Shinji Okazaki jubelt mit Mainz über einen 3:2-Erfolg gegen seinen Ex-Club Stuttgart. Der Japaner trifft beim Debüt sogar selbst
Shinji Okazaki jubelt mit Mainz über einen 3:2-Erfolg gegen seinen Ex-Club Stuttgart. Der Japaner trifft beim Debüt sogar selbst

FSV-Traumstart dank Müller und Okazaki

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Mainz - Doppel-Torschütze Nicolai Müller und Shinji Okazaki gegen seinen Ex-Club haben dem FSV Mainz 05 einen glänzenden Start in die 51. Saison beschert. Die Mainzer gewannen am ersten Spieltag 3:2 (1:1) gegen den VfB Stuttgart, der nach erfolgreichen Auftritten im DFB-Pokal und der Europa League in der Liga strauchelte.

"Dickes Brett, das wir bohren mussten"

Jung-Nationalspieler Müller (14./78.) und der Japaner Okazaki (65.), der im Sommer vom VfB nach Mainz gewechselt war, trafen in einem abwechslungsreichen Spiel für die Gastgeber. Den Stuttgartern reichten die Tore von Vedad Ibisevic (16.) und Martin Harnik (82.) nicht zu einem Punktgewinn. Die Mainzer, die mittlerweile sechs Mal in Folge beim Ligastart nicht verloren haben, feierten saisonübergreifend nach neun Punktspielen ohne Sieg wieder einen Erfolg.



FSV-Trainer Thomas Tuchel äußerte sich anschließend zufrieden: "Wir haben die drei Punkte heute schon verdient, aber es war ein dickes Brett, das wir bohren mussten. Wir haben uns viele Torchancen raus gespielt, aber wir haben auch viele ausgelassen. Die beiden Müllers waren in einer starken und leidenschaftlichen Mannschaft sehr auffällig."

VfB-Trainer Bruno Labbadia sah die Ursachen der Niederlage in der mangelnden Chancenverwertung: "Der entscheidende Punkt war, dass wir beim Stande von 1:1 zwei hundertprozentige Chancen nicht gemacht haben."

VfB beginnt stark



Vor 30.279 Zuschauern in der Mainzer Arena, darunter DFB-Präsident Wolfgang Niersbach und Bundestrainer-Assistent Hansi Flick, gehörte die Anfangsphase den Gästen. Die Stuttgarter, die in den Play-offs zum Einzug in die Gruppenphase der Europa League gegen HNK Rijeka aus Kroatien antreten müssen, wirkten wacher und konzentrierter.

Bei den Gastgebern, bei denen die Neuzugänge Johannes Geis, Sebastian Polter, Okazaki und Joo-Ho Park in der Startelf standen, war Sand im Getriebe. Coach Thomas Tuchel, der bis 2004 in der Jugendabteilung des VfB gearbeitet hatte, gestikulierte bereits ab der fünften Minute wild an der Seitenlinie.

Müller bringt Mainz in Führung



Die Schwaben, deren Trainer Bruno Labbadia den Neuen Daniel Schwaab und Moritz Leitner von Beginn an das Vertrauen schenkte, bauten die Mainzer nach rund zehn Minuten mit individuellen Fehlern auf. Die Schwächen der Stuttgarter Gotoku Sakai und Benedikt Röcker nutzte Müller, der ein starkes Solo gekonnt abschloss.

Der VfB, der ohne Georg Niedermeier, Antonio Rüdiger, Johan Audel, Daniel Didavi und Marco Rojas auskommen musste, war allerdings nur kurz schockiert. Ibisevic sorgte zügig für den Ausgleich. Dabei sahen die Mainzer, bei denen Junior Diaz, Chinedu Ede und Elkin Soto fehlten, in der Abwehr nicht gut aus. Kurz nach dem Treffer von Ibisevic musste der angeschlagen ins Spiel gegangene VfB-Kapitän Serdar Tasci vom Feld (21.). Für den Abwehrchef kam Neuzugang Konstantin Rausch in die Partie.

Acht Minuten später vergab Polter nach starker Vorarbeit Müllers die Chance zur Mainzer Führung, VfB-Torwart Sven Ulreich parierte aus kurzer Distanz. In der 32. Minute musste Ulreich erneut retten - diesmal gegen seinen ehemaligen Teamkollegen Okazaki.

Okazaki trifft gegen seinen Ex-Verein



In den ersten Minuten nach dem Seitenwechsel passierte wenig bis nichts. Beide Teams leisteten sich zu viele Fehler im Spielaufbau. Erst in der 55. Minute wurden die Zuschauer durch die Großchance des Stuttgarters Martin Harnik aus ihrer Lethargie gerissen. Fünf Minuten später scheiterte Zdenek Pospech auf der Gegenseite an Ulreich. Wenige Sekunden danach kam Harnik erneut nicht an FSV-Torwart Heinz Müller vorbei.

Dann wurde es turbulent. Okazaki machte es auf der anderen Seite besser, und erzielte nach einer Drehung im Strafraum per Flachschuss ins kurze Eck das 2:1. Im Anschluss drängte der VfB auf den Ausgleich, Rausch scheiterte zwei Mal mit Freistößen am starken Müller (68. und 71.). Selbst nach dem 1:3 kam der VfB noch einmal zurück.