Julian Brandt leitet mit seinem Anschlusstreffer die Wende ein und tunnelt S04-Keeper Fährmann - © © imago / Eibner
Julian Brandt leitet mit seinem Anschlusstreffer die Wende ein und tunnelt S04-Keeper Fährmann - © © imago / Eibner

2:3! Leverkusen dreht verrücktes Spiel auf Schalke

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Gelsenkirchen - Mit einer unglaublichen Aufholjagd hat Bayer 04 Leverkusen die vierte Champions-League-Teilnahme in Folge fast schon perfekt gemacht. Nach einer schwachen ersten Halbzeit und einem 0:2-Rückstand gewann die Werkself noch 3:2 (0:2) bei den Königsblauen und festigte den dritten Tabellenplatz. Der Vorsprung vor dem Vierten Hertha BSC wuchs nach dem sechsten Bundesliga-Sieg in Folge auf fünf Punkte.

Beim FC Schalke 04 wird die Rückkehr in die Königsklasse dagegen unwahrscheinlicher. Nach nur vier Punkten aus den letzten sechs Spielen ist Platz vier drei Runden vor Schluss weiter vier Zähler entfernt.

Huntelaar verschießt Elfmeter - Starker Leno

Eric Maxim Choupo-Moting (14.) und Leroy Sané (30.) brachten die Gastgeber, die in der ersten Hälfte ganz stark aufspielten, mit 2:0 in Führung, dann brachen die Schalker völlig ein. Julian Brandt (54.) und Karim Bellarabi (56.) glichen mit einem Doppelschlag aus. Mit seinem 17. Saisontor sicherte Javier Chicharito Hernandez (60.) Leverkusen den nicht mehr für möglich gehaltenen Dreier.

Breitenreiter stellte nach den Spielen gegen Borussia Dortmund (2:2) und Bayern München (0:3) wieder auf ein offensiveres System um. Jungstar Max Meyer, zuletzt überzählige Offensivkraft, kehrte in die Startelf zurück. Bayer-Trainer Roger Schmidt konnte auf die wieder genesenen Lars Bender und Ömer Toprak zurückgreifen.

Die Königsblauen bekamen gleich die Führung auf dem Silbertablett serviert, nahmen sie aber nicht an. Nach einem Foul von Toprak an Leroy Sané scheiterte Klaas-Jan Huntelaar mit dem Foulelfmeter an Torhüter Bernd Leno (5.). Es war bereits der fünfte verschossene Strafstoß des Niederländers im Schalker Trikot.

B04 kommt wie ausgewechselt aus der Kabine

Nur neun Minuten später holte Choupo-Moting nach, was Huntelaar versäumt hatte. Nach einem Solo hatte der Kameruner allerdings Glück, dass Toprak seinen Schuss unhaltbar für Leno abfälschte. Für den Bayer-Keeper war es nach 587 Pflichtspielminuten das erste Gegentor - ausgerechnet mit der wieder kompletten Parade-Abwehrreihe. Während Leverkusen sichtlich aus dem Konzept geriet, hätte Choupo-Moting beinahe auf 2:0 erhöht: Nach einer weiteren Einzelaktion des 27-Jährigen blockte Charles Aranguiz in letzter Sekunde den Schuss ab (26.).

Machtlos war die Bayer-Abwehr bei der Koproduktion der Schalker Jungstars Meyer und Sané. Beim sechsten Saisontor des königsblauen Senkrechtstarters verletzte sich auch noch Tin Jedvaj, der nach einem Zusammenprall mit Leno ausgewechselt werden musste.

Nach der Pause bot sich ein völlig anderes Bild: Leverkusen stürmte, Schalke wackelte in der Abwehr, sogar der sonst so starke Torhüter Fährmann patzte. Beim 2:2 lenkte er den Ball ins eigene Tor. Beim dritten Bayer-Treffer ließ sich die Breitenreiter-Elf klassisch auskontern. Zudem hatten die Schalker Glück, dass die Gäste noch dreimal Aluminium trafen: Erst lenkte Fährmann einen Hernandez-Schuss an den Pfosten (51.), dann setzte Aranguiz den Ball zweimal an die Latte (56. und 66.).

SID

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Spieler des Spiels: Karim Bellarabi

Karim Bellarabi war an sieben der 16 Leverkusener Torschüße beteiligt (vier abgegeben, drei vorgelegt). Mit seiner Torvorlage zum 2:1 und dem Treffer zum 2:2 brachte der Flügelflitzer die Werkself auf die Siegesstraße. Bellarabi sorgte vor allem in der zweiten Hälfte ständig für Unruhe in der Schalker Spielhälfte; er  führte die meisten Zweikämpfe (27) und zog die meisten Sprints (42) auf Seiten von Leverkusen an.