Überragender Mann auf dem Feld. Kevin De Bruyne prescht die Wölfe immer wieder nach vorne, ist an fast jedem Angriff beteiligt - und trifft zwei Mal selbst
Überragender Mann auf dem Feld. Kevin De Bruyne prescht die Wölfe immer wieder nach vorne, ist an fast jedem Angriff beteiligt - und trifft zwei Mal selbst

De Bruyne schießt die Wölfe mit Doppelpack zum 4:2-Sieg

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Krasnodar - Der VfL Wolfsburg hat in der Europa League mit eiskalter Effektivität den enorm wichtigen ersten Sieg gefeiert und wieder beste Chancen aufs Weiterkommen. Beim russischen Vertreter FK Krasnodar gewann das Team von Trainer Dieter Hecking am 3. Spieltag der Gruppenphase mit 4:2 (1:0) und war damit erstmals wieder nach 1680 Tagen auf internationaler Bühne erfolgreich. Mit nun vier Punkten schoben sich die Wolfsburger auf den zweiten Platz der Gruppe H vor.

"Haben bewiesen, dass wir mithalten können"

Die Treffer für den VfL erzielten Andreas Granqvist mit einem Eigentor (37.), Kevin de Bruyne (46./80.) und Luiz Gustavo (64.). Für die Gastgeber trafen Granqvist in der zweiten Halbzeit per Handelfmeter (51.) sowie Wanderson (86.). Wettbewerbsübergreifend feierten die Niedersachsen vier Siege in den letzten fünf Spielen.

"Die drei Punkte waren sehr wichtig, denn das war ein extrem schwerer Gegner. Wir haben etwas Zeit gebraucht, um ins Spiel zu finden, aber nach einer halben Stunde ist jeder von uns besser ins Spiel gekommen", sagte Doppeltorschütze de Bruyne. Und Coach Dieter Hecking ergänzte: "Die Schlüssel zum Sieg waren aber vor allem unsere Arbeit gegen den Ball und das Umkehrspiel nach vorne. Wir haben mit diesem Sieg bewiesen, dass wir auch auf der internationalen Bühne mithalten können." Am kommenden Sonntag empfangen die Wolfsburger den 1. FSV Mainz 05 in der Bundesliga.

Im knapp 1200 Kilometer südlich von Moskau gelegenen Krasnodar musste Wölfe-Coach Hecking gleich auf mehrere Spieler verzichten. Linksverteidiger Ricardo Rodriguez (Oberschenkelprobleme), Stürmer Nicklas Bendtner (Leistenprobleme) und Mittelfeldspieler Aaron Hunt (Sprunggelenksverletzung) fielen gegen den Tabellenfünften der russischen Liga aus. Für Rodriguez stand der Wolfsburger Rekordspieler Marcel Schäfer in der Startelf.

Ari macht Wolfsburg Probleme

Bereits kurz nach Anpfiff zeigten die Gastgeber, warum Hecking sie als vielleicht stärkste Mannschaft der Gruppe eingeschätzt hatte. Krasnodar erspielte sich ein Übergewicht, vor allem die schnellen Offensivkräfte um den Brasilianer Ari stellten die Wolfsburger Abwehr vor einige Probleme. In der neunten Minute hatte der VfL dann Glück, dass Mauricio Pereyra aus wenigen Metern am Tor vorbeischoss.

Zwar näherten sich die Gäste durch Naldo (13.) und Luiz Gustavo (15.) erstmals an das gegnerische Tor an - die bessere Chancen hatten allerdings die Russen. Auch in der Offensive zeigten die Wolfsburger Schwächen. Der belgische Mittelfeldregisseur Kevin de Bruyne fand nur schwer ins Spiel. Die Außen Ivan Perisic und Daniel Caligiuri konnten sich nur selten durchsetzen.

Ivica Olic zwingt Granqvist zum Eigentor

Etwas überraschend nutzten die Wolfsburger aber dann ihre erste große Möglichkeit. Nach einem schönen Anspiel zog de Bruyne ab, im Zweikampf mit Ivica Olic traf Granqvist ins eigene Tor.

Die zweite Halbzeit begann dann zunächst wie gewünscht für den VfL: Ein schönes Solo schloss der immer besser werdende de Bruyne unhaltbar ab (46.). Doch die Freude währte nur kurz. Nach einem umstrittenen, von Naldo verursachten Handelfmeter kamen die Gastgeber wieder heran.

Kevin de Bruyne mit dem Doppelpack

Nicht nur der Abstand blieb gleich, auch das Spiel ähnelte danach wieder den ersten 45 Minuten. Krasnodar spielte offensiv auf das Wolfsburger Tor - doch der VfL war wieder eiskalt. Erst schlenzte Luiz Gustavo den Ball unhaltbar ins Tor, dann schloss de Bruyne einen Konter mustergültig ab. Anschließend kontrollierten die Wölfe das Spiel besser und hatten in Diego Benaglio einen starken Rückhalt. Bei Wandersons Gegentreffer hatte der Schweizer Pech, weil ihm der Ball durch die Beine rutschte, in der Nachspielzeit parierte er aber nochmals herausragend gegen Sergej Petrow.

SID