Die Eintracht um Kevin Trapp fährt drei wichtige Punkte im Abstiegskampf ein. Eine starke Schlussphase der SGE sorgt für schwäbische Katerstimmung
Die Eintracht um Kevin Trapp fährt drei wichtige Punkte im Abstiegskampf ein. Eine starke Schlussphase der SGE sorgt für schwäbische Katerstimmung

2:1 für die SGE: Eintracht dreht das Spiel gegen den VfB

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Frankfurt/Main - Eintracht Frankfurt hat durch späte Tore 2:1 gegen den VfB Stuttgart gewonnen und einen wichtigen Erfolg im Abstiegskampf erzielt. Lange Zeit liefen die Hessen einem Rückstand hinterher, um dann in der Schlussphase eiskalt zuzuschlagen und die Partie durch Tore von Jan Rosenthal (80.) und Alexander Meier (89.) zu drehen.

Schneider: "Ich muss das sacken lassen"

Die Schwaben, die in der 31. Minute druch Martin Harnik in Führung gegangen waren, kassierten eine weitere schmerzhafte Niederlage und verpassten die Gelegenheit, Punkte im Kampf um den Klassenerhalt zu sammeln. Der VfB verlor sein achtes Bundesliga-Spiel in Folge - das hatte es beim fünfmaligen deutschen Meister noch nie gegeben. Nur noch die bessere Tordifferenz trennt Stuttgart von einem direkten Abstiegsplatz, Frankfurt rückte am 23. Spieltag auf den 12. Tabellenplatz vor.

VfB-Trainer Thomas Schneider zeigte sich in seiner Stellungnahme nach dem Spiel niedergeschlagen: "Ich muss das erst mal sacken lassen, es ist so bitter, wenn man solch ein Spiel schon wieder herschenkt. Ich bin wahnsinnig enttäuscht", sagte er bei "Sky".

In Frankfurt dagegen herrschte pure Erleichterung. Die Hessen zeigten drei Tage nach ihrem bitteren Aus in der Europa-League-Zwischenrunde eine Trotzreaktion. "Diese drei Punkte sind in der Tat extrem wichtig für uns. Wir müssen jede Woche so fighten wie in diesem Spiel", sagte Siegtorschütze Meier. Die Stuttgarter Spieler verschwanden zunächst wortlos in der Kabine.

Ulreich pariert weltklasse gegen Barnetta

Die Eintracht zeigte sich zu Beginn gut erholt vom Aus im Europacup gegen den FC Porto und gab trotz des Fehlens von Kapitän Pirmin Schwegler (Gelbsperre) den Ton an. Besonders Barnetta sorgte für kreative Momente im Mittelfeld. Der Schweizer hatte allerdings Pech, als VfB-Keeper Sven Ulreich seinen Kopfball aus kurzer Distanz klärte (6.).

Nach 20 Minuten allerdings kamen die zunächst verhalten agierenden Stuttgarter besser ins Spiel. Coach Schneider hatte erstmals seit Ende Januar wieder auf seine angestammte "Doppel-Sechs" zurückgreifen können, nachdem Kapitän Christian Gentner nach fünfwöchiger Verletzungspause und Moritz Leitner nach Sperre wieder einsatzfähig waren.

Im Sturm musste Mohammed Abdellaoue überraschend Ex-Nationalspieler Cacau weichen, der sein Bundesliga-Saison-Debüt in der Startelf der Gäste feierte. Ein Schlenzer des gebürtigen Brasilianers ging allerdings knapp am Eintracht-Gehäuse vorbei (19. ).

VfB trifft - und scheitert an Trapp

Es war jedoch der Auftakt einer VfB-Offensivwelle, die mit der Führung belohnt wurde. Nach einem Ballverlust von Frankfurts Marco Russ schaltete VfB-Spielmacher Alexandru Maxim am schnellsten und bediente im Verlauf eines schulmäßig vorgetragegenen Konters Martin Harnik. Der starke Österreicher ließ danach mit einem 16-Meter-Flachschuss Eintracht-Keeper Kevin Trapp kaum eine Chance.

Der Rückstand verunsicherte die Mannschaft von Trainer Armin Veh, der 2007 mit den jungen Wilden des VfB überraschend deutscher Meister geworden war, sichtlich. Stuttgart war plötzlich überlegen. Cacau hatte nur drei Minuten nach der Führung sogar das 2:0 auf dem Fuss, doch Kevin Trapp parierte.

Nach dem Wechsel entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, in dessen Verlauf sich die Eintracht viele unnötige Ballverluste erlaubte und insgesamt zu durchsichtig agierte. Stefan Aigner scheiterte mit einem Kopfball an Ulreich (62.). Doch auch die immer mutiger werdenden Gäste drängten auf die Entscheidung, ohne sich allerdings klare Chancen herauszuarbeiten. 

Aytekin agiert vorbildlich

Riesenaufregung hatte es in der Arena beim Stand von 0:1 eine Viertelstunde vor dem Abpfiff gegeben: Schiedsrichter Deniz Aytekin zeigte nach einem vermeintlichen Foul des VfB-Angreifers Cacau an Tranquillo Barnetta im VfB-Strafraum auf den Elfmeterpunkt, nahm seine Entscheidung aber nach Rücksprache mit seinem Assistenten zurück - damit lag Aytekin richtig.