Das Spiel im Video
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Kruse schießt Gladbach ab

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Freiburg - Ausgerechnet dank Max Kruse hat der SC Freiburg sein kurzes Zwischentief beendet und im Kampf um die Europa League ein Zeichen gesetzt. Die Breisgauer besiegten Borussia Mönchengladbach mit 2:0 (0:0) und überflügelten damit die Gäste in der Bundesliga-Tabelle.

Freiburg spielbestimmend

Der im Blickpunkt stehende Torschütze Kruse (69. und 90.+2), der in der kommenden Saison wohl nach Gladbach wechselt, besiegelte mit seinem Doppelschlag den ersten Erfolg von Freiburg nach vier Partien ohne Sieg und zuletzt zwei deftigen Pleiten mit insgesamt zehn Gegentoren.

"Max Kruse hat ein wunderbares Tor gemacht", freute sich SC-Coach Christian Streich. "Es war die Frage, wer schießt das erste Tor. Hätte Patrick Herrmann für Gladbach zum 1:0 getroffen, hätten wir zu 90 Prozent verloren. Max hat super gespielt und sich mit den Toren belohnt. Ich wusste, dass er die Ruhe hat. Dass er Vollgas gibt, ist aber keiner Erwähnung wert."



Die Gladbacher mussten den ersten Rückschlag nach zuvor vier Partien ohne Niederlage hinnehmen und verloren im Rennen um das internationale Geschäft an Boden. Damit bleibt der Sportclub so etwas wie ein Angstgegner für das Team vom Niederrhein: Gladbach gelang in den letzten zwölf Auswärtsspielen in Freiburg nur ein einziger Sieg - im März 2002 (1:0).

Vor den Augen von 24.000 Zuschauern im ausverkauften Stadion, darunter Bundestrainer Joachim Löw, waren die Freiburger in der durchwachsenen ersten Halbzeit die klar spielbestimmende Mannschaft. Bis auf einen 16-Meter-Distanzschuss von Verteidiger Mensur Mujdza (43.), den Gladbachs Keeper Marc-Andre ter Stegen glänzend parierte, blieben gute Chancen bis zur Pause aber Mangelware.

Gerade die zuletzt so überzeugenden Gladbacher kamen zunächst nicht richtig ins Spiel. Trainer Lucien Favre hatte auf Offensivkraft Juan Arango (fünf Saisontreffer) verzichtet. Der Nationalspieler Venezuelas hatte nach seiner Rückkehr von der WM-Qualifikation in Südamerika nur eine Trainingseinheit bestreiten können und wurde deshalb nicht in den Borussia-Kader berufen. Bei Freiburg bekam nach der Gegentorflut in den letzten Wochen (zehn Treffer in zwei Spielen) Rechtsverteidiger Mujdza eine Chance.

Herrmann an die Latte



Bezeichnend war, dass der Abwehrspieler mit seinem Weitschuss für den Höhepunkt der ersten Hälfte sorgte. Die Hintermannschaft der Gastgeber, die nach einer Viertelstunde deutlich das Kommando übernahmen, wurde zunächst aber wenig geprüft. Freiburg mühte sich - angetrieben von Jan Rosenthal und Daniel Caligiuri - zwar, konnte aber aus seiner Überlegenheit zunächst kein Kapital schlagen. Einzig die Schüsse des von etlichen Bundesligisten umworbenen Caligiuri (7./24.) waren noch einigermaßen gefährlich.

Freiburgs Stürmer Kruse konnte zunächst keine großen Akzente setzen. Nach dem Wechsel hätte Patrick Herrmann den Spielverlauf auf den Kopf stellen können. Doch der Gladbacher Mittelfeldspieler, den Löw für das WM-Qualifikationsspiel gegen Kasachstan (4:1) am vergangenen Dienstag in Nürnberg erstmals nachnominiert hatte, traf mit einem Schuss aus halblinker Position nur die Latte (53.).

"Es ist noch nichts verloren"



"Ich glaube, das war nicht unser bestes Spiel heute", gesteht Patrick Herrmann nach den 90 Minuten. "Trotzdem hatten wir die Chance zur Führung und kassieren im Anschluss das 0:1. Das ist ganz bitter". Trotzdem gibt der U-21-Nationalspieler für den weiteren Kampf der Borussen um einen Europacup-Platz nicht auf: "Man muss sagen, dass Freiburg stark gespielt hat. Wir müssen das schnell abhaken und nach vorne blicken. Es ist noch nichts verloren"

Kurz vor dem Ende musste Borussen-Außenverteidiger Tony Jantschke einen Schuss von Caligiuri von der Linie kratzen. Doch ausgerechnet Kruse fasste sich ein Herz und traf aus zehn Metern.