Viel Einsatz, wenig Ertrag: Hannover 96 und Eintracht Braunschweig bescheren der Bundesliga im Niedersachsen-Derby das 1000. torlose Remis der Geschichte
Viel Einsatz, wenig Ertrag: Hannover 96 und Eintracht Braunschweig bescheren der Bundesliga im Niedersachsen-Derby das 1000. torlose Remis der Geschichte

Kein Sieger im Niedersachsen-Derby

xwhatsappmailcopy-link

Hannover - Gänsehaut-Atmosphäre und leidenschaftliche Zweikämpfe - aber kein Sieger im ersten Niedersachsen-Derby in der Bundesliga seit 37 Jahren: Hannover 96 hat im Duell mit dem ewigen Rivalen Eintracht Braunschweig den ersehnten Befreiungsschlag verpasst. Für das Team von Trainer Mirko Slomka reichte es gegen den aufopferungsvoll kämpfenden Underdog nur zu einem 0:0, das allerdings historisch ist: Es war das 1000. torlose Spiel der Bundesliga-Geschichte.

Hannover vom Start weg im Vorwärtsgang

Damit bleibt der Europacup-Anwärter auch im siebten Pflichtspiel in Folge ohne Sieg. Braunschweig kann mit dem Punkt vor 47.200 Zuschauern in der Arena von Hannover bestens leben und verließ zumindest vorübergehend das Tabellenende.

"Ich bin schon enttäuscht, weil wir in der ersten Halbzeit klar besser waren, auch den größten Teil der zweiten Halbzeit. Wir haben diesen Derbysieg nicht geholt, und das ist unter dem Strich zu wenig. Wir haben unsere Chancen nicht klar genug herausgespielt und deshalb den Sieg auch nicht verdient", sagte Hannover-Trainer Mirko Slomka nach dem Abpfiff.



Bemüht, druckvoll, aber in der Chancenverwertung fahrlässig: Die 96er erarbeiteten sich vor allem in der ersten Hälfte ein Chancenplus, scheiterten aber immer wieder an den eigenen Nerven oder an Braunschweigs Keeper Daniel Davari. Braunschweig war zu ungefährlich, um von mehr als einem Punkt zu träumen.

"Wir wollen unbedingt den Derbysieg", hatte Slomka vor dem Anpfiff gesagt. Und die Hausherren suchten nach zuletzt durchwachsenen Ergebnissen ihr Glück sofort in der Offensive.

Der erste gefährliche Warnschuss von Edgar Prib landete am Außennetz des Tores von Eintracht-Torwart Davari (4.). Nach einem Kopfball von 96-Innenverteidiger Andre Hoffmann musste der Keeper zudem sein ganzes Können aufbieten (10.), um seine Mannschaft vor dem Rückstand zu bewahren.

Doch auch der Aufsteiger spielte zu Beginn frech mit. Eine gefährliche Flanke von Sturmspitze Domi Kumbela konnte Hannovers Nationaltorwart Ron-Robert Zieler gerade noch mit einer Hand abfangen (6.). Mirko Boland versuchte es zudem per Fernschuss (26.). Doch ansonsten war der Elf von Trainer Torsten Lieberknecht bei den Konterversuchen der Ausfall von Offensivmann Karim Bellarabi (Leistenzerrung) anzumerken. Allzu oft blieb es bei harmlosen Versuchen.

Diouf zielt bei besten Chancen zu ungenau



Auch das Kombinationsspiel von Hannover lief keinesfalls immer rund. Dennoch kamen sie mit ihrem wuchtigen Angreifer Mame Diouf zu Chancen. Doch der Senegalese zielte sowohl bei seinem Kopfball (26.) als auch aus der Ferne zu ungenau (28.).

Nun häuften sich die Gelegenheiten des selbsternannten Europacup-Anwärters. Leonardo Bittencourt (43.) und spätestens Edgar Prib, nach einem unnötigen Ballverlust von Keeper Davari (45.), hätten die Gastgeber in Führung bringen können.

Nach dem Wechsel hielten die Roten den Druck hoch, bissen sich aber mehr und mehr die Zähne an den aufmerksamen Innenverteidigern Ermin Bicakcic und Deniz Dogan aus. Konsequenterweise versuchte es Linksverteidiger Sebastien Pocognoli in der 60. Minute aus der zweiten Reihe, verfehlte aber knapp.

Dogan klärt zwei Mal in letzter Sekunde gegen Diouf



Wenig später kochte die Stimmung zwei Mal hoch, als Diouf jeweils im letzten Moment von Dogan am Torabschluss gehindert wurde - beide Male war der Braunschweiger aber tatsächlich einen Tick eher am Ball als der Senegalese (64.).

Es war der Beginn einer umkämpften Schlussphase, in der Braunschweig mutiger wurde. Den Gästen fehlte im Vorwärtsgang aber die nötige Präzision, um Zieler ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. In der Defensive stand die Eintracht jetzt aber besser und ließ auch Hannover nicht mehr aufkommen.