Im späten Sonntagsspiel setzt sich der FC Schalke 04 um Rückkehrer Klaas-Jan Huntelaar (r.) klar mit 3:0 beim Hamburger SV durch
Im späten Sonntagsspiel setzt sich der FC Schalke 04 um Rückkehrer Klaas-Jan Huntelaar (r.) klar mit 3:0 beim Hamburger SV durch

Starke Schalker vergrößern HSV-Sorgen

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Hamburg - Schalke 04 hat dem Hamburger SV zum Rückrunden-Auftakt eine Lehrstunde erteilt und die Sorgen des Traditionsclubs verschärft. Die Mannschaft von Trainer Jens Keller setzte sich beinahe mühelos zum Abschluss des 18. Spieltags mit 3:0 (1:0) bei den Norddeutschen durch und rückt dadurch näher an die Champions-League-Plätze heran.

Der HSV rangiert dagegen leistungsgerecht auf dem Relegationsplatz, die abgelaufenen vier Spiele haben die Hanseaten allesamt verloren. HSV-Experte Klaas-Jan Huntelaar brachte die Königsblauen bei seinem Comeback in der 34. Spielminute vor 49.457 Zuschauern in Führung.

Farfan überragt

Nach einer exakten Flanke von Jefferson Farfan zeigte der Niederländer per Kopf seine Klasse, er hat nun seine letzten sechs Bundesliga-Tore alle gegen den HSV erzielt. Hamburgs Torwart Jaroslav Drobny, der erneut den verletzten Rene Adler ersetzte, hatte keine Abwehrchance. Doch beim 2:0 der Schalker durch Farfan half Drobny im Zusammenspiel mit Nationalspieler Marcell Jansen kräftig mit. Der Peruaner schob den Ball ins leere Tor (53.). Nachwuchstalent Max Meyer machte nach Vorlage von Farfan mit dem 3:0 alles klar (56.).

Schalke war bei acht Grad unter dem Gefrierpunkt die reifere Mannschaft und diktierte das Geschehen von Beginn an. Boateng zog im Mittelfeld geschickt die Fäden, Huntelaar strahlte Torgefahr aus. Der HSV enttäuschte komplett.

Boateng hatte die erste kleine Gelegenheit für die Gäste. Doch der Schuss des Mittelfeld-Stars war zu unplatziert, um Jaroslav Drobny zu gefährden (6.). Schalke versuchte nun konsequent das Aufbauspiel der Hanseaten zu stören und ärgerte damit die Gastgeber.

Lasogga und Lam verletzt raus

Beim HSV gelang es weder Kapitän Rafael van der Vaart noch Mittelfeld-Juwel Hakan Calhanoglu in den ersten zwanzig Minuten, gefährliche Szenen zu initiieren. Immer wieder blieben Angriffsversuche im Mittelfeld hängen und Schalke witterte Konterchancen.

Und die Aufgabe wurde noch kniffliger für HSV-Trainer van Marwijk. Ab der 24. Minute musste der frühere Bondscoach auf seinen Topstürmer Pierre-Michel Lasogga verzichten, der wegen einer Zerrung vorzeitig den Platz verließ und durch Winter-Zugang Ola John ersetzt wurde. Nur drei Minuten später konnte auch Rechtsverteidiger Zhi Gin Lam (Sprunggelenk) nicht mehr weitermachen. Dennis Diekmeier kam nach seinem Fußbruch zum Comeback.

HSV offensiv uninspiriert

Die Unruhe bei den Hausherren nutzte Schalke zur längst verdienten Führung. Anschließend wachte der HSV ein wenig auf und hatte bei einem Freistoß von van der Vaart seine beste Gelegenheit in der ersten Hälfte. Doch Schalke-Keeper Ralf Fährmann waren die Finger noch nicht eingefroren (39.).

Die Hamburger kamen mit guten Vorsätzen aus der Kabine - und machten doch fast alles falsch. Rund zehn Minuten nach dem Wiederanpfiff war das Spiel entschieden, die Bemühungen des HSV liefen nun völlig ins Leere, Milan Badelj traf in der 80. Minute immerhin noch die Latte. Huntelaar, der bei seiner Rückkehr eine klasse Leistung gezeigt hatte, konnte schon frühzeitig unter dem Applaus der Schalke-Fans duschen gehen.