Vollen Einsatz gehen die Freiburger über 90 Minuten, wie hier Günter gegen Weiser. Der Sport-Club rennt insgesamt sechs Kilometer mehr als der Deutsche Meister
Vollen Einsatz gehen die Freiburger über 90 Minuten, wie hier Günter gegen Weiser. Der Sport-Club rennt insgesamt sechs Kilometer mehr als der Deutsche Meister

Joker Petersen hält Freiburg im Kampf um Klassenerhalt

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Freiburg - Der Sport-Club Freiburg hat im Abstiegskampf einen Big Point gemacht. Am 33. Spieltag erkämpfte die Mannschaft von Trainer Christian Streich gegen den FC Bayern München ein 2:1 (1:1) und kletterte damit dank eines späten Tores von Nils Petersen (89.) auf Platz 14 in der Tabelle. Es war der erste Sieg des SC gegen die Bayern seit 19 Jahren. Dennoch erwartet den SCF ein Endspiel um den Klassenerhalt bei Hannover 96.

Bastian Schweinsteiger (13.) erzielte in seinem 500. Pflichtspiel für den Rekordmeister zwar die verdiente Führung, die der Schweizer Nationalspieler Admir Mehmedi (33.) noch vor der Pause egalisierte. Letztlich machten die Gäste zu wenig aus ihrer spielerischen Überlegenheit.

Schweinsteiger trifft beim Jubiläum

Weltmeister Manuel Neuer stand trotz zuletzt leichter Blessuren im Tor der Bayern. Es fehlten im Vergleich zum 3:2-Sieg in der Champions League unter der Woche gegen den FC Barcelona zu Beginn Kapitän Philipp Lahm, Thiago und Thomas Müller. Dafür ließ Trainer Pep Guardiola Mario Götze wieder in der Anfangsformation ran.

Vor 24.000 Zuschauern im ausverkauften Schwarzwald-Stadion, darunter Bundestrainer Joachim Löw, gab Götze (3.) dann auch den ersten, wenngleich harmlosen Torschuss für dominante Münchner ab. Überhaupt erinnerte das Geschehen auf dem Platz an eine Handball-Partie - mit dem einzigen Unterschied, dass die Bayern-Offensive von gleich zwei Abwehrketten empfangen wurde. Die erste Lücke im Freiburger Verbund nutzte Schweinsteiger nach mustergültiger Vorarbeit von Mitchell Weiser, um aus kurzer Distanz die völlig verdiente Führung zu erzielen. Für Schweinsteiger war es das 44. Bundesliga-Tor, womit er mit Franz Beckenbauer gleichzieht.

Mehmedi macht es aus der Distanz

Nach 25 Minuten wagten sich auch die Freiburger aus ihrem Schneckenhaus - zumindest ein bisschen. Dies genügte allerdings schon, um die in dieser Phase wackelige Bayern-Abwehr ins Wanken zu bringen und durch Mehmedi den Spielverlauf auf den Kopf zu stellen. Gefahr strahlten die Gastgeber bis zur Halbzeitpause zwar nicht weiter aus, in den Zweikämpfen aber wirkten sie nun entschlossener.

Nach dem Seitenwechsel war es erneut Götze, der die Chance zur erneuten Führung besaß. Seinen Kopfball aus spitzem Winkel parierte SC-Keeper Roman Bürki aber gekonnt mit dem Fuß.

Petersen erzielt sein siebtes Tor

Dass Mehmedi und Co. überhaupt wieder gefährlich werden konnten, lag auch an der Spielweise der Münchner. Zwar dominierten sie in Sachen Ballbesitz weiterhin das Geschehen, den Angriffen ausgehend von Taktgeber Xabi Alonso fehlten aber Tempo und vor allem Kreativität. Wohl auch deshalb nahm Guardiola seinen spanischen Landsmann Alonso nach einer guten Stunde vom Feld und brachte mit Müller mehr Spielwitz.

Freiburg kämpfte weiter, lief deutlich mehr als die Bayern - und wurde am Ende für den großen Einsatz beloht. Karim Guede eroberte sich auf Rechts den Ball, passte zielgenau von Außen flach zum Elfmeterpunkt - und da drückte Jocker Nils Petersen, der erst drei Minuten zuvor eingewechselt worden war, zum 2:1 mit Links ein. Es war Petersens achtes Tor im erst elften Einsatz für den Sport-Club. Nach 25 erfolglosen Spielen gegen die Bayern hat der SC damit erstmals seit 19 Jahren wieder gegen die Münchner gewonnen.

SID

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