Stuttgart jubelt. Die Schwaben besiegen Hannover 96 in einem turbulenten Spiel mit 4:2 (© Imago)
Stuttgart jubelt. Die Schwaben besiegen Hannover 96 in einem turbulenten Spiel mit 4:2 (© Imago)

Stuttgart holt den zweiten Heimsieg

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Stuttgart - Der VfB Stuttgart hat seine schwache Heimbilanz aufpolieren können, Hannover 96 bleibt dagegen ein gern gesehener Gast. Der VfB gewann gegen die Niedersachsen verdient mit 4:2 (2:2) und landete damit den zweiten Erfolg in der heimischen Arena in dieser Saison. Die Niedersachsen setzten indes mit der achten Pleite in Folge ihre schwarze Auswärtsserie fort.

Khedira feiert Startelf-Debüt

Martin Harnik brachte die Schwaben in der 13. Minute in Führung. Artur Sobiech (28.) und Salif Sane (31.) drehten nach Fehlern von VfB-Torwart Sven Ulreich das Spiel, ehe Vedad Ibisevic (33.) noch vor der Pause ausgleichen konnte. Ibrahima Traore gelang in einer kampfbetonten, aber spielerisch schwachen Partie mit vielen Patzern auf beiden Seiten in der 52. Minute das 3:2, ehe ausgerechnet der ehemalige Hannoveraner Konstantin Rausch in der 83. Minute für die endgültige Entscheidung sorgte. Damit sicherte sich das Team von Thomas Schneider den erst zweiten Heimerfolg in dieser Spielzeit nach dem 6:2 gegen Hoffenheim am 1. September.

"Wir haben fußballerisch nicht unser bestes Spiel gemacht. Die Jungs haben aber alles reingeworfen. Sie wollten das Spiel unbedingt gewinnen, von der Körpersprache her waren wir sehr präsent. Deshalb bin ich sehr stolz. Das war die richtige Reaktion auf die teilweise berechtigte Kritik in der vergangenen Woche", erklärte VfB-Coach Schneider.

Der Trainer baute nach dem 0:3 auf Schalke auf vier Positionen um, dabei auch seine Doppelsechs. Dabei setzte er auf die Jugend. Für den verletzten Kapitän Christian Gentner (Knieprobleme) kam der 20-jährige Moritz Leitner ins Team. Für William Kvist feierte Rani Khedira (19), jüngerer Bruder von Nationalspieler Sami Khedira, sein Startelf-Debüt in der Bundesliga.

Dem VfB war nach nur einem Sieg aus den vergangenen sieben Spielen eine gewisse Verunsicherung erst einmal anzumerken. Hannover startete dagegen nach dem jüngsten 2:0-Erfolg gegen Frankfurt mit neuem Selbstvertrauen.

Turbulente erste Hälfte

In der 7. Minute konnte Sobiech erst im letzten Moment von Khedira gestoppt werden. Danach scheiterte Mame Diouf zweimal (10. und 11.), was sich rächen sollte. Der erste vernünftige Angriff der Schwaben, den Diouf mit einem Fehlpass ermöglicht hatte, brachte gleich das 1:0. Vorbereitet von Timo Werner traf Harnik aus gut sechs Metern.

Danach entwickelte sich ein weitgehend offenes Spiel auf geringem spielerischen Niveau. Das 1:1 durch Sobiech wurde von einem schweren Missverständnis zwischen Daniel Schwaab und Ulreich begünstigt. Kurz darauf patzte Ulreich erneut, als er nach einem Freistoß von Szabolcs Huszti daneben griff und Sane einköpfen konnte. Doch der VfB schlug postwendend zurück, als Ibisevic nach Flanke von Harnik ebenfalls per Kopf traf.

Rausch macht gegen den Ex alles klar

Nach der Pause war Hannover zunächst präsenter. Doch erneut leitete ein katastrophaler Fehlpass im Mittelfeld die erneute VfB-Führung ein, wobei Leitner glänzend für Traore vorlegte. Der VfB verpasste in der Folge durch Harnik (57. und 64.), Traore (63.) und Ibisevic (65.) eine vorzeitige Entscheidung. Zwei Mal rettete dabei Nationalkeeper Ron-Robert Zieler, ehe er gegen Rausch machtlos war. Hannover hatte in Hälfte zwei kaum noch etwas dagegenzusetzen.

"Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit gespielt. Wir haben aber nach der Führung wieder sehr schnell den Ausgleich bekommen. Was dann allerdings in der zweiten Halbzeit mit uns passiert ist, finde ich unterirdisch. Wir sind nur noch hinterhergelaufen, deshalb war der Sieg für den VfB absolut verdient. Wir werden diese zweite Halbzeit genau analysieren. Das ist sehr nervtötend", meinte Hannovers Trainer Mirko Slomka.

Spieler des Spiels: Timo Werner

Der 17-jährige Timo Werner bereitete die meisten Torschüsse aller Stuttgarter vor (vier), legte dabei auch mustergültig das 1:0 von Martin Harnik und das 4:2 von Konstantin Rausch auf. Mit seiner Schnelligkeit und Handlungsschnelligkeit verhalf Werner dem VfB zum Sieg.