So sehen Derbysieger aus! Borussia Dortmund gewinnt bei Schalke 04 das 143. Revierderby mit 3:1
So sehen Derbysieger aus! Borussia Dortmund gewinnt bei Schalke 04 das 143. Revierderby mit 3:1

Verdienter BVB-Sieg im Derby auf Schalke

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Gelsenkirchen - Borussia Dortmund hat die Kräfteverhältnisse im Ruhrpott wieder zurechtgerückt. Nach zuletzt zwei Derbypleiten siegte der Vizemeister beim Erzrivalen Schalke 04 in der 143. Auflage des Klassikers 3:1 (1:0) und vergrößerte den Abstand zu den Gelsenkirchenern: Nach zehn Spieltagen liegen die Königsblauen bereits elf Punkte hinter dem BVB zurück.

Klopp: "Es war brutal harte Arbeit"

Pierre-Emerick Aubameyang (14.) erzielte in seinem ersten Revierderby das Führungstor für die Borussen, die taktisch und spielerisch dem Nachbarn deutlich überlegen waren. Für die Entscheidung sorgten Nuri Sahin (51.) und Jakub Blaszczykowski (74.). Die größte Chance zum Schalker 1:1-Ausgleich hatte zuvor Kevin-Prince Boateng vergeben: Der Ex-Dortmunder scheiterte mit einem Foulelfmeter an BVB-Torwart Roman Weidenfeller (30.). Dem eingewechselten Schalker Youngster Max Meyer gelang nur der 1:2-Anschlusstreffer (62.).



Für die Königsblauen, mit zuletzt sieben Punkten aus drei Spielen in der Bundesliga im Aufwind, war es der zweite Rückschlag nach dem 0:3 in der Champions League gegen den FC Chelsea am vergangenen Dienstag. Dortmund holte nach nur einem Punkt aus den letzten beiden Auswärtsspielen in der Bundesliga wieder einen Dreier in der Fremde.

"Es war brutal harte Arbeit für alle. Alle haben alles gegeben. Es mussten alle mit sich selber und dem Gegner kämpfen", sagte Dortmunds Trainer Jürgen Klopp nach dem Spiel bei "Sky" und zollte auch dem Gegner Respekt: "3:1 hier zu gewinnen ist außergewöhnlich. Schalke hat uns Probleme bereitet, aber am Ende haben wir verdient gewonnen."

Anfangs dauerte es allerdings, bis das Spiel Fahrt aufnahm. Nach hektischem Beginn mit vielen Ballverlusten auf beiden Seiten führte der erste gelungene Angriff in der 14. Minute gleich zur BVB-Führung: Aubameyang stand nach Zuspiel von Marco Reus und kollektivem Tiefschlaf der Schalker Abwehr völlig frei vor dem Tor und erzielte problemlos seinen sechsten Saisontreffer.

Hildebrand verhindert eine frühe Entscheidung



Danach beherrschten die Gäste, die in der vergangenen Saison beide Derbys 1:2 verloren hatten, das Geschehen. Vor allem die königsblaue Defensive war gegen den Dortmunder Kombinationsfußball überfordert. Einzig Torhüter Timo Hildebrand verhinderte eine frühe Entscheidung: Der Ex-Nationalkeeper parierte Schüsse von Robert Lewandowski und Aubameyang (25.). Dennoch bot sich plötzlich die Chance zum Ausgleich: Nach einem Zweikampf des Dortmunder Abwehrspielers Neven Subotic mit Christian Fuchs entschied Kircher auf Elfmeter. Boateng scheiterte allerdings mit seinem halbhohen Schuss ins linke Eck an Weidenfeller.

Auch beim Dortmunder 2:0 sahen die Schalker nur zu: Sahin wurde bei seinem 20-Meter-Schuss überhaupt nicht angegriffen. Erst danach bot Schalke in der Offensive mehr. Dem eingewechselten Meyer gelang im zweiten Versuch das 1:2 - und das sorgte für neuen Schwung. Doch Blaszczykowski schloss einen Konter des BVB erfolgreich zum 3:1 ab und machte die Sache für die Gäste klar. Henrikh Mkhitaryan hatte das Tor mit einem Sprint über den ganzen Platz mustergültig vorbereitet.

"Wir wussten, dass Dortmund sehr stark ist im Umschaltspiel. Das haben wir heute drei Mal nicht verhindern können. Die nutzen das natürlich eiskalt aus", musste Schalkes Boateng nach dem Abpfiff einräumen.

S04-Coach Keller mit überraschender Aufstellung



Schalke-Trainer Jens Keller überraschte mit einigen Umstellungen: Linksverteidiger Dennis Aogo rückte auf die Doppel-Sechs vor, den Ex-Hamburger vertrat in der Abwehrkette Sead Kolasinac. Fuchs, der zuletzt kaum eine Rolle gespielt hatte, begann im linken offensiven Mittelfeld. Der 18-jährige Meyer musste dafür zunächst auf die Bank. Boateng kehrte nach dem erfolglosen Einsatz als falsche Neun gegen Chelsea ins Mittelfeld zurück, Adam Szalai agierte im Sturm wieder als Ersatz für den Langzeitverletzten Klaas-Jan Huntelaar.

BVB-Coach Klopp stellte gegenüber dem 2:1 beim FC Arsenal wie erwartet nur auf einer Position um: Für Blaszczykowski spielte auf der rechten Außenbahn Aubameyang.