Marcel Risse und der 1. FC Köln halten Gladbachs Offensive in Schach und bleiben auch am 4. Spieltag ohne Gegentor. Das 128. Rhein-Derby endet erstmals mit einem torlosen Remis
Marcel Risse und der 1. FC Köln halten Gladbachs Offensive in Schach und bleiben auch am 4. Spieltag ohne Gegentor. Das 128. Rhein-Derby endet erstmals mit einem torlosen Remis

Defensive Kölner halten auch gegen die Fohlen die Null

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Köln - Timo Horn und der 1. FC Köln sind einfach nicht zu bezwingen: Durch ein 0:0 im 128. rheinischen Derby gegen Angstgegner Borussia Mönchengladbach hat der Aufsteiger auch am vierten Spieltag der Bundesliga seinen Nimbus der Unbesiegbarkeit gewahrt.

Mit sechs Punkten belegt der vom extra aus London angereisten Edelfan Lukas Podolski angefeuerte FC direkt hinter der Borussia Rang acht, hat aber immer noch keinen Gegentreffer kassiert. Torhüter Timo Horn hielt inklusive seiner Einsätze im DFB-Pokal und der U21 in dieser Saison sogar schon stolze 630 Minuten lang sein Tor sauber - am Sonntag allerdings fast ohne Prüfung. Auf einen Sieg gegen Gladbach wartet Köln nach dem dritten 0:0 im vierten Saisonspiel aber schon seit sechs Jahren.

Gladbach mit mehr Spielanteilen

"Am besten soll die Null bis zum 34. Spieltag stehen", sagte Abwehrspieler Dominic Maroh schmunzelnd und fügte ernster an: "Wir sind schwer zu knacken und verteidigen mit Mann und Maus. Diese Geilheit, Tore zu verhindern, müssen wir so lange wie möglich mitnehmen."

Die Borussia ist ebenfalls noch ohne Pflichtspiel-Niederlage in dieser Spielzeit, verpasste im insgesamt bescheidenen 81. Bundesliga-Derby aber den 45. Sieg und damit ein ideales Geburtstagsgeschenk für Sportdirektor Max Eberl (seit Sonntag 41). Zudem gewann Borussia-Coach Lucien Favre in seinem sechsten Bundesliga-Spiel gegen Köln erstmals nicht.

"Köln hat sehr gut verteidigt. Wir haben nicht die Lösungen gefunden, die wir normalerweise finden", sagte Eberl bei Sky: "Wir nehmen einen Punkt aus dem Derby mit."

Vor dem Spiel wurden mindestens 70 Personen in Gewahrsam genommen, eine wurde verletzt. Die Zahlen eines zweiten Zusammenstoßes zwischen beiden Fangruppen waren zunächst noch nicht bekannt. Die Polizei wollte die Verantwortlichen nicht einem Fanlager zuordnen. "Es handelt sich hierbei um Gewalttäter, die den Fußball als Bühne für eine körperliche Auseinandersetzung suchen", sagte Pressesprecher Karsten Möllers dem SID.

Schon die ganze Woche über waren die beiden rund 60 Kilometer entfernten Städte in Aufruhr. Das Kölner Maskottchen, Geißbock Hennes VIII, bekam sogar Polizeischutz über Nacht. Statt der 50.000 verfügbaren Karten hätte der FC 120.000 Tickets absetzen können.

Olkowski feiert Startelf-Debüt

Kölns Trainer Peter Stöger beordete gegenüber dem 0:0 beim SC Paderborn Yuya Osako und Pawel Olkowski in die Startelf. Favre tauschte gegenüber dem 1:1 gegen den FC Villarreal in der Europa League gleich dreimal. Raffael und André Hahn kehrten zurück in die Startelf, ebenso Julian Korb.

Nach zwei vagen Gelegenheiten der Gäste durch Tony Jantschke (8.) und Max Kruse (11.) hatte Olkowski die erste große und bis zur Pause beste Chance des Spiels. Der Pole zauderte jedoch zunächst zu lange und übersah dann den besser postierten Tony Ujah, dessen Schuss aus zu spitzem Winkel lenkte Borussia-Keeper Yann Sommer ans Außennetz (17.).

Fohlen haben den Ball, Köln verteidigt

Höhepunkte hatte die kampfbetonte Partie aber wenige zu bieten. Beide Trainer waren dennoch angespannt, kauerten fast während der gesamten 90 Minuten am Rande ihrer Coaching Zone. Die Fans beider Teams lieferten sich ein auf den Rängen zunächst friedliches Gesangs-Duell, das trotz mangelnder Torchancen für eine beeindruckende Stimmung sorgte.

Nach der Pause waren die Gäste zunächst deutlich aktiver und hätten auch schnell in Führung gehen können: Nach einer mustergültigen Flanke von André Hahn köpfte Kruse den Ball um Zentimeter am langen Pfosten vorbei (48.). Auf der Gegenseite nutzte Ujah einen Querschläger von Sommer nicht (59.).

SID

Spieler des Spiels:Jonas Hector

Jonas Hector (r.) war Kölns zweikampstärkster Spieler (74 Prozent gewonnen). So nahm er Gladbachs Offensiv-Spieler Andre Hahn fast komplett aus dem Spiel. Der Fohlen-Flügelflitzer gewann im Umkehrschluss nur 18 Prozent seiner Zweikämpfe.

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