Schalkes Klaas-Jan Huntelaar (l.) schnürt gegen Hamburg einen Doppelpack
Schalkes Klaas-Jan Huntelaar (l.) schnürt gegen Hamburg einen Doppelpack

Verrücktes Remis zwischen S04 und HSV

xwhatsappmailcopy-link

Gelsenkirchen - Nach einem verrückten und turbulenten Saisonauftakt auf Schalke war noch nicht einmal Klaas-Jan Huntelaar zufrieden. Der Niederländer war unter der Woche Vater geworden, hatte zwei Tore erzielt und feiert am Montag seinen 30. Geburtstag, doch seine Laune am Sonntagabend war erst einmal verdorben. "Normalerweise müssen wir zuhause gewinnen. Aber ein Unentschieden war heute das Maximum", sagte der Torschützenkönig von 2012 nach dem 3:3 (2:2) von Schalke 04 gegen den Hamburger SV.

Van der Vaart: Hätten mehr verdient gehabt"

Für die Schalker schien es lange Zeit kein guter Abend zu werden: Ein Handelfmeter, dazu drei Gegentore und der verletzungsbedingte Ausfall von Julian Draxler hatten die Fans richtig leiden lassen. Den kompletten Fehlstart des Champions-League-Aspiranten verhinderte schließlich Neuzugang Adam Szalai. Dem eingewechselten Ungarn, der vom FSV Mainz 05 gekommen war, gelang in der 72. Minute der Ausgleich zum 3:3. Huntelaar hatte in der 2. Minute und der Nachspielzeit der ersten Halbzeit getroffen.



Die Hamburger führten durch den Handelfmeter von Rafael van der Vaart (12., Handelfmeter), dem Kopfballtreffer von Maximilian Beister (24.) und einem Kopfballtor des Ex-Dortmunders Lasse Sobiech (49.) nicht unverdient mit 3:2.

"Wir hätten vielleicht etwas mehr verdient gehabt. Wir haben sehr gut gespielt, aber in der ersten Halbzeit zwei Mal gepennt", sagte HSV-Kapitän Rafael van der Vaart. Das dritte Gegentor nahm Nationalkeeper Rene Adler auf seine Kappe: "Den muss ich festhalten, dann gewinnen wir das Spiel. Das war einfach schlecht."

Draxler muss verletzt raus



Schalke musste gleich den nächsten Schock verdauen: Draxler schied bereits in der 23. Minute wegen einer Achillessehnenprellung aus. Wenige Sekunden später gerieten sie durch ein kurioses Tor in Rückstand: Nach einem Kopfball von Maximilian Beister an die Latte sprang der Ball von Torhüter Hildebrands Rücken ins Netz. Glück hatte der Keeper, als der Kopfball von Milan Badelj wenig später an der Latte landete (28.).

Der Ausgleich durch Huntelaar per Kopf nach einer Flanke von Christian Fuchs entsprang erst dem zweiten gelungenen Angriff der Gastgeber. "Wir haben nach dem 1:0 aufgehört, Fußball zu spielen. Da müssen wir eine Schippe drauflegen. Wir spielen zu pomadig und zu langsam, habe keine Struktur im Spiel", sagte Schalke-Manager Horst Heldt in der Halbzeit.

Sobiech nickt ungehindert ein



Nach der Pause gingen die Schalker Unzulänglichkeiten jedoch weiter: Sobiech konnte völlig unbehindert aus kürzester Distanz einköpfen, Hildebrand und die Innenverteidigung sahen zu. Kurz zuvor hatte Beister nur knapp das Tor verfehlt (48.).

Schalke-Trainer Jens Keller hatte nur einen der Neuzugänge in der Startelf aufgeboten: Christian Clemens ersetzte den abgewanderten Michel Bastos auf der linken Außenbahn. Felipe Santana, Leon Goretzka und Szalai mussten zunächst auf der Ersatzbank Platz nehmen. Goretzka kam für Draxler, Szalai nach knapp einer Stunde als zusätzliche Offensivkraft.

HSV-Coach Thorsten Fink setzte in der Offensive auf einen Neuen: Weil Artjoms Rudnevs wegen einer Grippe noch nicht wieder 100-prozentig fit war, kam der vom FC Basel verpflichtete Jacques Zoua zu seinem Bundesliga-Debüt.