Eine enge Partie zwischen Dortmund mit Sven Bender (l.) und Daniel Ginczeks Nürnbergern endet 1:1 unentschieden
Eine enge Partie zwischen Dortmund mit Sven Bender (l.) und Daniel Ginczeks Nürnbergern endet 1:1 unentschieden

"Club" stoppt Dortmunder Siegeszug

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Nürnberg - Borussia Dortmund hat auch auch in der Bundesliga den ersten Rückschlag hinnehmen müssen. Drei Tage nach dem 1:2 in der Champions League bei der SSC Neapel kam die Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp beim 1. FC Nürnberg nicht über ein 1:1 (1:0) hinaus und büßte nach fünf Siegen die ersten Zähler ein.

Startelf-Debüt für Durm und Ducksch

Der BVB verteidigte zunächst aber seine Tabellenführung. Der "Club" ist zwar weiterhin sieglos, für die Nürnberger und Trainer Michael Wiesinger war das dritte Remis der Saison aber immerhin ein Achtungserfolg.

"Wir haben um jeden Meter gekämpft. Es war wichtig, dass wir als Mannschaft aufgetreten sind, ein Wir-Gefühl zu sehen war, einer für den anderen da war. Die Mannschaft hat sich auch durch den Rückstand nicht aus der Ruhe bringen lassen, der Ausgleich war verdient", sagte Wiesinger nach dem Spiel.

Marcel Schmelzer hatte den BVB in der 37. Minute mit einem sehenswerten Freistoß in Führung gebracht. Per Nilsson konnte vor 50.000 Zuschauern in der 51. Minute ausgleichen. Der "Club" verdiente sich den Punkt mit einer kämpferisch ansprechenden Leistung. Dortmund war in einer durchwachsenen Partie ein gewisser Kräfteverschleiß und das Fehlen einiger Stars durchaus anzumerken.



"Ein intensives Spiel, viele Zweikämpfe, viele umkämpfte Situationen. Nach der Halbzeit, in der wir noch mal umstellen mussten, hatten wir keine gute Phase. Aber nach dem 1:1 hatten wir richtig große Möglichkeiten", war Klopp nur bedingt zufrieden.

Der BVB-Coach, der wie erwartet auf den angeschlagenen Abwehrchef Mats Hummels (eingeklemmter Ischiasnerv) verzichten musste, wartete in Nürnberg mit einer überraschenden Aufstellung auf. So verhalf er Stürmer Marvin Ducksch (19) und Verteidiger Erik Durm (21) zum Startelf-Debüt in der Bundesliga. Dagegen saßen Robert Lewandowski, Nuri Sahin und Henrikh Mkhitaryan vor den kommenden englischen Wochen - bereits am Dienstag steht das Pokalspiel bei 1860 München auf dem Programm - zunächst nur auf der Ersatzbank.

Der BVB startete gegen den FCN, bei dem Niklas Stark den zumindest für das Dortmund-Spiel suspendierten Routinier Hanno Balitsch ersetzte, trotz der Umstellungen überlegen, ohne dabei zu glänzen. Bereits in der 7. Minute hatte Marco Reus die Führung auf dem Fuß: Der Nationalspieler spielte FCN-Keeper Raphael Schäfer aus, Emanuel Pogatetz rettete jedoch auf der Linie.

Frantz scheitert per Kopf an der Latte



Der "Club" stand in der Anfangsphase sehr tief. Erst nach gut 20 Minuten wurden die Franken etwas mutiger und hatten Pech, als Mike Frantz nach Flanke von Hasebe mit einem Kopfball nur die Latte traf. Zudem verfehlte Hasebe mit einem Schuss (27.) knapp das Ziel.

Die Borussia kontrollierte ansonsten weitgehend das Geschehen. Doch den Aktionen des Champions-League-Finalisten fehlten meist Tempo und Zielstrebigkeit. So sorgte eine Standardsituation für die Führung, als der sehr aktive Schmelzer aus gut 20 Metern den Ball unhaltbar für Schäfer ins Netz zirkelte.

Reus und Schmelzer bleiben in der Kabine



Nach dem Wechsel musste Klopp sein Team noch einmal umbauen. Für die angeschlagenen Reus und Schmelzer (beide Oberschenkelprobleme) kamen Jonas Hofmann und Sahin. Ehe sich der BVB richtig sortiert hatte, stand es aber schon 1:1. Nach Freistoß von Marvin Plattenhardt waren die Gäste im Strafraum nicht im Bilde, Nilsson ließ sich die Einladung aus kurzer Distanz nicht entgehen.

"Die Mannschaft hat heute gezeigt, was in ihr steckt und was sie im Stande ist zu leisten", war FCN-Kapitän Schäfer bei "Sky" mit dem Auftritt seiner Kollegen zufrieden.

Dortmund wurde nun wieder etwas aktiver. Zunächst schoss Jakub Blaszczykowski knapp am Tor vorbei, dann scheiterte Ducksch am glänzend reagierenden Schäfer (56.), ehe Aubameyang verzog (59.). Anschließend brachte Klopp zwar noch Torjäger Lewandowski (65.), aber auch der Pole konnte das Blatt nicht mehr wenden - weil Schäfer in der 76. Minute einen Schuss des Stürmers glänzend parierte.

Esswein verpasst Last-Minute-Siegtreffer



"Mit dem einen Punkt können wir heute hier zufrieden sein. Wir hatten die eine oder andere Chance und hätten es ein bisschen besser ausspielen müssen - dann hätten wir gewinnen können", sagte BVB-Torwart Roman Weidenfeller nach dem Spiel bei "Sky".

In der Nachspielzeit hatte der dann aber sogar Glück, mit seiner Mannschaft nicht komplett ohne Zählbares die Heimreise antreten zu müssen. Der eingewechselte Alexander Esswein tauchte aus dem Nichts vollkommen frei vor Weidenfeller auf, setzte den Ball aus 14 Metern aber über das Tor.