Borussia Dortmund ist nach dem 2:1 über Eintracht Braunschweig neuer Tabellenführer - Jonas Hofmann (l.) ist der Mann des Tages
Borussia Dortmund ist nach dem 2:1 über Eintracht Braunschweig neuer Tabellenführer - Jonas Hofmann (l.) ist der Mann des Tages

Youngster Hofmann erlöst den BVB

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Dortmund - Erst vergaben die Stars Robert Lewandowski, Henrikh Mkhitaryan und Pierre-Emerick Aubameyang hochkarätige Chancen, dann schoss ausgerechnet Youngster Jonas Hofmann Vizemeister Borussia Dortmund an die Tabellenspitze. Sieben Minuten nach seiner Einwechslung erzielte der 21-Jährige beim 2:1 (0:0)-Arbeitssieg gegen den aufopfernd kämpfenden Aufsteiger Eintracht Braunschweig den erlösenden ersten Treffer. Dem 2:0 von Nationalspieler Marco Reus (86./Elfmeter) ging ein Foul an Hofmann im Strafraum voraus.

Klopp stellt um

"Ich sollte einfach wie im Training Gas geben und Spaß haben", sagte Matchwinner Hofmann nach der Begegnung bei "Sky" und verriet auch gleich seine Abendplanung: "Ich werde nach Hause gehen und mir mit meiner Freundin einen gemütlichen Abend machen."

Dass Jürgen Klopp den Abend genießen konnte und seinen 100. Sieg als BVB-Trainer feierte, daran hatte Hofmann großen Anteil. Bis zu seiner Einwechslung tat sich der Favorit schwer und ließ mehrere große Möglichkeiten ungenutzt. "Braunschweig hat mit großer Konsequenz den Defensiv-Plan durchgezogen. In der zweiten Halbzeit hatten wir viele Chancen. Dann kam Jonas Hofmann und hat das Spiel in die richtige Richtung gedreht", sagte Klopp nach dem besten Saisonstart des Champions-League-Finalisten seit zwölf Jahren. Daran änderte auch der Anschlusstreffer durch Kevin Kratz (89.) nichts mehr. "Mit der Leistung können wir zufrieden sein, aber es überwiegt die Enttäuschung", sagte Kratz.



Klopp hatte vor 80.200 Zuschauern überraschend sämtliche drei Neuzugänge aufs Feld geschickt. Mkhitaryan, der zuvor vier Wochen wegen eines Teilrisses der Syndesmose pausieren musste, rückte für Reus in die Startformation, für Neven Subotic der Grieche Sokratis in die Viererkette. Im Aufgebot fehlte Nationalspieler Ilkay Gündogan (Stauchung der Wirbelsäule). Die Niedersachsen mussten weiter auf ihren Torjäger Domi Kumbela und auch Deniz Dogan verzichten.

Die geballte BVB-Offensive sah sich von Beginn an einer dichte Abwehrkette der Eintracht gegenüber. Dennoch besaßen die Gäste nach nur 90 Sekunden die erste Chance des Spiels durch Dennis Kruppke. Doch im Anschluss sahen die 7.000 Fans aus Braunschweig Einbahnstraßen-Fußball auf das Tor ihrer Mannschaft.

BVB dominiert



Mkhitaryan deutete seine Qualitäten bereits in der Anfangsphase an, fand dank seiner exzellenten Technik auch auf engstem Raum stets Lösungen, seine Schussversuchen fanden jedoch noch nicht ihr Ziel. Braunschweig kompensierte spielerischen Defizite mit seiner takischen Disziplin und unbändigem Engagement, große Torchancen des BVB blieben somit in der ersten Halbzeit Mangelware, was aber auch am teilweise unpräzisen Passspiel lag.

Beinahe wäre der Schuss für die Borussen nach hinten losgegangen, als Norman Theuerkauf das BVB-Gehäuse bei einem der wenigen Entlastungsangriffe der Eintracht nur knapp verfehlte (33.).

Braunschweig unter Druck



Es lief nicht rund beim BVB, der sich in den ersten 45 Minuten keine hochkarätige Möglichkeit erspielen konnte und lediglich bei Standardsituationen für Gefahr sorgte. Erst nach dem Wechsel erhöhte sich der Druck. Sven Bender, Nuri Sahin und Lewandowski hatten Pech mit ihren Distanzschüssen.

In der Schlussphase stand Braunschweigs Torhüter Daniel Davari verstärkt im Mittelpunkt, als sich die Borussen Chancen in Serie erspielten - aber zunächst ungenutzt ließen, bis Hofmann mit einem Flaschuss aus spitzem Winkel traf. Der 21-Jährige holte anschließend auch den Elfmeter heraus, den Reus sicher verwandelte.