Nicht immer geht es zwischen Adam Hlouseks (r.) Nürnbergern und Patrick Ochs' Wolfsburgern so filigran zu wie hier. Am Ende steht ein gerechtes 1:1-Unentschieden
Nicht immer geht es zwischen Adam Hlouseks (r.) Nürnbergern und Patrick Ochs' Wolfsburgern so filigran zu wie hier. Am Ende steht ein gerechtes 1:1-Unentschieden

Nürnberg trotzt Wölfen einen Punkt ab

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Nürnberg - Bundesliga-Schlusslicht 1. FC Nürnberg hat seine Dauerkrise auch im 13. Spiel nicht überwunden und wartet weiter als einzige deutsche Profi-Mannschaft auf den ersten Saisonsieg. Die Franken erkämpften sich gegen den VfL Wolfsburg mit ihrem früheren Trainer Dieter Hecking aber immerhin ein 1:1 (0:1).

Verbeek: "Das 1:1 war das Maximum heute"

Während FCN-Coach Gertjan Verbeek auch in seinem vierten Spiel (insgesamt zwei Punkte) die Wende verpasste, war der erste Punktverlust für Heckings Wölfe nach zuletzt vier Siegen ein Rückschlag im Kampf um Platz 4.



Beim 0:1 sah Nürnbergs Kapitän und Torwart Raphael Schäfer nach einem Schuss von Maximilian Arnold aus 22 Metern zentral aufs Tor unglücklich aus (39.). Danach schien es, als könnten die spielstärkeren und abgezockten Gäste den Sieg gegen fahrige Clubberer über die Runden bringen. Doch der eingewechselte Daniel Ginczek traf zum Ausgleich (72.).

"In den ersten 15, 20 Minuten haben wir Fußball gespielt, danach hat Wolfsburg die Initiative übernommen und wir haben nur noch lange Bälle gespielt", analysierte Verbeek nach dem Spiel: "In der zweiten Halbzeit haben wir es nicht besser gemacht, da hat uns Raphael Schäfer gerettet. Das 1:1 war das Maximum heute."

Nürnberg arbeitet sich in die Partie



"Gemeinsam zum 1. Sieg", hieß es vor dem Spiel auf einem Banner der Nürnberger Fans. Entsprechend engagiert gaben sich die Anhänger - aber zunächst auch die Profis auf dem Rasen.

Nürnberg arbeitete, ja kämpfte sich in die Partie. Dass sich in manche vielversprechende Kombination Fehler mischten, sahen die Fans ihren Lieblingen nach. Zumal der Club, der in derselben Formation wie beim 1:3 in Mönchengladbach antrat, zu Beginn mehr Zug zum Tor entwickelte.

Nach feinem Pass von Hiroshi Kiyotake prüfte Josip Drmic erstmals Diego Benaglio, der gut reagierte (8.). Auch beim Freistoß von Marvin Plattenhardt war der Keeper da (11.).

Schäfer verhindert mehrfach die VfL-Führung



Danach tat sich Nürnberg immer schwerer, obwohl das Spiel der Gäste recht durchsichtig war: Heckings Elf versuchte es oft über außen. Nach einer Flanke von Patrick Ochs köpfte Ivica Olic (14.), Schäfer parierte stark. Der Druck des VfL wurde stärker. Olic vergab freistehend (27.), Ivan Perisic scheiterte an Schäfer (30.).

"Ohne meinen Freunden in Nürnberg weh tun zu müssen: Es hätte nur einen Sieger geben dürfen, Wolfsburg. Wir haben zu viele Chancen liegen lassen", monierte VfL-Coach Hecking nach dem Spiel: "Wir sind ein ums andere Mal brandgefährlich vor dem Nürnberger Tor aufgetaucht, haben da aber das Tor nicht gemacht. Da braucht man sich nicht zu wundern, wenn man den Gegner am Leben hält."

VfL-Star Diego, den Hecking nach seiner Bauchmuskelzerrung wieder in die Startelf berufen hatte, fand nur langsam ins Spiel, wurde aber immer auffälliger. Mit einem taktischen Foul holte der Brasilianer sich aber seine fünfte Gelbe Karte ab (31.), er fehlt damit am kommenden Freitag gegen den Hamburger SV.

Hasebe scheitert am Pfosten, Ginczek trifft



Diego war es, der per Querpass auf Arnold das 0:1 vorbereitete. Die Nürnberger Fans reagierten auf ihre Weise: "Wir steh'n zu dir, was auch immer passiert", sangen sie über ihren Club. Auch die Spieler zeigten zunächst eine gute Reaktion: Makoto Hasebe drehte einen Distanzschuss an den rechten Pfosten (42.). Es war der elfte Nürnberger Aluminiumtreffer - Ligaspitze.

Doch der Versuch des Japaners blieb für lange Zeit der letzte der Hausherren. In der zweiten Hälfte hatte Wolfsburg mehr Spielanteile. Diego (54./66.) und Perisic (62.) verpassten die Vorentscheidung, oft war nun Schäfer zur Stelle.

Gegenüber musste Benaglio nur selten eingreifen - wie etwa gegen Drmic (63.). Beim 1:1 nach Einzelleistung von Ginczek, der fünf Gegner stehen ließ, lenkte er den Ball noch an die Latte, war aber letztlich machtlos.