Werder Bremen verschafft sich im Abstiegskampf Luft und schlägt Nürnberg mit 2:0
Werder Bremen verschafft sich im Abstiegskampf Luft und schlägt Nürnberg mit 2:0

Werder entfernt sich von der Abstiegszone

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Nürnberg - Werder Bremen hat im Kampf gegen den Abstieg einen womöglich wegweisenden Sieg erzielt. Durch ein 2:0 (1:0) am 24. Spieltag beim direkten Konkurrenten 1. FC Nürnberg vergrößerten die seit vier Spielen ungeschlagenen Hanseaten den Vorsprung auf den Abstiegsplatz auf neun Punkte, einer weniger ist es zum Relegationsplatz.

Nürnberg spielbestimmend

Dem "Club" dagegen ist nach dem erfolgreichen Start in die Rückrunde der Schwung verlorengegangen. Nach der zweiten Niederlage nacheinander steht er nur noch dicht vor den Abstiegsrängen. "Ich bin froh, dass wir das Spiel gewonnen haben", sagte Aaron Hunt, der noch keine Entscheidung zu seiner Zukunft getroffen hat: "Es gibt noch keine Tendenz." 

Nürnberg war die überlegene Mannschaft, ins Tor aber trafen die Bremer: Der starke Franco Di Santo erzielte den ersten Treffer in der 40. Minute zu einem Zeitpunkt, als die Gastgeber gerade den Druck auf das Tor von Werder erhöht hatten. Zuvor hatte der Argentinier bereits die Latte getroffen (22.).

Das Nürnberger Bemühen um den Ausgleich störte dann Philipp Bargfrede mit seinem Weitschuss zum 2:0 (68.), dabei sah allerdings Torhüter Patrick Rakovsky, der zur Halbzeit den verletzten Raphael Schäfer ersetzte, nicht gut aus. Vor beiden Treffern hatte der ansonsten gute Spanier Jose Campana, der nach seinem Wechsel in der Winterpause erstmals von Beginn an spielte, den Ball verloren.

Di Santo per Direktabnahme

"Dass wir zu null gespielt haben ist das Geheimnis unseres Erfolges", sagte Bargfrede bei Sky. Bei seinem Treffer sei auch "Glück dabei gewesen". "Wenn wir in Nürnberg nichts holen, ist der Sieg gegen Hamburg wenig wert. Wir müssen nachlegen", hatte Bremens Kapitän Aaron Hunt vor dem Spiel gesagt. Entsprechend engagiert begann Werder: Die Gäste griffen den "Club" früh an, versuchten dessen Spielaufbau zu stören. Dies gelang zumeist gut: Nürnberg hatte mehr Ballbesitz, allein in der ersten Halbzeit lag die Quote bei 69 Prozent, zu einem geordneten Spielaufbau kamen die Gastgeber jedoch kaum. Außerdem versuchte es der "Club" viel zu oft mit Flanken gegen die langen Bremer Innenverteidiger.

Gegen Ende der ersten Halbzeit nahm der Druck der Franken zu, sie kamen dem Tor der Bremer immer häufiger nahe. Werder aber stand wie schon in den vergangenen Spielen sicher in der Abwehr und war vorne aufmerksam: Nachdem ein Gewaltschuss von Hunt aus 25 Metern ans Kreuzeck geflogen war, schoss di Santo den abgeprallten Ball mit bemerkenswerter Direktabnahme ins Tor.

Fairplay von Hunt

Gute Chancen für die Nürnberger hatte es bis dahin kaum gegeben. In der 13. Minute klärte Sebastian Prödl in höchster Not vor Hiroshi Kiyotake, Sekunden wurde ein Schuss des der Japaners abgeblockt. Kurz vor dem Treffer von di Santo schaffte es Mak bis in den Strafraum, sein Schüsschen war aber kein Problem für Torhüter Raphael Wolf (39.). Bremen ist bereits seit 354 Minuten ohne Gegentor.

Eine bemerkenswerte Szene lieferte Hunt in der 75. Minute, als er Schiedsrichter Manuel Gräfe dazu brachte, nach einem Zweikampf im Strafraum seine Elfmeterentscheidung zurückzunehmen. Hunt stellte klar, dass er nicht gefoult worden war.

Für den "Club" begann gegen Bremen eine Serie von direkten Konkurrenten im Kampf gegen den Abstieg: Die nächsten Gegner sind Hamburg, Frankfurt, Stuttgart und Freiburg. "Wir haben in den anstehenden Wochen wirklich eine riesige Chance", hatte Sportvorstand Martin Bader vor dem Spiel gesagt. Die erste haben die Nürnberger bereits vertan.