Das Spiel im Video
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Schipplock rettet Hoffenheim in Bremen

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Bremen - Sven Schipplock avancierte zum Retter für 1899 Hoffenheim: Nach einem 0:2-Rückstand sorgte Schipplock in der 86. und der ersten Minute der Nachspielzeit noch für das 2:2 (0:2) der Kraichgauer im Kellerduell bei Werder Bremen. Unter den Augen der Bremer Trainer-Ikone Otto Rehhagel hat der SV Werder im Abstiegsduell damit einen Befreiungsschlag verpasst.

Bremer Blitzstart

Dank eines Foulelfmeters, den Aaron Hunt bereits in der zweiten Minute verwandelte, und eines Treffers des Belgiers Kevin de Bruyne (24.) waren die Norddeutschen gegen den Tabellenvorletzten vor 41.000 Zuschauern im ausverkauften Weserstadion mit 2:0 in Führung gegangen.

Durch die Niederlage bleiben die Bremer auch im elften Spiele in Folge ohne Sieg. Die Gäste belegen weiterhin den vorletzten Tabellenplatz, wahrten durch den Doppelschlag Schipplocks aber ihre Chancen im Abstiegskampf. "Nach dem schnellen Rückstand war es unglaublich schwer, wieder in die Partie hineinzukommen. In der zweiten Halbzeit haben wir gute fußballerische Lösungen gefunden. Das hat mich sehr gefreut, auch weil wir für diese Spielweise am Ende auch belohnt worden sind", sagte 1899-Trainer Markus Gisdol.

Thomas Schaaf haderte nach dem Schlusspfiff mit den zwei späten Gegentoren: "Mit der Leistung meiner Mannschaft bin ich zufrieden, mit dem Ergebnis natürlich nicht. In der zweiten Halbzeit haben wir uns zu weit hinten reindrängen lassen und sind dafür mit zwei Gegentoren bestraft worden. Schade, dass wir es verpasst haben, rechtzeitig das dritte Tor zu erzielen."



Exakt 22 Sekunden waren gespielt, als Gästeverteidiger David Abraham Hunt im Strafraum regelwidrig zu Fall brachte. Schiedsrichter Robert Hartmann aus Wangen zeigte sofort auf den Punkt, der Gefoulte verwandelte mit einem Flachschuss selbst.

Der Tabellen-17. brauchte mehr als eine Viertelstunde, um sich von diesem schnellen Rückstand zu erholen. Danach startete die Mannschaft von Trainer Markus Gisdol erste strukturierte Entlastungsangriffe. Den möglichen 1:1-Ausgleich verpasste in der 19. Minute Jannik Vestergaard, ein Kopfball des Abwehrspielers strich aus acht Metern Entfernung knapp über das Bremer Tor.

Rehhagel macht Werder Mut



Den nach dieser Szene aufkeimenden Elan bei den Gästen bremste de Bruyne fünf Minuten später mit seinem Schrägschuss nach Vorarbeit von Nils Petersen. Auf der Gegenseite rettete Werder-Torhüter Sebastian Mielitz vor dem einschussbereiten Roberto Firmino (28.).

Beim Seitenwechsel machte Rehhagel, von 1981 bis 1995 Coach bei den Grün-Weißen den Bremern Mut im weiteren Kampf um den Klassenerhalt: "Wenn die Mannschaft weiter so engagiert arbeitet wie in der ersten Halbzeit wird Bremen auch in der nächsten Saison Bundesliga-Fußball erleben." Der Coach wurde bei seinem Blitzbesuch an der Weser von zahlreichen Spielern begleitet, die unter dem 74-Jährigen vor genau 25 Jahren deutscher Meister geworden waren.

Schon vor dem Anpfiff hatte der Anhang der Hanseaten die seit Wochen erfolglosen Norddeutschen zu mehr Einsatz aufgefordert. "Alle(z) Grün" war auf Transparenten zu lesen und: "Nicht die Mittel entscheiden über den Erfolg - es ist die Einstellung!".