Pierre-Emerick Aubameyang bricht mit seinem Kopfballtor zum 1:0 den Bann - © © gettyimages / Alex Grimm
Pierre-Emerick Aubameyang bricht mit seinem Kopfballtor zum 1:0 den Bann - © © gettyimages / Alex Grimm

Reus und Aubameyang lassen den BVB träumen

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Dortmund - Eiskalt und unaufhaltsam: Edeltechniker Marco Reus und Super-Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang lassen Borussia Dortmund auch in der Europa League träumen. Das bärenstarke Offensiv-Duo führte den stets dominanten BVB im Achtelfinal-Hinspiel gegen Tottenham Hotspur mit seinen Toren zu einem hoch verdienten 3:0 (1:0). Die Ausgangsposition der Westfalen für das Rückspiel in der kommenden Woche an der White Hart Lane in London ist glänzend.

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Aubameyang erzielte zunächst per Kopf sein achtes Tor im laufenden Wettbewerb (30.), dazu das 33. im 42. Pflichtspiel der Saison - eine Torquote von 0,78. Reus, der zuletzt in mehreren Spielen uninspiriert gewirkt hatte, legte mit einem Doppelschlag (61. und 70.) nach und steht ebenfalls bei acht Europa-League-Treffern. Dem Ziel, als fünfter Verein auch den dritten Europapokal zu gewinnen, brachte er den BVB damit einen weiteren Schritt näher. 

"Wir haben sehr, sehr gut gespielt und das Spiel komplett dominiert", stellte BVB-Manager Michael Zorc bei Sky zufrieden fest: "Vielleicht hätten wir noch ein Tor mehr schießen können. Insgesamt ist es eine sehr gute Ausgangslage."

Ein großer Europapokal-Abend wurde es vor 65.848 Zuschauern nicht, weil die Gegenwehr fehlte: Tottenham spielte in ungewohnter Formation extrem passiv und lustlos.

Die erste Überraschung an einem kalten Donnerstagabend gab es schon eine gute Stunde vor dem Anpfiff - Ilkay Gündogan war nicht im BVB-Kader aufgeführt. "Es ist sehr schade, dass Ilkay nicht spielen kann", sagte BVB-Trainer Thomas Tuchel, Gündogan habe einen Schlag auf den Fuß erhalten.

Sein Fehlen war bitter, allerdings verzichtete Spurs-Teammanager Mauricio Pochettino sogar freiwillig auf seinen Star-Torjäger Harry Kane und drei weitere Leistungsträger. Der BVB nutzte die zwangsläufig entstehenden Umstellungsprobleme in seinem 13. Europapokalspiel der Saison zu einer frühen Offensive, Gündogan-Ersatz Gonzalo CastroErik Durm und Aubameyang verfehlten jedoch noch knapp ihr Ziel (6./7./11.). Aubameyang erzielte zudem ein Abseitstor (14.). Meist wählte der BVB erfolgreich den Weg flach durch die Mitte.

Ausgerechnet, als der Schwung der Gastgeber erheblich nachgelassen hatte, knackte Aubameyang die Spurs-Abwehr mit seinem Kopfball ins rechte untere Eck. Erstmalig hatte der BVB sich auf der linken Außenbahn durchgesetzt, Schmelzer gab die präzise Flanke.

Die Spurs, Tabellenzweiter der Premier League, waren auch danach mit dem Druck überfordert, sie wurden in die Rolle des Beobachters gedrängt. Mit einer Doppelchance hätten Aubameyang und Castro (51.) kurz nach der Pause das 2:0 erzielen können, der Pfosten verhinderte dies noch, bis Reus traf. Besonders die Anspiele des glänzenden Henrikh Mkhitaryan in die Tiefe stellten Tottenham, mit dem früheren Kölner Kevin Wimmer in der Innenverteidigung angetreten, immer wieder vor Probleme.

Von einem Schreckgespenst des BVB war lange überhaupt nichts zu sehen. Heung-Min Son, für Bayer Leverkusen und den Hamburger SV einst Serientorschütze gegen die Borussia, war abgemeldet. Ohnehin stand die Defensive wieder sehr sicher, sie wurde allerdings auch extrem selten geprüft. Dementsprechend konnte sich die Offensive austoben.

SID