In Wolfsburg kommt es zum Nordduell zwischen dem Hamburger SV um Milan Badelj (r.) und dem VfL mit Ivan Perisic
In Wolfsburg kommt es zum Nordduell zwischen dem Hamburger SV um Milan Badelj (r.) und dem VfL mit Ivan Perisic

Wolfsburg rettet Punkt gegen HSV

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Wolfsburg - Der VfL Wolfsburg hat im Kampf um die Nummer eins im Norden seinen momentan stärksten Konkurrenten auf Distanz gehalten. Der ambitionierte Werksclub erkämpfte sich im hitzigen Bundesliga-Heimspiel am Freitagabend gegen den Hamburger SV ein 1:1 (1:1) und dürfte mit nun 23 Punkten vom HSV und den anderen Nord-Rivalen bis zur Winterpause kaum noch eingeholt werden. Außerdem verkürzten die Wölfe den Rückstand auf den Champions-League-Platz 4 vorübergehend auf zwei Zähler.

Van Marwijk: "Unglaubliche Chancen"

Möglicherweise kostete ein Patzer von Torhüter Diego Benaglio den lange spielbestimmenden Wolfsburgern den Sieg. Bei der 1:0-Gästeführung durch Hakan Calhanoglu (19.) hatte sich der Schweizer Nationalkeeper beim Freistoß des Hamburger Spielmachers zuerst klar verschätzt, dann sprang der Ball von der Latte auf Benaglios Kopf und von dort ins Tor.

Dieter Hecking kann mit dem Punkt leben: "Im Endeffekt war es eine gerechte Punkteteilung, 60, 65 Minuten haben wir vieles richtig gemacht und den HSV nach hinten gedrängt. Nach hinten raus haben wir richtig Glück gehabt, da müssen wir ganz ehrlich sein. Die letzte halbe Stunde war nicht okay. Wir dürfen nicht so viel träumen, sondern müssen hart arbeiten."

Mit den vergebenen Chancen in der Schlussphase haderte dagegen HSV-Trainer Bert van Marwijk: "Am Ende haben wir das Spiel zu 100 Prozent bestimmt und unglaubliche Chancen gehabt. Wenn man so spielt, muss man eigentlich gewinnen."

Rodriguez verwandelt Elfmeter

In der 31. Minute glich Linksverteidiger Ricardo Rodriguez mit einem verwandelten Foulelfmeter für den seit nunmehr sechs Spielen ungeschlagenen VfL aus. Zuvor hatte Nationalspieler Heiko Westermann den Wolfsburger Daniel Caligiuri von den Beinen geholt. In der starken Hamburger Schlussphase traf Ivo Ilicevic die Latte (86.).

VfL-Trainer Hecking vertraute auf seine seit Wochen eingespielte Stammelf, einzig der gelbgesperrte Brasilianer Diego wurde von Neuzugang Caligiuri ersetzt. Bei den Hamburgern fehlte weiterhin Spielmacher Rafael van der Vaart, außerdem musste Ivo Ilicevic für Tolgay Arslan zunächst auf der Bank Platz nehmen.

Es entwickelte sich von Beginn an eine zerfahrene Partie. Die Akteure auf dem Rasen kämpften zwar verbissen um jeden Ball, im Spielaufbau reihte sich aber ein Fehlpass an den nächsten. Chancen blieben dadurch Mangelware. Auf Seiten der Hamburger blieb Stürmer Pierre-Michel Lasogga, der in der A- und B-Jugend in Wolfsburg auf Torejagd gegangen war, zunächst wirkungslos. Daher war es fast folgerichtig, dass das erste Tor nach einem Standard fiel.

Lasogga vergibt das 2:0 freistehend

Die Wolfsburger, bei denen Youngster Maximilian Arnold in der Rolle des Spielmachers in der ersten Halbzeit nicht wirklich zu überzeugen wusste, waren vom Rückstand sichtlich geschockt. Lasogga hätte nach einem Konter das 2:0 für den HSV erzielen müssen. Stattdessen gab es eine Minute später den Elfmeter, der die Hausherren sichtlich beflügelte. Die Zweikämpfe wurden fortan noch aggressiver geführt.

Auch nach dem Seitenwechsel schenkten sich beide Teams keinen Zentimeter Rasen. Die Wölfe kamen etwas besser aus der Kabine, der auffällige Caligiuri scheiterte aber kurz nach Wiederanpfiff an HSV-Torwart Rene Adler (47.). Acht Minuten später war es erneut der von Abwehrspieler Naldo freigespielte Caligiuri, der in dem Nationaltorwart seinen Meister fand. Die Hamburger konnten sich erst Mitte der zweiten Halbzeit von dem Druck befreien und selbst wieder Akzente nach vorne setzen.

Spieler des Spiels: Hakan Calhanoglu

Hakan Calhanoglu gab mit seinen fünf Torschüssen die meisten aller Hamburger ab - insgesamt war er an acht der 16 HSV-Torschüsse beteiligt. 89 Prozent seiner Pässe kamen an den Mann, lediglich Djourou hatte diesbezüglich bessere Werte.