Leverkusen (mit Robbie Kruse, r.) unterliegt Frankfurt vor eigenem Publikum knapp mit 0:1
Leverkusen (mit Robbie Kruse, r.) unterliegt Frankfurt vor eigenem Publikum knapp mit 0:1

Bayer verliert Bayern aus den Augen

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Leverkusen - Bayer Leverkusen hat Bayern München aus den Augen verloren. Die Rheinländer kassierten fünf Tage nach dem Achtelfinal-Einzug in der Champions League mit 0:1 (0:0) gegen das zuvor seit zehn Spielen sieglose Eintracht Frankfurt die erste Heimniederlage der Saison und haben nun bereits sieben Punkte Rückstand auf die Bayern, die bereits als Herbstmeister feststanden.

Zudem vergab Bayer die große Chance, sich weiter vom Tabellendritten Borussia Dortmund abzusetzen. Der BVB, der am Samstag in Hoffenheim nur zu einem 2:2 gekommen war, liegt fünf Punkte zurück. Die Hessen bleiben nach dem ersten Sieg seit dem 14. September zwar 15., werden nun aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht auf einem Abstiegsplatz überwintern. Den Siegtreffer erzielte Marco Russ in der 61. Minute, Joselu vergab in der sechsten Minute der Nachspielzeit noch einen Foulelfmeter.

"Das war eine eindrucksvolle Leistung, und wir sind dafür belohnt worden", sagte Eintracht-Vorstandsvorsitzender Heribert Bruchhagen stolz. Bayer-Sportchef Rudi Völler analysierte den Rückschlag dagegen sachlich: "In der ersten Hälfte haben ein paar Prozent gefehlt. Nach der Pause hatten wir Möglichkeiten zum 1:1, aber wir waren heute nicht effektiv genug." 

Gäste beginnen beherzt

Armin Veh hatte in seinem 50. Bundesliga-Spiel als Frankfurter Coach seine Stammformation gegenüber dem 2:0 in der Europa League am Donnerstag gegen APOEL Nikosia wieder auf fünf Positionen geändert. Anders gesagt: Er brachte wieder seine Stammelf. Bei Bayer gab es gegenüber dem 1:0 am Dienstag bei Real Sociedad San Sebastian zwei Änderungen: Robbie Kruse ersetzte Jens Hegeler auf der offensiven Außenbahn und Philipp Wollscheid den rotgesperrten Emir Spahic in der Innenverteidigung.

Die Gäste begannen vor 26.242 Zuschauern durchaus beherzt und ließen sich - wohl auch angesichts der Rotation - zunächst nicht anmerken, dass ihnen zwei Tage weniger Vorbereitungszeit geblieben waren. In der 12. Minute wäre die Eintracht auch beinahe in Führung gegangen, doch ein Kopfball-Aufsetzer von Jan Rosenthal nach einer Flanke von Sebastian Jung klatschte an den Pfosten.

Auch in der Folge tat sich Bayer unerwartet schwer und kam meist nicht einmal in die Nähe des Strafraums der geschickt verteidigenden Frankfurter. Die kamen durch Jung in guter Position mittig an der Strafraumgrenze zum Abschluss (21.), der Schuss des Rechtsverteidigers mit dem schwachen linken Fuß flog aber relativ weit am Tor vorbei.

Russ trifft per Kopf

Bayer verbreitete in der 41. Minute erstmals ansatzweise Torgefahr, als Carlos Zambrano einen Kopfball von Stefan Kießling artistisch aus der Gefahrenzone schlug. Nach dem Wechsel war der Favorit aber besser im Spiel und agierte nun auch zielstrebiger. Schon nach 55 Sekunden zwang Kruse Eintracht-Schlussmann Kevin Trapp mit einem Schuss aus 18 Metern erstmals zum Eingreifen.

Nun machte Bayer Druck - und kassierte prompt den Nackenschlag. Wieder flankte Jung von rechts, Wollscheid verlor das Kopfballduell gegen Russ und Leno war ohne Chance. In der Schlussphase drängte Leverkusen mit Macht auf den Ausgleich, doch Gonzalo Castro scheiterte an Trapp (81.), Ömer Toprak lupfte über das Tor (82.).