Die Zuschauer in Hannover sehen ein packendes Match: Leon Andreasen (l.) und Hannover feiern gegen Mike Frantz und den FCN ein spektakuläres Comeback
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Diouf rettet Hannover einen Punkt

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Hannover - Trotz eines 0:3-Rückstandes gegen den 1. FC Nürnberg hat Hannover 96 mit einem fulminanten Endspurt beim 3:3 (0:3) gegen die weiterhin sieglosen Franken doch noch einen Punkt gerettet. Während der Club auch im siebten Spiel unter Trainer Gertjan Verbeek ohne Dreier blieb, tritt auch Hannover derzeit weiter auf der Stelle.

Abgefälschter Schuss bringt FCN in Führung


Enttäuscht über den späten Ausgleich zeigte sich nach dem Spiel Nürnbergs Trainer Gertjan Verbeek. "Die letzten 20 bis 25 Minuten der ersten Halbzeit waren sehr gut von uns. Auch nach der Halbzeitpause hatten wir einige Chancen, waren aber ein bisschen weniger dominant. Das ist sehr schade. Es ist mein Job, die Köpfe der Spieler wieder nach oben zu bekommen." Sein Gegenüber Mirko Slomka lobte die Aufholjagd seiner Mannschaft nach der desaströsen ersten Halbzeit: "Das war schon finster, und wir konnten spüren welcher Druck momentan auf der Mannschaft lastet. Natürlich braucht man Glück, den Ausgleich noch zu schaffen. Aber die Mannschaft hat eine großartige Charakterstärke gezeigt." 

Adam Hlousek traf nach 30 Spielminuten mit einem abgefälschten Fernschuss zum 1:0 für die Gäste. Josip Drmic (38.) per Linksschuss und Innenverteidiger Per Nilsson mit einem Kopfball erhöhten noch vor der Halbzeitpause (41.). Leonardo Bittencourt (60.) und Mame Diouf (87. und 90.+2) trafen für Hannover zum Ausgleich.

Für die erste Torchance sorgte der Club. Stürmer Daniel Ginczek tauchte vor Nationaltorhüter Ron-Robert Zieler auf, der sich vom lässigen Lupfer des FCN-Torjägers aber nicht überraschen ließ (5.). Die Nürnberger, die mit ihrer Sieglos-Serie einen negativen Bundesliga-Rekord aufgestellt hatten, waren zu Beginn das aktivere Team, agierten vor dem Tor jedoch zu unentschlossen.

Dies hätte sich nach 13 Minuten fast gerächt, als Diouf nach der ersten gelungenen Kombination der Gastgeber nur knapp verzog. Club-Torwart Rafael Schäfer wäre bei der Direktabnahme machtlos gewesen. Slomka sah seine Mannschaft in dem zeitweise schwachen Spiel nun für einen Moment etwas selbstbewusster auftreten.

Nürnberg zog sich tief zurück, war aber bei einem Konter hellwach. Der starke Mittelfeldspieler Makoto Hasebe fand den freistehenden Hlousek und dessen abgefälschter Distanzschuss den Weg ins 96-Tor. Hannover war völlig konsterniert und leistete sich einfache Fehler, die Drmic und Nilsson gnadenlos ausnutzten. 

Bittencourt sorgt für die Wende

96 kam mit Wut aus der Kabine und wollte mit einem schnellen Anschlusstreffer zurück ins Spiel finden. Szabolcs Huszti vergab die erste Gelegenheit nach dem Wechsel (53.). Doch die besseren Chancen hatten weiter die Gäste. Daniel Ginczek hätte alles klar machen können, traf aber nur die Latte (59.).

So fasste Hannover nach dem 1:3 durch den eingewechselten Bittencourt noch einmal neuen Mut und brachte das Tor von Schäfer mehrfach in Gefahr. Innenverteidiger Marcelo köpfte an die Latte (65.), bevor Drmic die Chance zum 4:1 mit einem unplatzierten Linksschuss vergab (69.).