blieb jedoch weitestgehend blass.

Zur zweiten Halbzeit kamen die Berliner mit deutlich mehr Schwung aus der Kabine. Der auffällige Stocker scheiterte aber mit einer Doppelchance zur erneuten Führung: Zuerst zielte der Schweizer von der Strafraumgrenze etwas zu hoch (50.), dann wurde sein Schuss von Werder-Verteidiger Assani Lukimya gerade so abgeblockt (51.).

Werder im Alu-Pech

Die Bremer konzentrierten sich fast ausschließlich auf ihre Defensivarbeit und wagten sich kaum noch in den gegnerischen Strafraum. Das hätte Peter Pekarik beinahe mit dem 2:1 für Berlin bestraft, der Rechtsverteidiger traf aber nur das Außennetz (66.). Eine Viertelstunde vor dem Abpfiff kam der von Bayern München verpflichtete Mitchell Weiser zu seiner Premiere bei der Hertha.

Anschließend hatte Hertha aber Glück, als innerhalb von 60 Sekunden zunächst die Latte und dann der Pfosten die Gastgeber vor einem Rückstand bewahrten.

Aufstellungen und Statistiken im Liveticker

Zunächst wäre Sebastian Langkamp per Kopf fast ein Eigentor unterlaufen, Sekunden später traf Jannik Vestergaard ebenfalls das Aluminium. In der 82. Minute feierte dann nach 482 Tagen verletzungsbedingter Zwangspause Alexander Baumjohann bei der Hertha sein umjubeltes Comeback.

SID

Spieler des Spiels: Assani Lukimya

Der Bremer Defensivmann zeigte erneut eine starke Leistung, war zweikampfstärkster Bremer mit 68 Prozent gewonnenen Duellen (wie Jannik Vestergaard). Beeindruckend: Der Kongolose kam als Innenverteidiger komplett ohne Foul aus. Mit einer Maximalgeschwindigkeit von 32,3 km/h wurde er bei den Grün-Weißen nur von Stürmer Anthony Ujah überboten.