Marco Reus (li.) ist der fleischgewordene Dosenöffner. Zum 6. Mal bringt er sein Team in Front - ligaspitze! - © © gettyimages / Sascha Steinbach
Marco Reus (li.) ist der fleischgewordene Dosenöffner. Zum 6. Mal bringt er sein Team in Front - ligaspitze! - © © gettyimages / Sascha Steinbach

Reus und Kagawa treffen bei BVB-Sieg gegen Mainz

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Dortmund - "Dosenöffner" Marco Reus hat für Borussia Dortmund auch seinen Lieblingsgegner 1. FSV Mainz 05 geknackt. Der überragende Nationalspieler führte den BVB mit seinem zehnten Saisontor (30.) zu einem verdienten 2:0 (1:0) - damit sind es wieder fünf Punkte Rückstand auf den Spitzenreiter FC Bayern München.

Trauer in Dortmund: Fan stirbt nach Herzinfarkt

Reus erzielte nicht nur sein neuntes 1:0 in dieser Saison, das sechste in der Bundesliga, sondern glänzte auch in etlichen Szenen als Vorbereiter. Seine elf Tore gegen Mainz bedeuten Ligarekord. Das 2:0 erzielte Shinji Kagawa (73.).

Überschattet wurde die Partie vom Tod eines Zuschauers. Wie BVB-Sprecher Sascha Fligge bestätigte, erlitten zwei Besucher im Signal Iduna Park Herzinfarkte und mussten reanimiert werden. Eine Person überlebte den Infarkt nicht, die andere wurde ins Krankenhaus eingeliefert und war zunächst in einem stabilen Zustand. Nach Bekanntwerden der Zwischenfälle herrschte im Stadion eine gedrückte Stimmung. Die Fans rollten ihre Fahnen ein und verzichteten auf Gesänge.

Mainz kann Bayern schlagen, aber nicht den BVB

Die Gäste, eigentlich Experte für Siege gegen Spitzenmannschaften, liegen trotz der Niederlage auf einem Europa-League-Platz. In der Rückrunde hatten sie zuvor Borussia Mönchengladbach, Schalke, Leverkusen und die Bayern bezwungen. 

Mit dem Anpfiff vor 81.000 Zuschauern in der ausverkauften Arena begann für den BVB das erwartete Geduldsspiel. Die eng gestaffelten Mainzer, in neun vorherigen Anläufen ohne Sieg in Dortmund, schauten sich den gegnerischen Aufbau ganz ruhig an und waren zur Stelle, wenn der Pass in die Tiefe oder die schnelle Kombination gespielt wurden. Vorne lauerten wechselweise Jhon Cordoba oder Jairo Samperio einsam auf den langen Ball. 

Castro mit Traumpass

Vor der fünften englischen Woche in Serie hatte BVB-Trainer Thomas Tuchel gegen seinen Ex-Klub (2009 bis 2014) auf eine größere Rotation verzichtet. Rückkehrer Sokratis ersetzte den verletzten Sven Bender in der Innenverteidigung ohne Qualitätsverlust, Nuri Sahin gab für den angeschlagenen Ilkay Gündogan den Sechser im 4-1-4-1, Kagawa kam für Lukasz Piszczek. 

Martin Schmidt wechselte auf drei Positionen, der vom BVB umworbene Yunus Malli stand in der Startelf. Malli war auch der erste Mainzer, der sich mit Ball in den BVB-Strafraum wagte (20.) - kurz vor der ersten Chance der Gastgeber durch Marcel Schmelzer (23.).

Anschließend erkämpfte sich Mainz etwas häufiger den Ball, ab und an sagte Schmidt auch Pressing an. Defensiv verschoben die Gäste nahezu perfekt - bis zur ersten Unachtsamkeit, die Gonzalo Castro für einen Traumpass auf Reus nutzte: 1:0 durch den Mann, der so häufig das erste Tor erzielt.  

Karius wieder überragend

Die zweite Halbzeit begann mit einer Großchance Kagawas (46.), was gleich wieder die Richtung vorgab. Auch Pierre-Emerick Aubameyang scheiterte jeweils nach Reus-Vorlage dreimal in sechzig Sekunden an dem auch heute überragenden 05-Torhüter Loris Karius (51./52.).

Weil die Gäste auch fortan mehr Risiko eingehen mussten, öffneten sich dem BVB nun Räume. Mehrfach fehlte nicht viel zum 2:0, das dann Kagawa erzielte.

Liveticker mit Aufstellungen und Statistiken

SID

Spieler des Spiels: Marco Reus

Marco Reus erzielte sein zehntes Saisontor, zum sechsten Mal in dieser Bundesliga-Saison traf er zum 1:0, alleinige Ligaspitze! Für einen Offensivmann gewann er starke 55 Prozent seiner direkten Duelle und zog die meisten Sprints der Partie an (46).